Weniger Verkehr, weniger Schadstoffe

Bilanz Sommerreiseverkehr 2020.

In einer gemeinsamen Erhebung des Sachgebietes Verkehrsplanung, des Fachbereiches Luftgüte und der Landesverkehrsabteilung der Polizei wurden Verkehrs- und Unfalldaten sowie die Luftbelastung für den Sommerreiseverkehr im Zeitraum zwischen 1. Juni und 30. September 2020 mit den Daten des Vorjahres verglichen, wie LHStvin Ingrid Felipe bekanntgibt: „Der Gesamtverkehr hat in der Hauptreisezeit im Vergleich zu 2019 auf der Hauptmautstelle Schönberg um 20,5 Prozent, an den Landesstraßen B und L um durchschnittlich etwa 6,5 Prozent abgenommen. Die Luftbelastung durch Stickstoffdioxid, dessen Hauptverursacher der Verkehr ist, ist tirolweit um 18 Prozent zurückgegangen.“

Tirolweite Erhebung zu Verkehr und Luft

Für die Erhebung wurden die Informationen von der Hauptmautstelle Schönberg, von 19 verschiedenen Verkehrszählstellen an den Landesstraßen B und L und von fünf Luftgütemessstellen herangezogen, um ein für das ganze Land repräsentatives Ergebnis zu erreichen. Die prozentuellen Rückgänge beim Gesamtverkehrsaufkommen an den Bundes- und Landesstraßen reichen von 22,5 Prozent an der Fernpassstraße bis zu 1,4 Prozent in Thaur auf der B 171. Minimale Zuwächse im Vergleich zum vergangenen Sommer ergaben sich in und rund um Innsbruck.

Der Schwerverkehr ging im Vergleichszeitraum auf der Brennerautobahn um 9,6 Prozent und der LkwGV an den Landesstraßen B und L im Durchschnitt um 6,3 Prozent zurück, wobei die Messstelle am Brennersee mit 49 Prozent den höchsten Rückgang und die an der Lechbrücke in Lechaschau sogar einen leichten Zuwachs von 4 Prozent zu verzeichnen hat. „Die Verkehrsdaten spiegeln sich auch in der gemessenen Luftqualität wider“, berichtet LHStvin Felipe, „durchschnittlich 18 Prozent weniger NO2-Immissionen wurden im Vergleich zum Sommer 2019 gemessen.“

Herangezogen wurden die Mittelwerte von fünf Messstellen: bei Vomp an der A12 und Mutters/Gärberbach an der A13 in der Kategorie ‚verkehrsnahe‘ Messstelle, die Messstellen in der Innsbrucker Fallmerayerstraße und an der Amlacherkreuzung in Lienz in der Kategorie ‚städtisch‘ sowie die an der L 355 in Heiterwang als ‚ländlicher‘ Vergleichswert.

Weniger Unfälle und Verletzte

In der vorläufigen Statistik der Polizei zeigt sich erfreulicherweise ein Rückgang bei den Verkehrsunfällen ebenso wie bei den Verletzten, wie der Leiter der Landesverkehrsabteilung, Markus Widmann, berichtet:

 „Die Unfälle und die Zahl der Verletzten haben abgenommen, bei den getöteten Personen haben wir allerdings eine Zunahme von 12 auf 15 zu verzeichnen.“ In den vier evaluierten Monaten gab es im Vergleichszeitraum zum Vorjahr 152 weniger Unfälle mit Personenschaden. Insgesamt wurden im Jahr 2020 zwischen Anfang Juni und Ende September bei 1.834 Verkehrsunfällen 2.079 Personen verletzt. Auf den Autobahnen und auf der Schnellstraße S16 wurden im Vorjahr 98 Personen verletzt, im heurigen Sommer 55.