LH Mattle in Trentino: Südtirol übernimmt Euregio-Präsidentschaft

In Molveno offizielle Stabübergabe von Trentino an Südtirol

  • Nach zweijähriger Präsidentschaft Trentinos erfolgt Vorsitzwechsel
  • Südtirol nimmt die Euregio-Jobbörse und das Euregio-Ticket in Angriff

Mit den heutigen Sitzungen des Euregio-Vorstandes in Molveno (Trentino) endete die zweijährige Trentiner Präsidentschaft in der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Am 1. Oktober beginnt dann offiziell die Präsidentschaft Südtirols, die bis 2025 andauern wird. Anschließend wird entsprechend dem Rotationsschema Tirol das Euregio-Zepter wieder innehaben.

Die Trentiner Präsidentschaft stand unter dem Motto „Euregio ist jung“ – einem Slogan, der die neuen Generationen in den Mittelpunkt der zahlreichen vorgeschlagenen Projekte und Initiativen stellen sollte. Ziel war und ist es, die Euregio noch mehr zu stärken und ihre Nähe zu den BürgerInnen der drei Länder zu unterstreichen.

LH Anton Mattle bedankte sich bei seinem Trentiner Amtskollegen und bisherigen Euregio-Präsidenten LH Maurizio Fugatti für die gute Zusammenarbeit während seiner zweijährigen Präsidentschaftsperiode. „Bewährtes wurde fortgesetzt, Neues wurde auf den Weg gebracht“, betonte der Landeshauptmann und verwies auf die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Errichtung des Euregio-Campus in Innsbruck, dem Schulwettbewerb „Euregio macht Schule“ und beim EuregioLab, das im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach Vorschläge für gemeinsame Initiativen im Bereich Energie ausgearbeitet hat. „Die gemeinsamen Aktivitäten und Initiativen tragen dazu bei, die Menschen auf beiden Seiten des Brenners näher zusammenzubringen. Wir sind auf einem sehr guten Weg und ich bin überzeugt, dass Südtirol unter Federführung von Landeshauptmann Arno Kompatscher die Zusammenarbeit weiter stärken und vorantreiben wird“, betonte LH Mattle.

Der scheidende Euregio-Präsident und Trentiner Landeshauptmann erinnerte daran, dass die zweijährige Präsidentschaft des Trentino ihren Schwerpunkt auf die Jugend gelegt habe sowie auf die Stärkung der historischen und kulturellen Identität und den Katastrophenschutz. Dazu seien zahlreiche Aktionen und Projekte, insbesondere im Bereich von Schule und Ausbildung in die Wege geleitet worden. Was die gemeinsame Geschichte betrifft, sei die Figur Andreas Hofers aufgewertet worden. Der Trentiner Landeshauptmann hob zudem die „Kontinuität in den Programmen der Euregio-Präsidentschaften“ als Stärke hervor. „Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gewinnt an Wert und wird für Bürgerinnen und Bürger erkennbar, wenn sie über die Zeit aufgebaut wird. Bei der Förderung innovativer Projekte, kann sich jedes Land auf das verlassen, was bereits aufgebaut wurde. Genau darin liegt die Stärke der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit: Bei jedem Präsidentenwechsel fangen wir nicht bei Null an, sondern eröffnen uns neue Perspektiven, indem wir auf die bewährte Zusammenarbeit unserer Länder zählen", betonte der scheidende Euregio-Präsident, der sich davon überzeugt zeigte, dass sein Nachfolger sich erfolgreich für Wachstum, Einheit und Entwicklung der Euregio einsetzen werde.

 

Auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher bedankte sich beim scheidenden Euregio-Präsidenten Maurizio Fugatti für die „gelungene Zusammenarbeit der vergangenen zwei Jahre und für den Einsatz des Trentiner Landeshauptmanns als Euregio-Präsident“. „Unter dem Leitwort ‚Grenzen überwinden‘ wollen wir unter Südtiroler Vorsitz die bewährte euregionale Zusammenarbeit fortsetzen“, betonte Südtirols Landeshauptmann. Man werde neue Projekte anstoßen, die mehr Bürgernähe schaffen, Menschen zusammenführen und Grenzen überwinden. Der gemeinsame Einsatz für geteilte Ziele mit europäischer Ausrichtung und besonderem Blick auf die Bevölkerung der Euregio bleibe weiterhin im Vordergrund. Die Nachhaltigkeit, sowohl in sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Hinsicht, bleibe die dringendste Herausforderung der Euregio: „Es ist die Vision einer Europaregion, die auf der Grundlage des historischen Tirol ein gemeinsames Projekt entstehen lässt: ein Projekt der Menschen, nicht der Politik.“

Von „Euregio ist jung“ zu „Grenzen überwinden“

Die neue Südtiroler Euregio-Präsientschaft steht unter dem Motto „Grenzen überwinden“. Im Mittelpunkt stehen zwei Projekte, die für die Bürgerinnen und Bürger neue Möglichkeiten eröffnen. Mit der Euregio-Jobbörse haben Jobsuchende in Zukunft die Möglichkeit, Arbeitsstellen in der gesamten Euregio zu suchen. Im Nahverkehr soll ein gemeinsames Euregio-Ticket eingeführt werden, das es seit der Tiroler Euregio-Präsidentschaft 2019-2021 bereits für Studierende gibt. Auch die Zusammenarbeit in den Bereichen Katastrophenschutz, Kultur, Unternehmertum, Tourismus, Umwelt und Sport soll grenzüberschreitend fortgesetzt werden. Insgesamt wird die Euregio auch 2024 wieder über 30 gemeinsame Projekte und Initiativen umsetzen.