• Große Beutegreifer

Wieder Wölfe genetisch bestätigt und Risse gemeldet, Bauern holen Schafe von den Almen

  • Wolf aus der italienischen Population in Osttirol, in Silz (Bezirk Imst) und in der Kelchsau (Bezirk Kitzbühel) nachgewiesen, bei Wolfsrissen im Brixental, Ötztal und teilweise in Osttirol bis jetzt keine Bestimmung des konkreten Individuums möglich
  • Weitere Risse im Grenzgebiet Flaurlinger und Inzinger Alm (Bezirk Innsbruck Land) sowie auf der Stamser Alm (Bezirk Imst) und im Gemeindegebiet von Außervillgraten (Bezirk Lienz)
  • Rund 2.000 Schafe von rund zehn Almen aufgrund von Wolfspräsenz abgetrieben

Einmal mehr liegen DNA-Befunde für Schafsrisse in ganz Tirol vor und bestätigten den bereits geäußerten Wolfsverdacht. So wurden anhand von Rissen in Osttirol, im Tiroler Oberland und im Brixental vom Juli dieses Jahres erneut Wölfe nachgewiesen. Aus dem Gebiet der Flaurlinger und der Inzinger Alm, von der Stamser Alm und aus Außervillgraten wurden der Behörde in den vergangenen Tagen weitere Risse gemeldet. Die Abklärungen laufen.


In Summe sind der Behörde derzeit rund 250 von Großraubtieren gerissene Schafe bekannt. Zahlreiche SchafhalterInnen und AlmbewirtschafterInnen haben sich aufgrund der Wolfspräsenz dazu entschlossen, ihre Tiere von den Almen zurück in die Ställe zu bringen. Das Land Tirol geht nach ersten Meldungen davon aus, dass von rund zehn Almen mehr als 2.000 Schafe ins Tal gebracht wurden oder demnächst werden. Weitere Almen könnten folgen. Genaue Zahlen werden erst nach Ende der Almsaison vorliegen.


Die Ergebnisse der aktuellen genetischen Untersuchungen im Detail: Der bereits in Silz und Rietz anhand von Rissen nachgewiesene Wolf aus der italienischen Population mit der Bezeichnung 118 MATK wurde bei Rissen vom 2. Juli in Silz neuerlich nachgewiesen. Diesem Wolf sind nach vorläufigen Ergebnissen rund 45 tote Schafe zuzuordnen.


In Osttirol, von wo der Behörde mittlerweile Meldungen von mehr als 65 toten und zahlreichen vermissten Schafen vorliegen, wurden bei Rissen in Außervillgraten vom 26. Juli, in Prägraten vom 23. und 16. Juli und sowie einer verletzten Ziege in Assling vom 10. Juli und einem toten Schaf vom 12. Juli jeweils ein Wolf aus der italienischen Population nachgewiesen. Für Osttirol liegt nun auch das erste Ergebnis der Untersuchungen zur Bestimmung des Individuums, die Genotypisierung, vor. Jener Wolf, der am 4. Juli in Hopfgarten i. D. zwei Schafe gerissen hatte, wurde im Mai dieses Jahres bereits im Bezirk Innsbruck Land in Neustift im Stubaital und in Trins genetisch nachgewiesen. Er trägt die Bezeichnung 108MATK.


Kein Ergebnis zur Identifikation des Individuums haben die genetischen Untersuchungen der DNA-Proben in Matrei i. O. am 10. und 17. Juli, in Assling am 6. Juli und Außervillgraten am 5. Juli nachgewiesenen Wölfen erbracht. Im Zuge der Rissbeurteilung werden im Sinne einer kriminalistischen Spurensicherung Proben entnommen. Die Qualität des dabei gewonnenen, nicht sichtbaren genetischen Materials ist jedoch oft nicht ausreichend für die Bestimmung des Einzeltieres.


Ebenfalls keinen genetischen Fingerabdruck gibt es für die Wolfsnachweise in St. Anton am Arlberg, im Ötztal und in Westendorf. Durch die genetische Untersuchung bestätigt wurde der Wolfsverdacht bei gerissenen Schafen in der Kelchsau (Gemeindegebiet Hopfgarten im Brixental) vom 24. Juli. Auch diese Proben werden auf den Genotyp hin untersucht.


www.tirol.gv.at/baer_wolf_luchs