Sie dienen als Ersatz für im Zuge von Katastrophenereignissen zerstörte sowie gesperrte oder neu zu bauende Brücken – die Behelfsbrücken des Österreichischen Bundesheers und des Landes Tirol. Zwei so genannte D-Brückengeräte lagern in Tirol, eines mit einer maximalen Spannweite von 110 Metern in der Pontlatz Kaserne in Landeck, eine weitere 36 Meter lange Behelfsbrücke in der Straßenmeisterei in Zirl.
„Ab sofort können die Ersatzbrücken nicht nur vom Bundesheer, sondern auch von einem Team der Straßenmeisterei Zirl aufgebaut werden. Damit sind wir zum einen in der Lage, im Katastrophenfall rasch für eine Ersatzbrücke zu sorgen. Zum anderen haben wir beim Neubau von Brücken im Landesstraßennetz eine Hilfsbrücke zur Verfügung“, erklärt LHStv Josef Geisler die Bedeutung für die Katastrophenvorsorge und den Brückenbau.
Vom Straßendienst zum Brückenbauer
In den vergangenen Monaten hat das Bundesheer ein Team rund um Straßenmeister Ingo Falkner und Thomas Schennach von der Straßenmeisterei Zirl eingeschult. Nun wurde die Hilfsbrücke von der neuen „Pioniereinheit“ bei der Straßenmeisterei Zirl erstmals in der Kelchsau im Gemeindegebiet von Hopfgarten im Brixental aufgebaut. Dort wird die Kehlbachbrücke über die Kelchsauer Ache neu errichtet. Die Hilfsbrücke bleibt für die Dauer der Bauarbeiten in Betrieb und wird im Spätsommer 2019 wieder abgebaut.
Die Entscheidung, zusätzlich zu den Pionieren beim Bundesheer ein eigenes Landesteam für die Errichtung von Behelfsbrücken aufzubauen, erfolgte nach den Hochwasserereignissen 2013 und 2015. „Die Unterstützung des Bundesheers ist im Katastrophenfall unverzichtbar und wertvoll, aber wir wollen auch selbst so gut wie möglich gerüstet sein und schnell handeln können“, so der für Katastrophenschutz und die Landesstraßen zuständige LHStv Geisler.
Rascher Aufbau, hohe Belastbarkeit
Das normalerweise in der Straßenmeisterei Zirl lagernde Brückengerät gehört dem Land Tirol, jenes in der Pontlatz Kaserne in Landeck dem Bundesheer. Das Land Tirol kann aber auch über dieses Brückengerät jederzeit verfügen. Mit der 110 Meter langen Behelfsbrücke des Bundesheers kann bei Bedarf auch eine Ersatzbrücke über den Inn errichtet werden. Das als Baukasten aufgebaute System kann aber auch für den Bau von bis zu drei kleineren Brücken eingesetzt werden. Die D-Brückengeräte des Landes und des Bundesheers zeichnen sich durch ihre massive Bauweise und hohe Belastbarkeit auf. Die Behelfsbrücken können innerhalb weniger Tage errichtet werden.