LH Platter: „Land unterstützt Krankenanstalten in Bezirken“

Betriebszuschuss an Bezirkskrankenhäuser sowie Krankenhaus St. Vinzenz in Zams

  • Schere zwischen Aufwendungen und Erträgen soll damit verringert und Planungssicherheit gewährleistet werden

Die Corona-Pandemie stellt auch für Tirol eine Ausnahmesituation dar – nicht zuletzt im Hinblick auf die finanziellen Belastungen der Krankenanstalten. Diese sehen sich pandemiebedingt mit geringeren Einnahmen konfrontiert, zugleich sind die Kosten für die Pandemie-Bekämpfung massiv gestiegen. Heute, Dienstag, hat die Tiroler Landesregierung auf Antrag von LH Günther Platter und Gesundheitsreferentin Annette Leja eine Auszahlung aus dem Landesbudget von 28 Millionen Euro für das Jahr 2022 an die Bezirkskrankenhäuser Schwaz, Kufstein, St. Johann in Tirol, Lienz und Reutte sowie das Krankenhaus St. Vinzenz in Zams beschlossen. „Die heimischen Krankenanstalten und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in der Pandemie enorme Herausforderungen bewältigt. Schon in den vergangenen Jahren war der finanzielle Druck groß, die Pandemie hat die Situation nochmals deutlich verschärft. Mit den heute beschlossenen Betriebszuschüssen wollen wir einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten, dass die Schere zwischen Aufwendungen und Erträgen verringert wird und die Krankenhäuser weiterhin als hervorragende Versorgungseinrichtungen in unserem Land fungieren können“, sagt LH Platter.

Gesundheitslandesrätin Leja ergänzt: „Um die Finanzierungslücke in den (Nicht-)Landeskrankenanstalten aufgrund der Pandemie schnellstmöglich zu schließen ist das Land Tirol in Vorlage getreten. Unsere Anstrengungen gelten der Aufrechterhaltung einer qualitätsvollen medizinischen Versorgung in Tirol.“


Raumverträgliche Tourismusentwicklung wird weiter forciert

 

Ein nachhaltiger und sparsamer Umgang mit Grund und Boden und gleichzeitig Entwicklungspotential für touristische Infrastruktur und Betriebe schaffen: Das sind neben vielen anderen Punkten die wesentlichen Ziele des Raumordnungsplans „Raumverträgliche Tourismusentwicklung 2030“. Der seit 2010 bestehende Raumordnungsplan wurde in den vergangenen Monaten weiterentwickelt und nach Beschluss der Tiroler Landesregierung nun bis zum Jahr 2030 fortgeschrieben.

„Wie kaum ein anderes Land steht Tirol für atemberaubende Landschaften und einzigartige Natur. Diese zu erhalten, ist unser oberstes Credo – auch im Tourismus. Daher müssen wir weitere Schritte setzen, um gewissenhaft mit der Ressource Boden umzugehen und unnötige Bebauungen zu minimieren. Mit der Fortschreibung des Raumordnungsplanes leisten wir einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus und Erhaltung der Natur auch für künftige Generationen“, sagt LH Günther Platter. „Wir haben in den vergangenen Jahren festgestellt, dass sich die Erwartungen an den Tourismus in Tirol wie auch in den Kernmärkten grundlegend geändert haben, Gäste ihre Urlaubsziele mittlerweile nach ganz anderen Kriterien, wie etwa regionaler Beschaffung, öffentlicher Anreisemöglichkeiten oder naturnaher Urlaubserlebnisse auswählen. Mit dem beschlossenen Raumordnungsplan legen wir die Leitlinien fest, sodass sich der Tiroler Tourismus in den kommenden Jahren nachhaltig, ressourcenschonend und insbesondere dem Klimawandel angepasst entwickeln kann. Ein Weiter wie bisher kann es jedenfalls nicht mehr geben“, sagt LHStvin  Ingrid Felipe.

