LKW-Dosierkalender fixiert, weitere Wissenschaftsförderung

Aktuelles aus der Regierungssitzung

  • 16 LKW-Dosiertage im zweiten Halbjahr 2024
  • Insgesamt damit im heurigen Jahr 40 planmäßige LKW-Dosierungen bei Kufstein-Nord
  • Tirol, Südtirol und Bayern arbeiten weiterhin intensiv an intelligentem digitalem Verkehrsmanagement-System

Seit sechs Jahren wird bei Kufstein-Nord der LKW-Verkehr regelmäßig in den Morgenstunden dosiert. Dabei dürfen maximal 300 LKW pro Stunde einen Check-Point passieren. „Zur Sicherstellung von Verkehrssicherheit und Verkehrsflüssigkeit hat Tirol die sogenannte ‚Blockabfertigung‘ eingeführt. Seither hat sich gezeigt, dass es sich um eine wirksame Maßnahme handelt, um großräumige Überlastungen entlang der A 12 Inntalautobahn und gefährliche Situationen an den Anschlussstellen zu vermeiden. Nach der Pilotphase waren es von 2018 bis 2023 insgesamt 214 Tage, an welchen die Dosierung aktiv war und das Risiko für Störungen entlang der Strecke massiv verringert wurde. Auch im heurigen Jahr schützen wir die Bevölkerung und die Verkehrsteilnehmenden mit der LKW-Dosierung in den Morgenstunden vor Überlastungen entlang der Route, sodass die Verkehrs- und Versorgungssicherheit aufrechterhalten werden kann. Mit dem intelligenten Verkehrsmanagementsystem wollen wir die Dosierung weiterentwickeln und überregional zu einer Verbesserung der Verkehrssituation beitragen“, betont LH Anton Mattle heute, Dienstag, im Anschluss an die Regierungssitzung. In dieser berichtete Verkehrslandesrat René Zumtobel über den nun fixierten Dosierkalender für das zweite Halbjahr 2024 – die Dosiertage für das erste Halbjahr mit 24 planmäßigen Tagen wurden bereits im August des Vorjahres bekannt gegeben. Auf Basis nun vorliegender Berechnungen und Analysen werden es im zweiten Halbjahr 16 Dosiertage sein. Damit beläuft sich die Gesamtzahl an planmäßigen Dosiertagen für das Jahr 2024 auf 40.

Tirol hält an Notmaßnahme und Dialog fest

„Im Jahr 2023 waren es wieder über 2,4 Millionen LKW, die den Brenner passierten – eine Belastung für die Bevölkerung und die Umwelt sowie eine Menge an Schwerverkehr, die an bestimmten Tagen die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in Tirol gefährdet. Die Zahlen zeigen, dass wir zum Schutz der Menschen in Tirol keine andere Wahl haben, als an dieser bewährten Notmaßnahme festzuhalten, um an verkehrskritischen Tagen den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten – vor allem in den Morgenstunden, wenn sich die LKW-Kolonnen von den Parkplätzen zur gleichen Zeit in Bewegung setzen“, erklärt LR Zumtobel und verweist dabei auch auf die Straßenverkehrsordnung: Diese verpflichtet dazu, die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs zu gewährleisten. Gleichzeitig betont der Verkehrslandesrat, dass sich aufgrund von anstehenden Großbaustellen entlang der Brennerroute „die Situation künftig wohl noch verschärfen wird, was in den kommenden Jahren zu einem erhöhten Dosierbedarf führen wird. Dazu werden in einer Projektgruppe mit Expertinnen und Experten von Straßenbetreiber ASFINAG, Land und Exekutive bereits Maßnahmen vorbereitet.“

Gleichzeitig heben LH Mattle und LR Zumtobel unisono hervor, gemeinsam mit Bayern und Südtirol auch am digitalen Verkehrsmanagementsystem als künftige Alternative weiter zu arbeiten. „Tirol, Südtirol und Bayern setzen weiterhin alles daran, um das intelligente Verkehrsmanagementsystem auf nationalstaatlicher Ebene voranzutreiben. Denn wir verfolgen alle das gleiche Ziel: Die Situation der Menschen entlang der Brennerroute verbessern. Wir sind deshalb weiterhin gesprächsbereit und lösungsorientiert. Angesichts der Transitklage des italienischen Verkehrsministers stehen die Tiroler Anti-Transitmaßnahmen für uns nicht zur Diskussion. Es braucht nicht weniger, sondern neue Maßnahmen, um den Verkehr in die richtigen Bahnen zu leiten“, so LH Mattle.

