Feuerwehr verbindet: Tiroler Feuerwehrpartnerschaft mit Kroatien

Tirol unterstützt Aufbau und stärkt die Freiwilligen Feuerwehren in Kroatien

  • Überstellung von Fahrzeugen und Ausrüstung nach Kroatien sowie Ausbildungsangebote in Tirol
  • Übergabe Feuerwehrauto in der Region Zadar unter Teilnahme von Sicherheitslandesrätin Astrid Mair kommende Woche

Was haben über 230 Feuerwehr-Fahrzeuge im Küstenstaat Kroatien gemein? Sie alle kommen aus Tirol. Seit 2011 unterstützt das Land Tirol verschiedene Regionen in Kroatien beim Aufbau und der Stärkung der Freiwilligen Feuerwehren vor Ort. Teil dieser Feuerwehrpartnerschaft ist es, kostenlos Einsatzfahrzeuge und Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, die in Tirol nicht mehr benötigt werden. Schwerpunkte des Partnerschaftsprojektes liegen in den Regionen Slawoniens im Nord-Osten Kroatiens. Doch auch an der Küste, etwa in der Region Zadar, werden Freiwillige Feuerwehren unterstützt. Die zuständige Sicherheitslandesrätin Astrid Mair besucht kommende Woche das Gebiet, um sich ein Bild des Projektes vor Ort zu machen und ein Feuerwehrauto an die dortige Feuerwehr zu übergeben.

Kroatische Feuerwehren profitieren von Tiroler Feuerwehr-Know-how

„Feuerwehren sind ein wesentlicher Grundpfeiler für die Sicherheit und damit die Lebensqualität in einer Region. Mit der Feuerwehrpartnerschaft Tirol-Kroatien unterstützen wir ganze Regionen zielgerichtet und langfristig und helfen mit, mehr Sicherheit für die Bevölkerung und Gäste vor Ort zu schaffen“, zeigt sich LRin Mair begeistert. „Kern des Projektes ist es, gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern vor Ort die bestmögliche Unterstützung zusammenzustellen. Dazu zählen etwa Einsatzfahrzeuge, die von den Feuerwehren in Tirol bei vielen freiwillig aufgebrachten Arbeitsstunden perfekt aufbereitet, neu aufgerüstet und dann nach Kroatien überstellt werden. An diesem Punkt endet die Unterstützung aber nicht: Tirol ist auch bemüht, den gemeinsamen Aufbau neuer Strukturen zu fördern. Die Partnerfeuerwehren werden mehrere Jahre begleitet und profitieren vom Know-how und Können der Tiroler Feuerwehren. Damit gewährleistet sie die nachhaltige Stärkung der Feuerwehren in der Region“, so LRin Mair, die allen Tiroler Feuerwehren, die für das Projekt Fahrzeuge und Ausrüstungen zur Verfügung stellen, dankt. Landesfeuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter ergänzt: „Durch die zahlreichen Übergaben von Fahrzeugen und Ausrüstungen in vielen Orten Tirols, aber auch direkt in Kroatien, entstanden auch neue Freundschaften unter den Feuerwehren, die immer wieder durch gegenseitige Besuche und den regelmäßigen Austausch untereinander gepflegt werden. Die Dankbarkeit und Gastfreundschaft, die wir dabei erfahren, zeugen von besonderer Wertschätzung. Mit viel Einsatz und Sorgfalt setzen sich die kroatischen Kameradinnen und Kameraden für den Erhalt sowie die Einsatzfähigkeit der übergebenen Fahrzeuge und Gerätschaften ein und geben ihnen damit für viele Jahre eine zweite Aufgabe nach ihrem Dienst in den Tiroler Feuerwehren.“

Wiederaufbauhilfe: Projekt sichert langfristigen Aufbau der Feuerwehr-Infrastruktur

Seit der Monarchie besteht in Kroatien eine Tradition an Freiwilligen Feuerwehren. Durch den Jugoslawien-Krieg wurde die bestehende Infrastruktur jedoch weitgehend zerstört. Als Wiederaufbauhilfe wurde im Jahr 2011 seitens des Landes unter dem damalig zuständigen Landesrat Anton Steixner das bis heute erfolgreiche Feuerwehrprojekt initiiert.

Vier „Gespanschaften“ in Slawonien bereits vollständig ausgestattet

Im Rahmen des Projektes werden nicht einzelne Ortschaften, sondern Regionen – sogenannte Gespanschaften – unterstützt. „Seit Beginn des Projektes konnten wir bereits vier Gespanschaften in Slawonien vollständig ausstatten. Neben insgesamt über 230 Fahrzeugen haben wir Einsatzbekleidung, Helme und technische Ausrüstung nach Kroatien geliefert. Zudem haben wir kroatische Feuerwehrleute für Zusatzausbildungen an die Landesfeuerwehrschule in Telfs eingeladen. Wir stehen regelmäßig mit den Partner-Feuerwehren vor Ort im Austausch, um gegebenenfalls weitere Unterstützungsleistungen zu tätigen. Zwischen den Feuerwehren in Kroatien und Tirol entstehen so auch langfristige Freundschaften“, erklärt der Gründer und Koordinator des Projektes, Peter Logar. „Die Rückmeldungen der kroatischen Feuerwehren sind phantastisch: Mit der neuen Ausrüstung und dem gesteigerten Know-how können die Einsätze noch besser koordiniert und damit Menschenleben geschützt werden. Gleichzeitig führt die gesteigerte Einsatzbereitschaft der Feuerwehren dazu, dass auch die kroatische Politik die Unterstützungsleistungen ankurbelt. Unser Projekt ist ein lang anhaltender Funke, um den langfristigen Aufbau zu sichern.“

Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Weer geht nach Zadar

Neben der Partnerschaft mit Feuerwehren in Slawonien laufen weitere kleinere Projekte auch in Bosnien-Herzegowina, Rumänien und in Georgien. In Kroatien selbst wird aktuell ein zusätzliches Teilprojekt in der Gespanschaft Zadar gestartet. Kommende Woche wird unter Teilnahme von LRin Mair ein Tanklöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Weer an die Freiwillige Feuerwehr Sveti Filip i Jakov übergeben.