Unter anderem sieht das Konzept, das heute von der Tiroler Landesregierung auf Antrag von LH Platter und LR Johannes Tratter beschlossen wurde, eine Forcierung des ortsintegrierten Tourismus, also die räumliche und gesellschaftliche Einbindung der Gäste in die Gemeinden, vor. Auch bei der Weiterentwicklung der Freizeitinfrastruktur, wie etwa Skigebieten, wird die qualitätsvolle Innenentwicklung einer Entwicklung nach außen vorgezogen. „Ziel muss es sein, dass bestehende Strukturen optimiert und einer sinnvollen Mehrfachnutzung zugeführt werden. Die Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur innerhalb der Ortszentren, wovon sowohl Einheimische als auch Gäste profitieren, ist Entwicklungen auf der grünen Wiese vorzuziehen“, erklärt Raumordnungslandesrat Tratter.

Im Raumordnungsplan wird zudem die Empfehlung für eine Obergrenze von 300 Betten für Beherbergungsbetriebe angegeben. „Damit leisten wir ein klares Bekenntnis zu kleinstrukturierten Betrieben und gegen touristische Großbauten“, so LH Platter. Um die regionale Sichtweise auf die touristische Entwicklung zu gewährleisten, sollen künftig die Planungsverbände bei der Schaffung zusätzlicher Betten eingebunden werden und bereits vorab die Nachnutzungsmöglichkeiten und Raumverträglichkeit eines Projektes prüfen.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

 

Betreuung ukrainischer Flüchtlingskinder:  Um die bestmögliche Förderung und Betreuung von aus der Ukraine nach Tirol geflüchteten Kindern sicherzustellen, werden niederschwellige Betreuungsangebote forciert. „Das Land Tirol bekennt sich zur bestmöglichen Unterstützung von Flüchtlingen aus der Ukraine – insbesondere Flüchtlingskindern. Dafür bedarf es einer möglichst raschen Eingliederung im Bereich der Elementarpädagogik“, betont LH Günther Platter. Laut Erhebungen stehen derzeit knapp 560 Betreuungsplätze in Tirol zur Verfügung. „Diese Zahl kann dem Bedarf entsprechend grundsätzlich weiter erhört werden. Zudem besteht die Möglichkeit von niederschwelligen Betreuungsangeboten – das heißt, dass eine Betreuung in jenen Gemeinden angeboten werden kann, in welchen sich eine größere Anzahl ukrainischer Flüchtlingskinder aufhält. Wir befinden uns im engen Austausch mit den jeweiligen Gemeinden, um rasch und unbürokratisch auf die jeweiligen Entwicklungen reagieren zu können“, sagt Bildungslandesrätin Beate Palfrader, dass dabei auch der Einsatz von ukrainischem Personal derzeit geprüft werde.

Sängerinnen bei Wiltener Sängerknaben: Auf Antrag von Kulturlandesrätin Beate Palfrader beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Tirol und den Wiltener Sängerknaben. Im Zuge diese Vereinbarung wird das Angebot um die Ausbildung von Sängerinnen erweitert. „Die Ausbildung der Wiltener Sängerknaben wird seit 2006 vom Stift Wilten in Kooperation mit dem Land Tirol durchgeführt. Künftig soll sie um die Aufnahme von Sängerinnen erweitert werden. Ich freue mich, dass die Förderung von Frauen und Mädchen sowie die Gleichstellung damit auch in diesem besonderen musikalischen Gerne Einzug nimmt und lade interessierte Mädchen ein, diese Chance zu nutzen und eine besondere gesangliche Ausbildung zu erhalten“, sagt LRin Palfrader. Das Ausbildungsangebot des Tiroler Landeskonservatoriums wird dementsprechend erweitert: Zur Förderung des eigenen Fachbereichs‚ Wiltener Sängerknaben und Mädchenchor Wilten werden vonseiten des Landes finanzielle Mittel bereitgestellt werden, Kosten für die Bereitstellung von Unterrichts- und Proberäumen, Unterrichtsmittel sowie Musikinstrumente werden weiterhin vom Stift Wilten getragen. 

Sonderförderung: Für den Planungsverband „Oberes und Oberstes Gericht“ wurden heute Sonderförderungen in Höhe von knapp 360.000 Euro beschlossen. Auf Antrag von LH Günther Platter profitieren davon zwölf Projekte mit förderbaren Kosten in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Konkret werden im Rahmen dieser Auszahlung Projekte unterstützt, die die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit stärken sowie erneuerbare Energien und die Elektromobilität in der Region fördern.