BildungsreferentInnenkonferenz

Erleichterungen im Bildungswesen schaffen

  • Verkürzte Lehramtsausbildung und Ausbau der Tagesbetreuung im Fokus
  • Quereinstieg und Imagekampagne soll Berufsbild für Elementarpädagogik österreichweit stärken

Heute, Freitag, kam Bildungslandesrätin Cornelia Hagele mit den BildungsreferentInnen und ReferentInnen für Elementarpädagogik der Bundesländer in Kärnten zusammen. Im Fokus der Gespräche standen vor allem Erleichterungen – in Bezug auf die Lehramtsausbildung sowie in der Evaluierung des Quereinstiegs für Elementarpädagogik. „Der bundesländerübergreifende Austausch ist besonders in Hinblick auf den derzeitigen Fachkräftemangel im Bildungsbereich äußerst relevant. Es gilt, die Zusammenarbeit zwischen Ländern und Bund weiter zu stärken, um bestmögliche Rahmenbedingungen im Bereich Bildung zu schaffen, Ausbildungs- und Anstellungserfordernisse zu erleichtern und damit das Berufsbild der Pädagogik österreichweit zu attraktivieren“, betont LRin Hagele.

Lehrberuf: verkürzte Ausbildungsdauer, höherer Praxisbezug

Ein zentraler Punkt liege dabei in der Verkürzung der allgemeinen LehrerInnenausbildung. Derzeit liegt die Gesamtausbildungsdauer bei fünf bis sechs Jahren bis zum Berufseintritt. Aufgrund der aktuell herausfordernden Personalsituation fordern die Länder die Studiendauer zu überarbeiten sowie den Praxisbezug im Laufe des Studiums zu erhöhen. Damit soll der Lehrberuf attraktiver gestaltet und den Studierenden bereits vor Berufsantritt mehr praktische Erfahrung ermöglicht werden.

Hinsichtlich der Ausbildung verweist die Bildungslandesrätin zudem auf die derzeit fehlende gesetzliche Verankerung der Sozialpädagogik-Ausbildung als fachliches Anstellungserfordernis für Horte: „Am Kolleg für Sozialpädagogik in Stams werden derzeit in Tirol hochqualifizierte Pädagoginnen und Pädagogen, mit dem beruflichen Ziel als Horterzieherinnen und -erzieher zu arbeiten, ausgebildet. Es braucht daher dringend eine Anpassung der bundesweiten Gesetzgebung, um die Ausbildung ‚Sozialpädagogik‘ als qualifizierten Abschluss für die Tätigkeit als pädagogische Fachkraft in Horten anzuerkennen. Dies würde nicht nur den Fachkräftemangel mildern, sondern auch sicherstellen, dass die bestmögliche Betreuung und Bildung für die Kinder weiter gestärkt wird.“

Erleichterungen in der Tagesbetreuung

Mit einer neuen Struktur der schulischen Tagesbetreuung und Einführung des neuen Berufsbildes „Assistenzpädagogik“ sind vonseiten des Bundes zudem Erleichterungen im Ausbau ganztägiger Schulformen vorgesehen. In Tirol wurde mit der Gründung der „KIB – Kinder Bildung gem. GesmbH“ die Versorgung rund um Freizeitbetreuung, Schulassistenz und administrativer Assistenz an Tiroler Schulen bereits sichergestellt.

Einer Weiterentwicklung der schulischen Tagesbetreuung sieht man in Tirol daher auch positiv entgegen, so LRin Hagele: „Der Ausbau eines ganztägigen Betreuungsangebots – sodass eine echte Wahlfreiheit für Familien nochmals gefördert werden kann – ist in Tirol ein zentrales Anliegen. Dieses stellt nicht nur eine wichtige Maßnahme zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar, sondern spielt auch im Lebensraum Schule eine wichtige Rolle. Um das Schulsystem bedarfsgerecht weiterzuentwickeln, wollen wir den Ausbau des ganztätigen Betreuungsangebotes in Tirol weiter stärken. Mit dem Ausbau ganztätiger Schulformen steigt jedoch auch der Bedarf an Freizeitpädagoginnen und -pädagogen, weshalb wir bundesweite Maßnahmen rund um die Weiterentwicklung der Tagesbetreuung unterstützen.“

Attraktives Berufsbild Elementarpädagogik

Durch Maßnahmen wie einer geplanten, bundesweiten Imagekampagne soll das Berufsbild Elementarpädagogik weiter attraktiviert werden. Diese soll das Bewusstsein für die Wichtigkeit dieses Berufsfelds schärfen und Anreize für Interessierte schaffen, sich verstärkt in diesem Bereich zu engagieren und eine berufliche Laufbahn einzuschlagen. In Tirol wird bereits ab Oktober dieses Jahres eine landesweite Kampagne darauf aufmerksam machen, informiert LRin Hagele: „Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und haben uns mit dem Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes für Kinder ab zwei Jahren ein ambitioniertes, aber erreichbares Ziel gesetzt. Um dieses Recht umzusetzen, braucht es gut ausgebildete und engagierte Elementarpädagoginnen und -pädagogen sowie Assistenzkräfte. Das wollen wir in unserer Kampagne ‚Wir sind elementar‘ hervorheben und Interessierte in Tirol ansprechen.