Verkehrsstörungen durch LKW-Dosierung vermeiden

Beim Dosierkalender geht es im Wesentlichen darum, diejenigen Tage zu identifizieren, an denen verstärkte LKW-Spitzen am Morgen in Kombination mit generell starkem KFZ-Verkehr auf der A 12 Inntalautobahn bzw. A 13 Brennerautobahn schwerwiegende Störungen auslösen können. Insgesamt passierten im Jahr 2023 rund 14,4 Millionen Fahrzeuge die Hauptmautstelle Schönberg – ein bisher nie dagewesener Höchstwert. „Umso wichtiger ist es, dass wir alles daransetzen, um Störungen bestmöglich zu vermeiden und vorausschauend den LKW-Verkehr zu lenken“, betont LH Mattle.

Zum Vergleich die Zahlen der vergangenen Jahre (Summe aus geplanten und außerplanmäßigen Dosiertagen):

  • 2018: 27 Dosiertage
  • 2019: 35 Dosiertage
  • 2020: 24 Dosiertage
  • 2021: 41 Dosiertage
  • 2022: 43 Dosiertage
  • 2023: 44 Dosiertage
  • 2024: 24 Dosiertage im ersten Halbjahr (zudem bislang 2 außerplanmäßige Dosiertage aufgrund von Schneefällen), 16 geplante Dosiertage im zweiten Halbjahr

LR Zumtobel erklärt: „Nach sechs Jahren ist der Erfahrungsschatz im Hinblick auf Definition notwendiger Dosiertage, deren Effekte und mögliche weitere kritische Verkehrstage enorm. All diese gesammelten Zahlen, Daten und Fakten fließen ebenso in die Planung mit ein, wie beispielsweise außerordentliche Behinderungen durch Baustellen oder besonders ‚ungünstig‘ fallende Feier- und Fenstertage in Österreich, Deutschland und Italien. Durch die Kombination vieler Parameter können wir den Dosierkalender so punktgenau wie möglich festlegen. Kurzfristige Dosierungen, wie beispielsweise bei Extremwetterereignissen sind weiterhin möglich und auch situationsbedingt notwendig. Selbstverständlich haben wir unsere Nachbarn in Bayern und auch in Südtirol über den Dosierkalender für das zweite Halbjahr 2024 vorab informiert.“


Tiroler Landesregierung setzt auf Tirol als Wissenschaftsstandort

  • Neues Wissenschaftsförderungsprojekt: Mechanismen, die Hautkrebs entstehen lassen, erforschen und verstehen
  • Kooperation der Universitätsklinik Innsbruck, Hautklinik Innsbruck, Harvard Medical School in Boston (USA) und des Ludwig-Bolzmann Instituts
  • Wissenschaftsförderung als Gesundheitsförderung: neue Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten für Tiroler Bevölkerung
  • 56 wissenschaftliche Projekte mit Gesamtfördervolumen von rund 5,68 Millionen Euro seit Herbst 2023 unterstützt

„Tirol positioniert sich seit vielen Jahren sehr erfolgreich als attraktiver Standort für Life-Science. Für uns ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung deshalb wesentlich. Besonders im Gesundheitsbereich profitiert jeder und jede Einzelne von neuen Behandlungs- und Therapieformen. Die Ziele dabei sind stets beispielsweise eine schnellere und bessere Heilung, weniger Schmerzen oder mehr Leistungsfähigkeit. Seit Beginn dieser Legislaturperiode wurden bereits 56 wissenschaftliche Projekte mit einem Fördervolumen von rund 5,68 Millionen Euro im Zuge der Wissenschaftsförderung genehmigt“, sagt LH Anton Mattle. Das Land Tirol fördere laufend Projekte, die in Tirol den wissenschaftlichen und gesundheitlichen Fortschritt vorantreiben. „Mit den Geldern wird beispielsweise an neuen Therapieformen bei Herzschwäche oder Hautschwund geforscht, sodass Betroffene in Zukunft von neuen und innovativen Behandlungsmöglichkeiten profitieren können. Ohne Wissenschaft und Forschung gibt es auch keine Weiterentwicklung in Sachen Gesundheitsförderung – jeder Euro ist damit gut investiert“, erklärt Gesundheits- und Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele.

