Zum Austausch über aktuelle Arbeitsschwerpunkte und Vorhaben trafen gestern und heute, Freitag, die WohnbaureferentInnen der Bundesländer in Bad Tatzmannsdorf im Burgenland zusammen. Das Land Tirol wurde durch LR Johannes Tratter vertreten.
Zu den zentralen Punkten auf der Tagesordnung zählten u.a. Initiativen für leistbares Wohnen und die Revitalisierung von Ortskernen. Auch wenn nicht alle Bundesländer einen vergleichbar hohen Wohnkostendruck wie Tirol verzeichnen, sind sich die WohnbaureferentInnen über die Bedeutung entlastender Maßnahmen für die Bevölkerung einig, informiert LR Tratter: „Eine Evaluierung der Kostentreiber hat einmal mehr die Bedeutung jener Initiativen bestätigt, die wir in Tirol bereits erfolgreich umgesetzt haben, z.B. die Stellplatzverordnung, die Widmung von Vorbehaltsflächen für den geförderten Wohnbau oder die Festlegung höchstzulässiger Grundkosten im geförderten Wohnbau. Sie alle tragen dazu bei, Bau- und Wohnkosten einzudämmen.“
Interesse am Tiroler Modell 5-Euro-Wohnen
Die Entwicklung des innovativen Tiroler Projekts „5-Euro-Wohnen“, das Menschen mit sehr geringem Einkommen Zugang zu leistbaren Wohnungen verschafft, wird österreichweit mit Interesse verfolgt. Durch den verstärkten Einsatz von Sozialkapital der Gemeinnützigen Bauvereinigungen, durch einen Beitrag der Gemeinden und eine erhöhte Wohnbauförderung ist bei einfacher statischer Konstruktion und Kompaktheit des Gebäudes eine Anfangsmiete von rund fünf Euro pro m² Nutzfläche inklusive Betriebskosten möglich. Nach dem erfolgreich umgesetzten Pilotprojekt in Schwaz errichtet nun auch Kitzbühel eine 5-Euro-Wohnanlage, der Spatenstich erfolgte vor kurzem. Weitere Vorhaben in anderen Gemeinden sind in Planung. „Oberösterreich und Salzburg haben sich heuer im Sommer mit Delegationen nach Tirol begeben, um unser Modell kennenzulernen“, freut sich LR Tratter über das positive Feedback.
Ressourcen schonen - Ortskerne stärken
Diskutiert wurden auch Maßnahmen zur Ortskernrevitalisierung. In Tirol gibt es sowohl im Neubau- als auch im Sanierungsbereich finanzielle Impulse für die verdichtete Bauweise bzw. Nachverdichtung. Im Zusammenhang mit der Errichtung von Wohnungen die z.B. im Bereich eines Dorferneuerungsgebietes liegen, wird die Kreditförderung um 200 Euro pro m² Nutzfläche erhöht. Im Rahmen der Wohnhaussanierung werden die förderbaren Kosten bei derartigen Wohnobjekten erhöht.