LR Zumtobel empfing Stellvertreterin des slowenischen Botschafters

Arbeitsgespräch mit Barbara Kremžar im Innsbrucker Landhaus

  • Zusammenarbeit im Jahr der slowenischen EUSALP-Präsidentschaft im Zentrum der Gespräche
  • Verkehr und Mobilität als große Herausforderungen für Tirol und Slowenien

Vor Kurzem empfing Verkehrs- und Mobilitätslandesrat René Zumtobel die Stellvertreterin des slowenischen Botschafters, Gesandte Barbara Kremžar zu einem Arbeitsgespräch im Innsbrucker Landhaus. Im Fokus des Gesprächs standen zwei Themen: die diesjährige slowenische Präsidentschaft der EUSALP und deren Ziele und als zweites Thema der Verkehr, insbesondere im Land Tirol.

Die EUSALP besteht aus insgesamt sieben Mitgliedsstaaten bzw. 48 Regionen im Alpenraum und ist in Arbeitsgruppen aufgeteilt, in denen unterschiedliche Themenbereiche mit einem spezifischen Fokus auf die Anforderungen des alpinen Lebensraums kontinuierlich verbessert werden sollen. Die EUSALP agiert im Rahmen der Makroregionalen Strategien der EU als gemeinsame Stimme der Alpenländer in Brüssel. Die Kernthemen der slowenischen EUSALP-Präsidentschaft sind neben der verstärkten Einbindung von Jugendlichen in die EUSALP, auch das Thema Kreislaufwirtschaft und ein ressourcenschonender Umgang mit Wasser in den Alpenregionen. Die Schlüsselveranstaltung wird das Jahresforum und die Generalversammlung der EUSALP sein – beide finden am 14. und 15. November 2024 in Brdo bei Kranj (Slowenien) statt. „Ein gemeinsames Engagement aller sieben EUSALP-Mitgliedsstaaten in Sachen Verkehr, Mobilität, Klimaschutz und Ressourcenschonung ist von großer Bedeutung. Die Auswirkungen des Klimawandels treffen den Alpenraum besonders stark, weshalb wir intensiv an grenzüberschreitend wirksamen Maßnahmen arbeiten sollten“, betont Landesrat Zumtobel.

Verkehr als gesamteuropäisches Thema

Bewährte Initiativen und Projekte in den Bereichen Umweltschutz, nachhaltige Entwicklung, aber auch die Herausforderungen bei der grenzüberschreitenden Mobilität und im europäischen Transitverkehr wurden diskutiert. Da Slowenien auch stark vom Transit- und Urlauberreiseverkehr betroffen ist, konnten Erfahrungswerte ausgetauscht und potenzielle Synergien identifiziert werden. LR Zumtobel skizzierte die besondere Verkehrssituation Tirols als Transitland: „Vergangenes Jahr fuhren mit 14,4 Millionen Fahrzeugen so viele wie noch nie über den Brenner, eine Belastung, die uns an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen lässt. Der Entschluss Italiens, eine Vertragsverletzungsrüge gegen Österreich einzureichen, ist mit Sicherheit der falsche Weg, um die gesamteuropäische Schwerverkehrsproblematik zu lösen. Auch hier braucht es grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Entwicklung von gesamteuropäischen Lösungen. Ich konnte an dieser Stelle auch Frau Kremžar unser Konzept eines digitalen Verkehrsmanagementsystems vorstellen“, so Zumtobel. Gesandte Kremžar hat im Gespräch betont, dass Slowenien gerade in diesem Jahr vor dem Abschluss zweier wichtiger Infrastrukturprojekte steht: eines im Grenzbereich zu Österreich – der zweiten Röhre des Karawankentunnels, wo es gerade zum Durchbruch gekommen ist, das zweite Projekt ist die zweite Schiene vom Hafen Koper nach Divača.

Die federführende Abwicklung und Koordination der Aktionsgruppe 4 (AG4) „Mobilität“ der EUSALP obliegt seit dem Jahr 2016 der Abteilung Mobilitätsplanung des Landes Tirol. Sie ist mit insgesamt 22 Staaten und Regionen die am stärksten besetzte Arbeitsgruppe der Alpenraumstrategie. Auch im Jahr der slowenischen Präsidentschaft wird die AG4 an der Umsetzung der Projekte, die im Arbeitsplan für die Jahre 2023 bis 2025 festgelegt wurden, arbeiten. Darunter fallen beispielsweise die Förderung der Verkehrsverlagerung und die Verbesserung regionaler, nationaler und grenzüberschreitender Verkehrsknoten. Ebenso ist die Veröffentlichung einer Sammlung von Best Practices zum Thema „klimaresiliente Infrastruktur“ in den EUSALP-Regionen geplant.