Erforschung von Krankheiten ermöglicht neue Behandlungsformen

Die Förderung eines solchen weiteren Projekts wurde heute, Dienstag, auf Antrag der Landesrätin von der Regierung beschlossen: ein bahnbrechender Ansatz, mit dem „Plattenepithelkarzinome“ (cSCC) der Haut erforscht und behandelt werden sollen. Dabei handelt es sich um einen bösartigen Tumor auf der Haut – vor allem auf lichtgeschädigter. Im Zuge des Projekts werden die Mechanismen – allen voran die Zellalterung – untersucht, die zur Entstehung dieser Erkrankung beitragen. Das Vorhaben hat unter anderem Potential, künftig frühzeitige Interventionen und personalisierte präventive Maßnahmen mit einem erhöhten Risiko für „Plattenepithelkarzinome“ zu etablieren. „Dieses aktuelle Projekt zeigt einmal mehr wie wichtig es ist, dass wir die Erforschung von Krankheiten unterstützen und damit neue Behandlungsformen ermöglichen. Viele Krebserkrankungen sind heute beispielsweise nicht mehr tödlich, weil die Expertinnen und Experten ihre Prozesse verstehen und effektive Gegenmaßnahmen entwickelt werden konnten“, sagt LRin Hagele.

Dass damit Tirol als Wissenschaftsstandort insgesamt gestärkt wird, davon ist LH Mattle überzeugt: „Wir verfügen in Tirol über renommierte und hervorragende Forschungseinrichtungen, mit vielen klugen Köpfen und großem Potential. Jedes Forschungsergebnis bringt uns einen Schritt weiter. Zudem wird der internationale Austausch gefördert, wodurch Tirol als Standort für viele Forscherinnen und Forscher als auch Betriebsansiedelungen über seine Landesgrenzen hinweg attraktiv ist und bleibt.“ Beim cSCC-Projekt wirken beispielsweise die Universitätsklinik Innsbruck (Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie), die Hautklinik Innsbruck, die Harvard Medical School in Boston (USA) und das Ludwig-Bolzmann Institut für Traumatologie in Wien mit. Bis 2026 werden über 221.000 Euro vonseiten des Landes für das Projekt bereitgestellt.

2023: 63 NachwuchsforscherInnen und sieben Dissertationen gefördert

Die Wissenschaftsförderung forciert nicht nur die Förderung von konkreten wissenschaftlichen Projekten: auch Stiftungsprofessuren, die Förderung von NachwuchsforscherInnen oder Dissertationsvorhaben werden mit diesen Geldern unterstützt. So wurden beispielsweise seit Herbst 2023 rund 2,2 Millionen Euro für Tiroler NachwuchsforscherInnen bereitgestellt – allein im Vorjahr waren es 63 Nachwuchstalente, die damit Projekte umsetzen konnten. Außerdem wurden im Vorjahr 725.000 Euro für sieben Dissertationen an Tiroler Hochschulen zur Verfügung gestellt. Heuer stehen Mittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro für solche Programme zur Verfügung.

„Seit Herbst 2023 wurden beträchtliche Mittel für Tiroler Nachwuchsforscherinnen und -forscher bereitgestellt. Das hat dazu beigetragen, dass 63 vielversprechende Talente ihre Projekte realisieren konnten. Darüber hinaus wurden beträchtliche Mittel für ein Dissertationsprogramm an Tiroler Hochschulen bereitgestellt, was die Forschungslandschaft weiter stärkt. Der Fokus liegt dabei auf Dissertationsvorhaben in den Bereichen Naturwissenschaft und Technik, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stehen und damit den Wirtschafts- und Forschungsstandort Tirol nachhaltig stärken. Es profitieren nicht nur Nachwuchsforscherinnen und -forscher vom Einblick in reale Problemstellungen in der Wirtschaft – auch Tiroler Industrieunternehmen kommt es zugute, indem der Wissens- und Innovationsvorsprung am Standort Tirol weiter ausgebaut werden kann. Insgesamt ist dieses Programm ein Beispiel dafür, wie man gezielt Wissenschaft und Forschung fördern kann“, betont Wissenschaftslandesrätin Hagele.

Neue Ausschreibung für Dissertationsförderungen startet mit 15. März

Die aktuelle Ausschreibung für Förderungen im Rahmen des Dissertationsprogramms für Tiroler Hochschulen startet bereits in wenigen Tagen: Zwischen 15. März und 1. Juli 2024 können Anträge eingereicht werden. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Website des Landes. Damit an den Fachhochschulen wie Management Center Innsbruck und der FH Kufstein sowie den Universitäten Innsbruck und UMIT nachfolgende Generationen umfassend ausgebildet und Forschung auf Spitzenniveau betrieben werden kann, wurden im Vorjahr und heuer jährlich rund 16 Millionen Euro bereitgestellt.