Demenz- und Delirprävention am Bezirkskrankenhaus Kufstein

Tiroler Gesundheitsfonds fördert Pilotprojekt mit 22.000 Euro

Ein Krankenhausaufenthalt ist besonders für demenzkranke PatientInnen mit einem erhöhten Risiko verbunden, für eine gewisse Zeit an einem akuten Verwirrtheitszustand zu leiden – dem sogenannten „Delir“. Um dies bestmöglich zu vermeiden, erarbeitet das Bezirkskrankenhaus (BKH) Kufstein mit dem Projekt „Demenz/Delir am BKH Kufstein – WIR schaffen Kompetenz“ ein strukturiertes Demenz- und Delirmanagement.

„Das Delir ist eine der häufigsten Komplikation im Rahmen einer Demenzerkrankung. Wir wollen diese außerordentliche Belastung für die Betroffenen selbst, aber auch deren Angehörigen und die betreuenden Personen nach Möglichkeit durch gezielte Prävention verhindern“, informiert Gesundheitslandesrat und Vorsitzender des Tiroler Gesundheitsfonds Bernhard Tilg. Im Rahmen des Qualitätsförderungsprogramm des Tiroler Gesundheitsfonds wird das Projekt mit Mitteln in der Höhe von 22.000 Euro unterstützt.

Prävention – Früherkennung – Frühtherapie

Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen sowie Beeinträchtigungen des Gedächtnisses und Orientierungsverlust sind Symptome eines Delirs. Ebenso können Denkstörungen mit kognitiven Einschränkungen auftreten. „Bereits bei der Aufnahme in ein Krankenhaus zeigen rund 20 Prozent der über 65-Jährigen Anzeichen eines Delirs, deren Wahrscheinlichkeit bei Vorliegen einer Demenz in erheblichem Maße zunimmt. Allein der plötzliche Umgebungswechsel durch einen Krankenhausaufenthalt stellt für Demenzkranke eine Stresssituation dar“, sagt Alexandra Lambauer, Pflegedirektorin vom BKH Kufstein. Bleibt die Diagnose eines Delirs unerkannt und unbehandelt, kann dies zur Veränderung der Persönlichkeit bis hin zur Unfähigkeit führen, in das vorherige gewohnte Leben zurückzukehren. Dem wird ab Herbst mit Präventions-, Früherkennungs- und Frühtherapiemaßnahmen auf ausgewählten Pilotstationen am BKH Kufstein entgegengewirkt.

Der demographische Wandel als Herausforderung

Durch den demographischen Wandel steige nicht nur das Alter der PatientInnen, sondern auch die Komplexität der Diagnosen und Hilfsbedarfe: „Die Prävention in diesem Bereich ist essentiell, um potentiell langfristige negative Auswirkungen bestmöglich zu verhindern. Das Land Tirol unterstützt ähnliche Präventionsprojekte unter anderem am Landeskrankenhaus Innsbruck und am Bezirkskrankenhaus St. Johann i.T. Mit der Unterstützung des Pilotprojektes am BKH Kufstein wurde ein weiterer Schritt unternommen, um eine bestmögliche Prävention tirolweit zu forcieren“, beschreibt LR Tilg den Stellenwert dieses Pilotprojektes.