Das Bewusstsein der Gemeinden für die Bedeutung des Katastrophenmanagements ist nach wie vor hoch. Auch beim mittlerweile dritten Modul der vom Land Tirol angebotenen Schulung für die Gemeinde-Einsatzleitungen waren im Bezirk Imst die Gemeinden mit 52 TeilnehmerInnen wieder flächendeckend vertreten. Diesmal lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Kommunikation und Technik“.
„Wir haben in Tirol eine Reihe von technischen Hilfsmitteln für den Einsatzfall. Diese reichen vom Digitalfunk über Datenbanken, die sämtliche im Katastrophenfall relevanten Ansprechpartner, Erreichbarkeiten und Informationen beinhalten. Aber die beste Technik und die beste Datenbank nützen nichts, wenn man nicht damit umgehen kann. Deshalb sind diese Schulungen für die Gemeinde-Einsatzleitungen auch so wichtig“, bedankt sich Zivil- und Katastrophenschutzreferent LHStv Josef Geisler für das anhaltend große Interesse der Gemeinden an der Schulungsreihe.
Eine Datenbank – alle relevanten Kontakte
Eine Mure geht ab, ein Felssturz verlegt eine wichtige Straßenverbindung oder eine Explosion ereignet sich. Wer ist der diensthabende Landesgeologe oder der zuständige Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung? Unter welcher Nummer ist die verantwortliche Straßenmeisterei erreichbar? Welche Gefahrengut- Sachverständigen stehen zur Verfügung? All diese Informationen und auch welche Maßnahmen zu ergreifen sind und welche Dokumente zur Verfügung stehen, sind in der Datenbank Katastrophenschutzpläne plus (KSP+) für die Mitglieder der behördlichen Einsatzleitungen verfügbar.
Welche Schritte und Maßnahmen im Katastrophenfall gesetzt wurden, wird in einem eigenen Einsatz-Informationssystem, genannt ESIS+, dokumentiert. „Damit ist gewährleistet, dass alle Mitglieder der Einsatzleitungen sowie die Einsatzkräfte denselben Wissensstand zu einem Ereignis haben. So ist etwa nachvollziehbar, welche Einsatzkräfte angefordert wurden oder ob beispielsweise ein Hubschrauber unterwegs ist“, erläutert Bettina Wengler von der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz.
Digitalfunk gewährleistet Kommunikation
Tirol war vor mehr als zehn Jahren auch das erste Bundesland mit einer flächendeckenden Digitalfunkversorgung. Landesweit sind bei den Feuerwehren, Rettungsdiensten und Behörden rund 13.500 Digitalfunkgeräte im Einsatz. „Ohne Kommunikation gibt es kein funktionierendes Katastrophenmanagement. Kommunikation und Information sind das Um und Auf im Katastrophenfall“, weiß Geisler. Öffentliche Kommunikationsnetze sind im Katastrophenfall wegen Überlastung oft nicht verfügbar. Deshalb haben Behörden und Einsatzkräfte mit dem Digitalfunk ein eigenes System, das durch eine völlig unabhängige Zweitanbindung auch bei Strom- und Netzausfällen funktioniert.
„Tirol ist in puncto Sicherheit sowohl bei den Einsatzkräften als auch bei den technischen Hilfsmitteln für die Einsatzleitungen und Einsatzkräfte gut aufgestellt und in vielen Bereichen Vorreiter. Wir werden diese sicherheitsrelevanten Leistungen stetig weiterentwickeln“, versichert LHStv Geisler.