Aktuelles aus der Regierungssitzung

LH Platter: „Land Tirol tritt Herausforderungen bei Verkehr und Fachkräften aktiv entgegen“

Im Fokus der heutigen Regierungssitzung standen Entwicklungen und Herausforderungen in den Bereichen Verkehr und Fachkräfte. So zog LH Günther Platter ein positives Resümee nach dem ersten Testlauf zur Lkw-Blockabfertigung bei Kufstein Nord am 4. Oktober: „Der erfolgreiche Verlauf des Pilotprojektes zeigt, dass wir mit den Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind, um dem steigenden Transitverkehr effektiv entgegen zu wirken. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Lkw-Verkehr am Brenner um 6,44 Prozent erhöht, und das obwohl wir damals schon eine Steigerung von über fünf Prozent verzeichneten. Das ist für uns ein klares Zeichen, dass wir jetzt handeln müssen“, verwies LH Platter auf aktuelle Zahlen der ASFINAG, dass die gesetzten Schritte wie das sektorale Fahrverbot sowie das Nacht- und Wochenendfahrverbot zur Eindämmung der größer werdenden Transitwellen noch nicht ausreichen.

„In punkto Luftgüte greifen die Maßnahmen – vom Luft-100er über erfolgreiche Umrüstungsprämien bis hin zu den ausgedehnten Nachtfahr- sowie stufenweisen Lkw-Fahrverboten. Sie tragen dazu bei, dass der Anteil der älteren und besonders umweltschädlichen Lkw deutlich sinkt und dazu, dass die Zahl der auf der Schiene transportierten Güter auf dem Höchststand seit 2013 ist. Und am wichtigsten: Die Luft in Tirol wird deutlich besser, wie die Werte an allen Autobahnmessstellen belegen“, erklärte LHStvin Ingrid Felipe. Tirol greife jetzt mit dem Pilotprojekt eines Dosiersystems zu einer Maßnahme, um der massiven Transit-Belastung an besonders starken Tagen entgegenzuwirken. Längerfristig müsse besonders der Druck, vor allem am Brennerkorridor in unseren Nachbarregionen und in den europäischen Hauptstädten auf höhere Mauten steigen – „da hat uns auch Wien immer wieder im Stich gelassen“, betonte LHStvin Felipe.

Dosiersystem wirkt – weitere Maßnahmen zur Transiteindämmung

Auch die Wirksamkeit des Dosiersystems, bei welchem maximal 300 Lkw einen eingerichteten Checkpoint passieren dürfen und der Verkehr gegebenenfalls verlangsamt bzw. zum Stillstand gebracht wird, wurde diskutiert: „Wir gehen davon aus, dass bereits die Ankündigung zu einer Änderung der geplanten Routen von Frächtern führte. Trotzdem kam es aufgrund der hohen Transitbelastung bereits zu einem Stau von über 3,5 Kilometern“, sagte LH Platter, dass besonders die drei Bereiche Kufstein bis Wattens, Ballungsraum Innsbruck sowie Europabrücke bis Knoten Amras entlastet wurden. Zwar herrschte starkes Verkehrsaufkommen, es kam jedoch zu keinen Überlastungen oder ausgedehnten Verkehrsstillständen.

Für den 27. Oktober soll der eingerichtete Checkpoint in gleicher Form zum Einsatz kommen: „Wir rechnen mit einem noch höheren Verkehrsaufkommen. Das würde für die Frächter einen noch erheblicheren Zeitverlust bedeuten, wenn sie ihre Routen nicht ändern. Der 4. Oktober war jedenfalls eine gute Vorbereitung, die Einsatzkräfte sind gerüstet“, so LH Platter. Nach den beiden Testläufen sei eine Gesamtevaluierung vorzunehmen, um die weitere Vorgangsweise auszuarbeiten. Die Verkehrsbelastung ist bereits morgen Thema bei der Plenarsitzung des Ausschusses der Regionen in Brüssel als auch beim Euregio-Verkehrsgipfel im Trentino Ende November sowie im Rahmen von EUSALP Treffen gemeinsam mit Bayern und Südtirol.

Fachkräfte mobilisieren und fördern

„Ob Verkehr oder Fachkräfte: Wichtig ist es, Herausforderungen aktiv entgegen zu treten. Statt ‚zusehen und hoffen‘ heißt es ‚anpacken und handeln‘ – nur so können wir schwierigeren Entwicklungen frühzeitig entgegenwirken und für uns als Chance nutzen“, zeigten sich LH Platter und LHStvin Felipe optimistisch. So gäbe es auch in Sachen Wirtschaft und Arbeitsmarkt zu bewältigende Herausforderungen: „In Tirol können wir glücklicherweise von besseren Rahmenbedingungen ausgehen als andere Bundesländer“, verwies LH Platter auf ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum sowie die seit über 23 Monaten rückläufigen Arbeitslosenzahlen. Fehlende Fachkräfte sind nach wie vor Thema: „Seit über zweieinhalb Jahren unterstützen wir Betriebe mit der Fachkräfteoffensive im Rahmen des 135 Millionen starken Impulspaketes. Spezifische Ausbildungen in Zeiten der Digitalisierung sind wichtiger denn je und die Aufwertung der Lehre braucht unsere volle Aufmerksamkeit. Die ausgebildeten Fachkräfte sind die Triebfedern der heimischen Wirtschaft, eine Ausbildung gilt als Basis für das spätere Leben“, war LH Platter überzeugt.

25. Jänner 2018: Tag der Lehre

So findet bereits zum dritten Mal am 25. Jänner 2018 der Tag der Lehre statt. Mit dem Aktionstag unterstreichen die Tiroler Fachberufsschulen, der Landesschulrat für Tirol, die Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung Tirol gemeinsam mit dem Land Tirol den Wert der Fachkräfte- und dualen Ausbildung. Im Mittelpunkt stehen Lehrlinge und ihre Leistungen – die Lehre zum/zur TiefbauerIn und Speditionskauffrau bzw. -kaufmann werden heuer erstmals bei der Veranstaltung vertreten sein. Auch neue, zukunftsträchtige Ausbildungsmöglichkeiten wie Mechatronik werden präsentiert.