LRin Palfrader: „Zentraler Schritt auf dem Weg zu Fair Pay“

Erhebung von Fair-Pay-Gap bei Tiroler Kulturinstitutionen abgeschlossen

Die Corona-Pandemie hat das kulturelle Leben stark getroffen und die prekäre Arbeits- und Einkommenssituation vieler KünstlerInnen und Kulturschaffenden sichtbarer gemacht. Aus diesem Grund wurde im Herbst 2020 ein bundesweiter Strategie-Entwicklungsprozess unter Einbeziehung der Bundesländer und der Interessenvertretungen gestartet. „Das Thema der fairen Bezahlung nimmt dabei einen zentralen Stellenwert ein. Ziel ist es, die arbeits- und sozialrechtliche Situation aller professionell im Kunst- und Kulturbereich Tätigen zu verbessern und eine faire Entlohnung sicherzustellen“, erklärt Kulturlandesrätin Beate Palfrader.

Der Fair-Pay-Gap beläuft sich nach der im Sommer 2022 in Tirol erfolgten Datenerhebung bei den Anstellungsverhältnissen von jahresgeförderten Kulturinstitutionen und Vereinen auf 2,1 Millionen Euro. „Diese Summe ist erforderlich, um alle erhobenen Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer fair entlohnen zu können. Ziel ist es, durch eine stufenweise Anhebung der Förderungen von Land, Bund und Gemeinden die Lücke zu schließen. Bereits im Jahr 2023 werden zusätzliche Mittel des Landes im Ausmaß von rund 425.000 Euro in die Hand genommen, um 80 Prozent des Fair-Pay-Niveaus zu erreichen“, kündigt LRin Palfrader an. Die restlichen Mittel, die zur Aufzahlung auf 80 Prozent notwendig sind, sollen vom Bund und den Gemeinden aufgebracht werden. „Wir setzen damit einen zentralen Schritt auf dem Weg hin zu einer gerechteren Entlohnung im Kunst- und Kulturbereich in Tirol. Ich bin überzeugt, wir tragen mit diesen Maßnahmen dazu bei, die Kunst und Kultur im Land zu stärken, prekäre Arbeitsbedingungen der in diesem Bereich Tätigen langfristig zu vermeiden und wichtige Akteurinnen und Akteure in diesen Bereichen im Land zu halten bzw. ins Land zu bringen“, fügt die Landesrätin hinzu und wünscht sich, dass der oder die künftig in der Landesregierung für Kultur Zuständige diesen Weg konsequent weitergeht.

88 von 100 Tiroler Kulturinstitutionen haben an Erhebung teilgenommen

Der Fair-Pay-Gap beziffert den Unterschied zwischen der aktuellen Entlohnung und den Gehaltsempfehlungen der Interessengemeinschaften. Für die Erhebung hat das Land Tirol in Abstimmung und Kooperation mit der Stadt Innsbruck und den Tiroler Kulturinitiativen (TKI) einhundert vom Land Tirol geförderte Kulturinstitutionen einen Fragebogen zugesandt. 88 Institutionen haben den Fragenbogen vollständig ausgefüllt retourniert und somit konnte eine valide Datenlage erhoben werden.