Österreichs FinanzkontrolleurInnen tagten in Innsbruck

Wissens- und Erfahrungsaustausch bei Rechnungshofkonferenz

In den Räumlichkeiten des Tiroler Landtages kamen am 12. und 13. Juli VertreterInnen der österreichischen Rechnungshöfe zu ihrem jährlichen Arbeitstreffen zusammen. Wissens- und Erfahrungsaustausch standen dabei im Fokus, auf der Tagesordnung fanden sich aktuelle Themen wie Prüfungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und die Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden.

In den vergangenen Monaten wurden von staatlicher Seite umfangreiche Maßnahmenpakete geschnürt, die nunmehr von den Rechnungshöfen geprüft werden. „Wichtig ist, dass die Rechnungshöfe dabei abgestimmt vorgehen und sich über ihre Prüfungen austauschen“, so Margit Kraker, Präsidentin des Rechnungshofes Österreich. Weiters berichtete sie über die neuen Zuständigkeiten in Zusammenhang mit dem Parteiengesetz, das zu einer Stärkung der öffentlichen Finanzkontrolle beiträgt.

Digitale Vernetzung als Herausforderung und Chance

Auch die Sicherheit der IKT-Infrastruktur wurde bei der Konferenz thematisiert: Die Rechnungshöfe erhielten einen Erfahrungsbericht über den Hackerangriff in Kärnten und besprachen anschließend die Auswirkungen dieses Vorfalls auf die Kontrollorgane und welche zusätzlichen Vorkehrungen hier künftig getroffen werden sollen. Zugleich verstehen sich die Rechnungshöfe als transparente Serviceeinrichtungen für die österreichische Bevölkerung und wollen über ihre Tätigkeit informieren – etwa über das gemeinsame Internet-Portal der öffentlichen Kontrolle in Österreich, kontrolle.gv.at, oder via Social Media.

„Unsere Rechnungshöfe leisten für die Bürgerinnen und Bürger einen unverzichtbaren Dienst, denn sie tragen dazu bei, dass mit dem kostbaren Steuergeld bestmöglich umgegangen wird. Das ist vielen so vermutlich nicht bewusst, weshalb eine aktive Kommunikationsstrategie sehr begrüßenswert ist“, so Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann.

Aus- und Fortbildung für hochqualitative Prüfarbeit

Ein fixer Bestandteil der Konferenz war auch in diesem Jahr die Koordination und Weiterentwicklung der gemeinsamen Ausbildung der Rechnungshof-MitarbeiterInnen im Rahmen des Universitätslehrgangs „Public Auditing“ an der Wirtschaftsuniversität Wien. Hier gilt es, die spezifischen Anforderungen des Prüfungsalltages mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden.

„Abstimmung und Weiterbildung bleibt eine stete Herausforderung für die österreichischen Rechnungshöfe. Mit diesen Konferenzen wird ein reibungsloses Zusammenarbeiten gewährleistet“, ist Tirols Landesrechnungshofdirektor Reinhard Krismer überzeugt.

Den Abschluss des ersten Konferenztages bildete ein Gastvortrag von Prof. Richard Weiskopf zum Thema „Sagen was ist! – Die Kritik des Wahrsprechens und die Öffnung der Organisation“.