Museum Wattens für „Dorf der Frauen“ mit Landespreis ausgezeichnet

Museumspreis des Landes ist mit 6.000 Euro dotiert

Der für Kunst und Kultur zuständige LH Anton Mattle verleiht heute, Montagabend, den Museumspreis 2022 an den Museumsverein Wattens für seine besonders innovative Arbeit. Der Preis ist als höchste Auszeichnung im Museumsbereich mit 6.000 Euro dotiert und wird seit 1996 jährlich vom Land Tirol vergeben. Der Museumsverein Jenbach wird für vorbildhafte Teamarbeit und ehrenamtliches Engagement mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Dieser wurde im Jahr 2021 ergänzend zum Museumspreis ins Leben gerufen, das Preisgeld beträgt 2.500 Euro.

„Das vom Museum Wattens eingereichte Projekt mit dem Titel ‚Dorf der Frauen. Frauengeschichte(n) als Zeitgeschicht(en)‘ besticht durch Originalität und Qualität gleichermaßen. Es ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie man bislang wenig beachtete Aspekte der Geschichtsschreibung gekonnt in den Fokus rückt und breitenwirksam vermittelt. Insbesondere im ländlichen Raum ist die Rolle der Frauen in der Geschichtsschreibung lange vernachlässigt worden. Im Vordergrund standen vornehmlich Frauen in Führungspositionen, Adelige und Heilige. Das Ausstellungsprojekt im Museum Wattens verstand es hingegen hervorragend, unterschiedliche Arbeits- und Alltagsperspektiven von Frauen zu beleuchten und ein facettenreiches Bild weiblicher Lebenswelten zu zeigen“, fasst LH Mattle die Begründung der Jury zusammen und gratuliert dem Wattener Bürgermeister Lukas Schmied, der die Urkunde entgegennahm.

Museumsland Tirol

Tirol verfügt über rund 170 Museen und museumsähnliche Einrichtungen, die mit ihren Sammlungen die Geschichte und Gegenwart Tirols dokumentieren. Mit ihrer regen Ausstellungstätigkeit bereichern sie damit das kulturelle Leben unseres Landes. „Die Museen sind ein Spiegel der Vielfalt und Besonderheiten unserer Kultur und fungieren als Gedächtnis Tirols“, ist LH Mattle überzeugt, „denn sie prägen unsere Wahrnehmung und haben eine identitätsstiftende Funktion in unserer Gemeinschaft.“

Museumspreis: höchste Auszeichnung

Der Museumspreis wird auf Vorschlag des Kulturbeirats für Denkmalpflege und Museumswesen seit 1996 jährlich vergeben, um besonders herausragende Leistungen im Museumsbereich zu würdigen und die hohe Dichte und Qualität der Museumslandschaft in Tirol hervorzuheben. Seit dem Jahr 2008 wird der Museumspreis des Landes als Projektpreis vergeben. Eingereicht werden können gemäß Statut Projekte, die thematisch den Kernaufgaben eines Museums – also dem Sammeln, Bewahren, Erforschen, Ausstellen und Vermitteln – zuzuordnen und exemplarisch sowie nachhaltig sind. Dabei kommt es nicht auf den Umfang und die Größe des Vorhabens an, sondern vielmehr auf Originalität und Qualität. Wichtig ist insbesondere, dass das Projekt einen Beitrag zur positiven Entwicklung der Tiroler Museumslandschaft leistet und damit impulsgebend für die museale Arbeit wirkt.

Im Vorjahr ging der Tiroler Museumspreis an den Museumsverein des Bezirks Reutte für das Projekt „Erinnerungsort Südtiroler Siedlung – Eine geplante Heimat?“.

Anerkennungspreis für Museen

Der Anerkennungspreis dient der Würdigung der überwiegend ehrenamtlich erbrachten Leistungen in den zahlreichen kleinen, regionalen Museen in Tirol und wird auf Vorschlag der Museumsservicestelle des Landes mit Zustimmung des Kulturbeirats für Denkmalpflege und Museumswesen zuerkannt.