Sichere Klettersteige in Tirol
Neuauflage des Klettersteig-Handbuches mit Empfehlungen zur Errichtung, Wartung und Sanierung von Klettersteigen und drahtseilgesicherten Wegen
Klettersteig-Handbuch
Inhalt
Das Klettersteig-Handbuch ist erhältlich beim
Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit
Olympiastraße 10, A-6020 Innsbruck
Tel. +43 512 365451
Mail: office@alpinesicherheit.at
Tirol ist das Bundesland mit der höchsten Klettersteigdichte in Österreich. Jährlich werden neue Anlagen gebaut. Die Sicherheit und Qualität der Klettersteige in Tirol ist ein besonderes Anliegen der Abteilung Sport im Amt der Tiroler Landesregierung.
Bis 2009 fehlte jedoch eine moderne, auf empirischen Messdaten beruhende Analyse bestehender Klettersteigbautechniken ebenso wie eine umfassende Empfehlung und Anleitung für den Bau sicherer und qualitätsvoller Klettersteige. Um diese Lücke zu füllen, hat das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit auf Anregung der Abteilung Sport die Sicherheitsforschung des Deutschen Alpenvereins beauftragt, technische Tests durchzuführen. In einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Bergführern, Klettersteigbauern und Herstellern von Klettersteigmaterial, wurden die komplexen Ergebnisse diskutiert und bauliche Empfehlungen ausgearbeitet. Seither sind zahlreiche neue Klettersteige nach diesen Richtlinien erbaut worden und ist das Sicherheits- und Qualitätsniveau der Steiganlagen deutlich angestiegen.
In der 2014 erschienenen zweiten und aktualisierten Auflage des Klettersteig-Handbuches wurden die neuesten Erkenntnisse der alpinen Sicherheitsforschung eingearbeitet, um Auftraggebern, Erbauern und Betreibern von Klettersteigen über den modernen Stand der Technik zu informieren und Klettersteiggehern bestmögliche Sicherheit und optimale Qualität auf Klettersteigen und drahtseilgesicherten Wegen bieten zu können.
Ziel ist es, die Entwicklung der Klettersteige so zu gestalten, dass einerseits moderne bergsportliche und sicherheitstechnische Kriterien gefördert und andererseits negative Auswirkungen auf Natur und Landschaft aber auch auf alpine Freikletterrouten vermieden werden. In diesem Sinne sind an neue Klettersteige hohe Anforderungen an Sicherheit und alpinsportliche Konzeption sowie an die Naturverträglichkeit zu stellen. Die unter Einbindung der Abteilung Sport und mit Unterstützung des Landes Tirol erarbeiteten Empfehlungen und Richtlinien beschreiben dazu die optimale bauliche Umsetzung aus der Sicht des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit und der Alpenvereine.
Die gewonnenen Erkenntnisse flossen weiters auch in ÖNORM EN 16869:2018 für den „Aufbau von Klettersteigen (Via Ferratas)“ des Austrian Standards Institute ein. Diese Europäische Norm legt Anforderungen an Planung, Überprüfung und Instandhaltung fest, die für einen Klettersteig gelten. Sie gilt jedoch weder für Seilgärten (behandelt von EN 15567) noch für Wander- und Bergwege, die mit Fortbewegungshilfen ausgestattet sind wie Trittbügel, Leitern, Geländer, Ketten, Kabel oder Seilen. Aufgrund der in der EN 16869:2018 neu definierten Verkehrslasten für Klettersteige ergeben sich für das Klettersteig-Handbuch veränderte Empfehlungen für Ankerdurchmesser und -ausstände.
Antrag auf Förderung für den Bau und Sanierung von Klettersteigen
Das Land Tirol fördert den Bau und die Erneuerung von Klettersteigen nach den Vorgaben der ÖNORM 16869:2018 und den Richtlinien des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit.
Sportfachliche Kriterien für naturschutzrechtliche Bewilligung und Förderung von Bau und Sanierung von Klettersteigen