Zeckenimpfung noch vor dem Hochsommer auffrischen

Zeitgerechte FSME-Impfung kann bis zu 99 Prozent gegen Erkrankung und Folgeschäden schützen

  • FSME kann zu Gehirn-, Gehirnhaut- und Rückenmarksinfektion führen
  • Bei einem Zeckenbiss muss schnell reagiert werden, um das Infektionsrisiko zu reduzieren

Zecken sind in ganz Österreich verbreitet, aufgrund des Klimawandels mittlerweile auch in höheren Lagen. Vor allem in hohem Gras, Unterholz, Gebüsch oder Boden ist Vorsicht vor den blutsaugenden Insekten geboten. In manchen Fällen können infizierte Zecken Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Viruserkrankung, die zur Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Rückenmarks führen und bleibende Schäden hinterlassen kann. Ein hoher Anteil der FSME-Infektionen mit rund 70 bis 95 Prozent verläuft ohne Symptome. Während es gegen eine mögliche Borreliose keine Schutzmöglichkeit gibt, ist das bei FSME anders: Mit einer FSME-Impfung kann man sich in Abhängigkeit von Impfschema und Schweregrad der Erkrankung zu 83 bis 99 Prozent gegen die Erkrankung schützen. „Zecken sind sehr kleine Insekten, selbst ausgewachsen werden sie nicht größer als sechs Millimeter. Sie halten sich meist an Grashalmen auf und gelangen über Kontakt mit Menschen oder Tieren auf die Haut. Der einzig wirksame Schutz ist eine aktuell gültige FSME-Impfung“, betont Gesundheitsdirektorin Theresa Geley, die empfiehlt, den Schutzstatus im Auge zu behalten. Auffrischungsimpfungen können auch jetzt noch vorgenommen werden: „Die Wirkung entfaltet sich innerhalb von zwei Wochen. Wer also jetzt bemerkt, dass eine Auffrischung notwendig ist, sollte diese auch für den heurigen Sommer noch schnellstmöglich vornehmen.“

FSME-Impfung: Auffrischung alle fünf Jahre

In Österreich ist kein Bundesland FSME-frei. Daher wird die Impfung für alle in Österreich lebenden Personen empfohlen. Die FSME-Impfung ist ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zugelassen. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen: Nach drei Jahren wird dann mit einer weiteren Impfung aufgefrischt. Im Anschluss soll die Impfung alle fünf Jahre aufgefrischt werden. Ab dem 60. Lebensjahr wird die Auffrischung alle drei Jahre empfohlen. Impfungen sollten möglichst immer vor der Saison verabreicht werden. Bei Versäumnis einer Impfung bzw. längeren Impfabständen wird diese nach zwei oder mehr Impfungen mittels einer einzigen Dosis nachgeholt, die Grundimmunisierung muss nicht neu begonnen werden. „Die Zeckensaison beginnt bereits im Frühjahr und endet üblicherweise im Spätherbst. Die Impfung sollte daher möglichst vor Beginn der Zeckensaison verabreicht werden. Im Hochsommer sind die meisten Fälle von Zeckenbissen zu verzeichnen. Eine Auffrischung vor dem Sommer ist daher besonders empfohlen, kann aber auch jetzt vorgenommen werden“, so die Gesundheitsdirektorin. Die FSME-Impfung ist in der Apotheke kostenpflichtig erhältlich und wird vom behandelnden Hausarzt/von der behandelnden Hausärztin verabreicht.

In den meisten Fällen verläuft die schwere FSME-Infektion in zwei Phasen: Zunächst treten grippeartige Symptome wie Fieber, Kopfweh und Gliederschmerzen auf. Nach etwa einer Woche kommt es zur zweiten Phase. Dabei greift die Krankheit auf das zentrale Nervensystem über. Nicht aktuell geimpfte Personen können an einer Gehirn-, Gehirnhaut- und Rückenmarkentzündung schwer erkranken. Etwa ein Drittel der Erkrankten zeigt nach durchgemachter FSME-Infektion bleibende Folgeschäden wie Lähmungen, Epilepsie oder Gleichgewichtsstörungen.

Richtiges Verhalten bei Zeckenbissen

Vor allem beim Wandern, aber grundsätzlich nach jedem Aufenthalt im Freien, sollte man den Körper nach Zecken untersuchen. Besonders gefährdete Stellen sind Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Armbeugen, Bauchnabel, Genitalbereich und Kniekehlen. Kinder werden von Zecken häufig an Kopfhaut und Nacken gestochen. Lange helle Kleidung, geschlossene Schuhe und geeignete Insektenschutzmittel können zudem helfen, sich vor Zecken zu schützen. Je länger eine Zecke festgesaugt bleibt, desto höher ist das Infektionsrisiko. Deshalb sollten Zecken so schnell wie möglich entfernt werden. Für eine allfällige Beurteilung, ob eine FSME Impfung nach einem Stich erforderlich ist, sollte man am besten eine ärztliche Beratung einholen.

Nach dem Entfernen der Zecke sollte die Einstichstelle jedenfalls mehrere Wochen auf Veränderungen beobachtet werden: Bildet sich innerhalb von circa 30 Tagen ein roter Infektionsring (die sogenannte Wanderröte), kann das ein Anzeichen von beginnender Borreliose sein. Eine rechtzeitige Verabreichung von Antibiotika ist notwendig, um eine Borreliose zu bekämpfen.

Weitere Informationen dazu finden sich auf der Website des Bundes.