1,2 Millionen Euro für Beratung und Coaching zu Karenz und Wiedereinstieg in den Beruf

Mithilfe des Projekts soll die Dauer von Erwerbsunterbrechungen verringert werden.

Durch frühzeitige und proaktive Beratung und Coaching die Karenzzeiten aufgrund der Betreuung von Kindern oder der Pflege von Angehörigen verringern:

Das ist Ziel des Projekts „Beratung/Coaching zu Karenz und Wiedereinstieg“ des Europäischen Sozialfonds (ESF+). Auf Antrag von Arbeitslandesrätin Astrid Mair und Soziallandesrätin Eva Pawlata beschloss die Tiroler Landesregierung kürzlich für die Umsetzung des Projekts in Tirol 720.000 Euro bereitzustellen. Weitere 480.000 Euro stammen von der Europäischen Union. In einem ersten Schritt werden nun im Rahmen eines Förderaufrufs ProjektträgerInnen zur Umsetzung dieses Projekts ermittelt. Der „Call“ zur Projekteinreichung ist bereits unter www.esf.at abrufbar. Die Projektlaufzeit ist für zwei Jahre von Oktober 2023 bis September 2025 vorgesehen und beinhaltet die Option für eine Verlängerung um weitere zwei Jahre. Das Land Tirol wird informieren.

„Eine große Herausforderung stellen Erwerbsunterbrechungen aufgrund der Betreuung von Kindern oder der Pflege von Angehörigen dar. Um hier werdende bzw. karenzierte Eltern sowie teilzeitbeschäftigte Personen mit Betreuungspflichten noch besser unterstützen zu können, bietet das ESF+ Projekt die Möglichkeit, frühzeitig und proaktiv auf diese Personen zugehen zu können. Damit soll die Abwesenheit vom Arbeitsmarkt reduziert werden“, erklärt LRin Mair und verweist dabei auf den großen Fachkräftemangel: „Mit diesem Projekt haben wir eine Möglichkeit mehr, die Arbeitskräfte länger im Arbeitsleben zu halten und ihnen dafür die bestmögliche Unterstützung anzubieten. Das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Fachkräftemangel.“

Sensibilisierung zur geteilten Betreuungsarbeit zwischen Frauen und Männern

„Gleichstellungsorientierte, zielgruppenspezifische Unterstützungsangebote tragen zu einer schnelleren Rückkehr in den Arbeitsmarkt bei. Mithilfe des ESF+ Projekts soll die berufliche Auszeit systematisch geplant und aktiv gestaltet sowie die Karenz und ein erfolgreicher Wiedereinstieg durch Coaching und Beratung unterstützt werden. Dabei geht es auch um die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben. Denn die Sensibilisierung zur geteilten Betreuungsarbeit zwischen Frauen und Männern ist ein weiterer Projektinhalt“, betont LRin Pawlata.

In diesem Zusammenhang verweist die Landesrätin auch auf die aktuelle Kampagne des Landes unter dem Titel „Zeiten ändern sich. Richtige Männer auch“. Ziel ist, traditionelle Rollenklischees aufzubrechen und für partnerschaftliche Aufteilung bei Kinderbetreuung und häuslicher Pflege zu sensibilisieren. Die Kampagne zeigt unterschiedliche Möglichkeiten auf, wie sich Männer mehr ins Familienleben einbringen und Sorgearbeit übernehmen können. Ausgerollt wird sie bis Sommer 2023 auf unterschiedlichen Kanälen – von der Onlinewerbung bis hin zur digitalen Außen- und Printwerbung im öffentlichen Raum. Darüber hinaus werden an relevanten Stellen, wie etwa bei GynäkologInnen oder ÄrztInnen, auch Flyer aufgelegt.