Energie sparen beim Heizen und Kühlen
1. Regelmäßig lüften
... mindesten 3x täglich für 10 Minuten (am Morgen, 1-2 Mal untertags, am Abend vor dem Zubettgehen), weit geöffnete Fenster, je kälter die Außentemperatur desto kürzes muss gelüftet werden (im Winter circa 5 Minuten); Thermostatventile während dem Lüften abdrehen!
- So funktioniert richtiges Stoßlüften: Öffnen Sie alle Fenster und Türen und lassen Sie dann die frische Luft fünf Minuten durchziehen.
- So funktioniert richtiges Querlüften: Gegenüberliegende Fenster oder die Türen vollständig öffnen und ein bis fünf Minuten durchziehen lassen.
Tipp:Achten Sie auf richtiges Lüften! Permanent gekippte Fenster führen im Herbst und Winter dazu, dass Ihre Wände auskühlen. Das bedeutet, dass Sie noch mehr heizen müssen.
2. Zimmertüren schließen
Warme Luft strömt in jene Zimmer, wo kältere Luft ist. Beachten Sie dies vor allem bei tendenziell kühleren Räumen wie Abstellraum, Stiegenhaus oder Schlafzimmer.
3. Heizungsregelung einstellen - lernen Sie Ihr Heizsystem kennen!
... sodass keine Fehler enstehen und beispielsweise nachts geheizt wird. Senken Sie die Nachttemperatur ab (ohne Komfortverlust ist das um bis zu 4°C möglich). Bringen Sie ein Innenthermometer an: Mit einem Innenthermometer bekommen Sie ein Gefühl für die Temperatur und lernen Ihr Heizsystem kennen (siehe Punkt 7).
4., 5. und 6. Heizkörperverkleidung entfernen und entlüften
Ansonsten staut sich die durch den Heizkörper erwärmte Luft hinter dem Vorhang und vor dem Fenster. Beachten Sie, dass vor und über den Heizkörpern keine langen Vorhänge, Möbel und Verkleidungen sind.
Entlüften Sie ihre Heizkörper zu Beginn der Heizsaison oder wenn er Geräusche macht und füllen Sie bei Bedarf Wasser nach. Öffnen Sie circa eine Stunde nach Abschalten der Heizung das Entlüftungsventil mit einem (Entlüftungs-)Vierkantschlüssel und fangen Sie austretendes Wasser mit einem kleinen Gefäß auf. Ist die Luft entwichen und strömt nur noch Wasser hinaus, drehen Sie das Ventil wieder zu. Luft im System vermindert die Wärmeleistung, was dazu führt, dass die Heizung höher aufgedreht wird als nötig.
Auch laute Pumpen bei der Heizung selbst verbrauchen meist mehr Energie als notwendig. Sie können die Pumpe von InstallateurInnen richtig einstellen oder gegen eine hocheffiziente Pumpe austauschen lassen.
7. Richtige Raumtemperatur, Innenthermometer anbringen
Zu hohe Raumtemperaturen führen zu einem höheren Energieverbrauch und somit auch zu höheren (Heiz-)Kosten. Wenn Sie Ihre Raumtemperatur um 1 °C senken, können Sie bis zu 6 Prozent Ihres Energieverbrauchs und somit Heizkosten sparen! In der Nacht (z.B. zwischen 22 und 5 Uhr) oder wenn Sie länger nicht zu Hause sind, empfiehlt es sich, die Raumtemperatur auf rund 15 bis 16 °C abzusenken.
Beispiel für ein ungedämmtes Einfamilienhaus: Wenn Sie die Innenraumtemperatur über die ganze Heizperiode um 2°C senken, senkt das Ihre jährliche Heizkostenrechnung um 12 Prozent. Das entspricht bei herkömmlichen Thermostaten einem Herunterdrehen von Stufe 3,5 auf Stufe 3 (bei einer fünfstufigen Skala liegen zwischen jeder Stufe etwa 4°C). Stufe 4 bedeuten circa 24°C, also 24 Prozent mehr Heizenergiebedarf als bei Stufe 3 (20°C) verbraucht werden.
Optimale Raumteperatur: Wohnzimmer 20°C bis 22°C, Schlafzimmer 18°C bis 20°C und Kinderzimmer circa 20°C. Ein Grad weniger Raumtemperatur in der Wohnung bringt 6 Prozent Energieeinsparung. Beachten Sie auch die Luftfeuchtigkeit: Sie sollte zwischen 30 und 55 Prozent liegen.
Tipp: Räume individuell beheizen! Das funktioniert mit Thermostatventilen (Achtung: regelmäßig überprüfen!). Eine intelligente Heizungsregelung mit Tages-, Wochen- und Ferienprogramm bringt zusätzlichen Komfort und spart Kosten.
8. Heizsysteme von Fachkräften warten lassen! Dichtungen bei Fenstern und Türen kontrollieren!
Beheizte Gebäude und Wohnungen verlieren über Undichtigkeiten in der Gebäudehülle und aktive Fensterlüftung circa 10 bis 15 Prozent der Heizenergie! Kontrollieren Sie beispielsweise Gummidichtungen bei Keller-, Terrassen- oder Balkontüren, die Rückschlagkappe bei der Dunstabzughaube oder schließen Sie die Zuluftklappe bei Kaminofen oder Herd, wenn diese nicht in Betrieb sind.
Warmwasseraufbereitung / Warmwasser zurückdrehen
Wichtiger Hinweis zur Warmwasseraufbereitung - Legionellengefahr: Legionellen sind Bakterien, die bestimmte Krankheitsbilder auslösen können. Ein gutes Optimum zwischen Effizienz und Hygiene sind im Einfamilienhaus 55°C. Da Rohrsysteme in Geschoßwohnbauten anfälliger für Verkeimung sind, soll in diesen Gebäuden die Speichertemperatur nicht unter 60°C liegen – aber auch nicht wesentlich darüber.
Warmwasserzirkulationssysteme können im Einfamilienhaus mit einer Zeitschaltuhr betrieben werden, müssen aber aus Hygienegründen mindestens ein Mal pro Tag für 15 Minuten laufen. Im Geschoßwohnbauten darf die Pumpe nicht abgeschaltet werden.
Hier finden Sie weitere Informationen, wie Sie Heizkosten sparen können. Weitere Informationen wie Sie Heizkosten sparen können, finden Sie hier.
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9., 10 und 11. Kühlen im Sommer
Glasflächen von außen beschatten. Die Wahl des richtigen Sonnenschutzes, wie zum Beispiel ein Außenrollo, hilft vor Überhitzung. Darüber hinaus sollten Sie nur lüften, wenn die Außentemperatur kühler als die Innentemperatur ist z.B. in der Nacht. Am Vormittag die Fenster rechtzeitig schließen.
Weitere Informationen
- Wärmeverluste erhöhen Kosten. Alle Leitungen und Armaturen sowie Warmwasserspeicher/Boiler und Pumpen sollten daher gut gedämmt sein. Hier können Sie zudem noch weitere Energiesparpotenziale herausfinden.
- Neuanschaffungen: Achten Sie auf effiziente Neuanschaffungen. Auf der Seite von Klimaaktiv können Sie sich dazu informieren. Häufig gestellte Fragen rund um den Heizungstausch finden Sie auf der Seite des Bundes zu "Raus aus Öl und Gas".
Hier finden sie Informationen zum kostenlosen Energie- und Klimacoaching für MieterInnen in Tirol sowie einkommensschwache Personen (Doppelplus-Coaching).
Fragen dazu? www.energie-tirol.at