#GemeinsamStark: Euregio-Frauenversammlung in Bozen

Entwicklung von Strategien für Chancengleichheit vorantreiben

  • Länderübergreifender Austausch und Vernetzung politisch engagierter Frauen aus der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino
  • Gemeinsamer Fokus: Frauenanteil in politischen Entscheidungspositionen erhöhen

Unter dem Motto #GemeinsamStark treffen sich heute, Samstag, im Palais Widmann in Bozen (Südtirol) politisch engagierte Frauen und VerantwortungsträgerInnen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino zur Euregio-Frauenversammlung. Auch LH Anton Mattle und Frauenlandesrätin Eva Pawlata nehmen an der Euregio-Veranstaltung, die nach einer zweijährigen Pause erstmals wieder stattfindet, teil. Im Fokus stehen Strategien für die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern sowie mehr Chancengleichheit. Um in diesen Bereichen weiterhin Fortschritte zu erzielen, müssen – so sind sich die TeilnehmerInnen einig – auf allen Ebenen entsprechende Maßnahmen gesetzt werden: Sowohl auf europäischer wie auch auf nationaler und auf Landesebene. Einen Fokus wollen alle drei Landesteile auf die Erhöhung des Frauenanteils in politischen Entscheidungspositionen legen.

„In Tirol soll jeder und jede dieselben Chancen und Möglichkeiten haben, unabhängig vom Geschlecht. Ganz zentral ist hierbei auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, deshalb haben wir in Tirol mit dem Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung neue Maßstäbe gesetzt. Die Politik profitiert von engagierten Frauen. Nur wenn die Vielfalt der Gesellschaft auch in der Politik abgebildet ist, gibt es eine lebendige Demokratie. Unter dem Dach der Euregio soll über die eigenen Landesgrenzen voneinander gelernt bzw. miteinander Neues entwickelt werden – mit dem gemeinsamen Ziel der Chancengleichheit für alle Menschen“, sagt LH Mattle. LRin Pawlata ergänzt: „Es hat sich bei der Gleichstellung von Frauen und Männern in den vergangenen Jahren vieles getan – dennoch gibt es weiterhin Entwicklungsbedarf. Mir ist es vor allem ein Anliegen, gegen die strukturelle Ungleichheit zwischen den Geschlechtern vorzugehen. Nach wie vor wirken patriarchale Rollenbilder und Stereotype auf die Berufswahl, das Gehalt oder die Aufteilung von unbezahlten Haus- und Fürsorgearbeiten. Darüber hinaus sind ungleiche Machtverhältnisse auch die Ursache von Gewalt gegen Frauen.“

Einblicke in die Gleichstellungspolitik

Evelyn Regner, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Mitglied des EU-Ausschusses für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter (FEMM), die italienische Ministerin für Familie, Geburt und Chancengleichheit Eugenia Maria Roccella sowie Susanne Raab, österreichische Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien, berichten digital über die Chancengleichheits- und Gleichstellungspolitik auf europäischer und nationaler Ebene. Aus den drei Landesteilen der Euregio erörtern LRin Pawlata (Tirol), Ulrike Oberhammer, Präsidentin des Landesbeirats für Chancengleichheit für Frauen in Südtirol und die Trentiner Landesrätin für Gesundheit, Soziales, Behinderte und Familie Stefania Segnana sowie den Status Quo sowie Fortschritte und Strategien für die Gleichstellung der Geschlechter.

So liegt in Tirol mit dem „Gleichstellungspaket 2020-2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“ ein großes Maßnahmenpaket vor. Insgesamt werden dabei rund 6,7 Millionen Euro für Gleichstellungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Zusätzlich können rund 3,5 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) lukriert werden. Das Gleichstellungspaket umfasst verschiedene Handlungsfelder, darunter Gewaltprävention, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Rollenbilder und Arbeitsmarkt. Mehr Informationen zum Gleichstellungspaket 2020-2023 finden sich hier. In Südtirol liegt mit dem im August dieses Jahres von der Südtiroler Landesregierung angenommenen „Gleichstellungsaktionsplan Æquitas“ ein wegweisendes Strategiedokument vor. Das Trentino beginnt in der kommenden Legislaturperiode mit der Erarbeitung eines Plandokuments.