Tiroler Europapolitik
Der Umgang mit dem Recht und den Institutionen der Europäischen Union ist in den verschiedensten Lebensbereichen der TirolerInnen zur Normalität geworden. Österreich und Tirol gestalten die Zukunft Europas mit.
Für das Land Tirol ist dies die Basis für die Erarbeitung eigener politischer Positionen und ein Ansporn, die Interessen der Tirolerinnen und Tiroler sowohl regional, national als auch auf EU-Ebene einzubringen und für deren Umsetzung zu arbeiten.
Die Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union brachte für Tirol auch die große Chance, nach dem Wegfall alter Trennlinien die Verbindungen zu den anderen beiden Landesteilen neu zu gestalten. Durch ein koordiniertes Vorgehen wird in Brüssel gemeinsam an der Lösung von Fragestellungen gearbeitet, die alle drei Länder der Europaregion, also Tirol, Südtirol und Trentino, gleichermaßen betreffen.
Die Effekte der Globalisierung machen deutlich, dass die Zukunft dem überstaatlichen europäischen Zusammenschluss und den Regionen gehört. So ist einerseits die europäische Integration die Antwort auf die Defizite staatlicher Problemlösungskapazität, denn die am Wirtschaftskreislauf beteiligten Akteure haben Aktionsspielräume, die ihnen als Glieder kleiner Volkswirtschaften nicht offen stünden. Die Regionen sind andererseits als historisch gewachsene Einheiten für ihre BürgerInnen überschaubar und identitätsstiftend.
Das massive Engagement der Tiroler Europapolitik für die Menschen dieser Region und ihren Lebensraum muss so ausgestaltet sein, dass sie von möglichst vielen mitgetragen und bejaht wird. Handeln vor Ort und dabei europäisch denken soll kein unvereinbarer Gegensatz, sondern eine fruchtbare Symbiose sein. Der Einsatz für die Regionalisierung in Europa stellt auch eine wichtige Initiative vor dem Hintergrund verstärkter Tendenzen zur Renationalisierung dar.