Newsletter 19.4.2024
Liebe Leserinnen und Leser!
Heute geht es um den Lermooser Tunnel.
Im Zuge des Fernpass-Pakets wird bekanntlich eine 2. Röhre gebaut. Das ist KEIN Ausbau der Strecke – diese Sicherstellung war immer eine Voraussetzung bei der Entscheidung. Es muss eine 2. Röhre errichtet werden, um das heutzutage vorgeschriebene Sicherheitsniveau herzustellen. Dieses wäre mit einer reinen Sanierung der bestehenden Röhre nicht erreichbar. Aber auch die muss saniert werden.
Und so bringt die 2. Röhre gleich zwei Vorteile: Sie entlastet die umliegenden Gemeinden dann, wenn die erste Röhre saniert werden muss, und sorgt im Anschluss für mehr Sicherheit, da in jeder Röhre der Verkehr in eine Richtung geführt wird. Während des Baus der 2. Röhre kann der Verkehr großteils normal durch die Bestandsröhre fließen.
Das heißt:
Mit der 2. Röhre wird auch jenes Ziel weiterhin erfüllt, mit welchem der Lermooser Tunnel ursprünglich 1984 gebaut wurde: die Gemeinden Biberwier, Ehrwald und Lermoos verkehrstechnisch zu entlasten. Das macht er auch heute noch. Und das muss sichergestellt werden. Ansonsten droht diesen Gemeinden der Verkehrskollaps. Diese kann also auch künftig, wenn eine Sperre der Röhre Nr. 1 notwendig ist, mit der 2. Röhre verhindert werden.
Der Stand der Technik und die sicherheitstechnischen Vorschriften für Tunnel in Österreich wurden in den vergangenen Jahren deutlich nachgeschärft. Mit der 2. Röhre wird das gesetzlich geforderte Sicherheitsniveau bei gleichzeitiger Entlastung für die Bevölkerung bestmöglich erreicht.
Gibt es Alternativen zur 2. Röhre?
Das Land hat sieben Varianten untersucht, um die geforderte Sicherheit herzustellen. Die 2. Röhre ist die beste Lösung. Alle anderen würden durch monatelange Vollsperren samt zusätzlichen Nachtsperren und Blockabfertigungen zum Verkehrskollaps in den umliegenden Gemeinden führen. Und auch langfristig bietet eine zweite Röhre viele Vorteile: Sie senkt das Unfallrisiko erheblich und erhöht die Streckenverfügbarkeit.
Ausbruchmaterial
Ihr habt euch gefragt, wo das Ausbruchmaterial vom Bau der 2. Röhre landet? Es handelt sich überwiegend um Dolomit und Kalkstein – das kann wiederverwendet und muss nicht dauerhaft deponiert werden. Konkretes Wiederverwendungsbeispiel: der Fernpasstunnel. Rund 40 Prozent des Gesamtausbruchs kommen beim Südportal des Fernpasstunnels wieder zum Einsatz. Das reduziert massiv den Baustellenverkehr. Der Rest wird einer anderweitigen Verwertung möglichst ortsnah zugeführt.
Zeitplan
Baustart für die 2. Röhre ist übrigens für 2026 geplant – Bauzeit voraussichtlich vier Jahre. Anschließend, also voraussichtlich 2030, beginnt die Sanierung der alten Röhre. Gleiches Prinzip: Der Verkehr wird während der Sanierung in die neue Röhre verlegt, wodurch es zu keiner Umleitung und somit auch keiner Belastung der umliegenden Gemeinden kommt.
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