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LH Platter: „Alpenregionen verstärken Kooperation zur Bekämpfung von Corona“

Treffen der Arge Alp-Regierungschefs in Salzburg: Corona, Wolf und Tourismus im Zentrum der Gespräche

Heute, Mittwoch, trafen sich die RegierungschefInnen der zehn Arge Alp Länder in Salzburg. Auf der Agenda standen neben einer gemeinsamen Erklärung zur Gefährdung der traditionellen Land- und Almwirtschaft im alpinen Raum durch die unkontrollierte Rückkehr des Wolfes und einer nachhaltigen und qualitätsvollen touristischen Entwicklung der Alpenregion vor allem die Corona-Pandemie und deren wirkungsvolle Bekämpfung. „Weil man gemeinsam mehr bewegen kann, haben sich die Arge Alp Länder auf eine vertiefende Kooperation zur Bekämpfung dieser Pandemie verständigt. Dazu zählen die gegenseitige Bereitstellung von medizinischen Geräten und Verbrauchsgütern im Fall von Lieferengpässen genauso wie die Übernahme von Intensiv-Patienten bei vorübergehenden Überlastungen der Krankenhauskapazitäten und ein abgestimmtes Grenzmanagement“, berichtet LH Günther Platter.

Gegenstand der Gespräche und der Beschlussfassung waren auch die aktuellen Reisewarnungen. „Dass die Reisewarnungen der EU-Mitgliedsländer lediglich auf die Inzidenzzahlen abstellen und andere Faktoren wie Testungsquote, Hospitalisierungsquote und Bettenbelegungsquote außer Acht lassen, ist alles andere als zufriedenstellend. Außerdem braucht es endlich eine Vereinheitlichung der Konsequenzen von Reisewarnungen – gerade im Zusammenhang mit der Möglichkeit des Freitestens. Der entsprechende Beschluss wurde von allen Arge Alp Regionen mit Ausnahme Bayerns positiv verabschiedet“, führt der Tiroler Landeshauptmann aus.

Schutzstatus Wolf senken

Einigkeit herrschte indes unter den Arge Alp Ländern beim Thema Wolf: „Gemeinsam fordern wir die Europäische Kommission dazu auf, die Sorgen und Ängste der Menschen ernst zu nehmen und zum Schutz der alpinen Land- und Almwirtschaft den Schutzstatus des Wolfs zu reduzieren und genügend Geld zur Verfügung zu stellen, um Herdenschutzmaßnahmen zu finanzieren“, bringt LH Platter den Inhalt der gemeinsamen Resolution auf den Punkt.

Alleine in Tirol wurden in diesem Jahr nachweislich an die 130 Schafe und Ziegen gerissen. Der Wolf hat keinen natürlichen Feind und kann sich dadurch auch unkontrolliert vermehren, was zwangsläufig zu einem immer größeren Spannungsfeld zwischen traditioneller Almwirtschaft und der steigenden Wolfspopulation führen wird. „Wir verlangen, dass die EU die Rahmenbedingungen schafft, damit hier gezielt eingegriffen werden kann“, fasst der Landeshauptmann die klare Botschaft an die EU zusammen.

Nachhaltigkeit und Regionalität als Stärken des Tourismus

Eine weitere in Salzburg verabschiedete Resolution hat nachhaltigen Qualitätstourismus im Alpenraum zum Ziel. Regionalität, Tourismusgesinnung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden als Stärken genannt, die weiter auszubauen sind. Bemühungen um nachhaltige Mobilität sollen mit geringen CO2-Emissionen insbesondere bei der An- und Abreise kombiniert werden.

Neue Projekte von Kulinarik bis clevere Verwaltungsarbeit

Bei der heutigen RegierungschefInnen-Konferenz wurden auch fünf neue gemeinsame Projekte in Auftrag gegeben. Sie beschäftigen sich mit alpiner Kulinarik, mit der Heilkraft der Alpen, einer Internationalen Sommerakademie für alpines Bauen und Siedlungsentwicklung sowie „Smart Working“ in der öffentlichen Verwaltung.

Der Klang der Alpen

Zum Auftakt der feierlichen Vorsitzübergabe durch Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer an die Region Lombardei gab es die Uraufführung der Arge Alp-Fanfare, welche heuer in einem Wettbewerb ermittelt wurde. Die Arge Alp-Fanfare ist eine Komposition des Südtiroler Jazz-Saxophonisten und Arrangeurs Valentin Gasser. Er hatte den Sieg beim diesjährigen Arge Alp-Preis davongetragen. Ein Anerkennungspreis ging auch an den Tiroler Christian Tschugnall.