256.000 Euro für Forschungsprojekt zur Unfallprävention im Wintersport

Studie des BKH St. Johann in Tirol über Einflussfaktoren für Wintersportverletzungen

  • Gezielte und effektive Vorbeugung von Unfällen soll dazu beitragen, Krankenhäuser zu entlasten

Vom Innenskifehler auf der Piste bis zum zu späten Bremsen vor einer Kurve beim Rodeln – im Wintersport kommt es immer wieder zu Verletzungen. Ein Forschungsprojekt des Bezirkskrankenhauses (BKH) St. Johann in Tirol widmet sich nun dem Thema Unfallprävention im Wintersport, um die Gesamtzahl verletzter WintersportlerInnen zu verringern und vor allem die Schwere der Verletzungen zu reduzieren. Konkret werden in den kommenden drei Jahren Wintersportverletzungen und deren Einflussfaktoren detailliert erfasst und daraus statistisch signifikante Risikoprofile für bestimmte Personengruppen erstellt. Auf Antrag von Wissenschafts- und Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele werden für die Jahre 2023 bis 2025 seitens des Landes Tirol 256.000 Euro für das Forschungsprojekt zur Verfügung gestellt.

Forschungsprojekt hilft Krankenhäuser im Winter zu entlasten

Über 40 Prozent aller österreichischen Wintersportunfälle geschehen in Tirol. Die Tiroler Pistenrettung verzeichnete in den vergangenen fünf Jahren mehr als 43.000 Einsätze. Vor allem in der vergangenen Wintersaison kam es – teilweise aufgrund schneearmer Bedingungen – vermehrt zu schweren Verletzungen. „Angesichts dessen ist das Forschungsprojekt des BKH St. Johann ein wichtiger Schritt, um die Gesundheitsversorgung der Wintersportlerinnen und Wintersportler in der Region auch weiterhin auf gewohnt hohem Niveau zu halten. Durch die Entwicklung von Risikoprofilen und Verhaltensempfehlungen können Ressourcen im Gesundheitssystem optimiert und effizienter eingesetzt werden. Dies trägt dazu bei, die Kapazitäten der Krankenhäuser zu entlasten, die Qualität der Patientenversorgung auch weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten und schlussendlich auch den Tiroler Wissenschaftsstandort in präventiver Medizin zu stärken“, betont LRin Hagele.

Sportreferent LHStv Georg Dornauer betont: „Die Sicherheit der Tiroler Bevölkerung und der Gäste hat höchste Priorität. Tirol ist für seine hervorragenden Schneesportregionen und bestens präparierten Pisten weltweit bekannt. Mit einer erstklassigen Infrastruktur im Rettungs- und Gesundheitswesen sind wir geradezu prädestiniert dafür, das Thema Unfallprävention im Wintersport langfristig und wissenschaftlich anzugehen.“

Gezielte und effektive Vorbeugung von Unfällen

Im Rahmen einer digitalen Umfrage werden bei PatientInnen, die einen Wintersportunfall erlitten haben, Begleitfaktoren wie körperliche Fitness, Ausrüstung, Fahrverhalten, Unfallumstände und Pistenqualität erhoben. Diese Daten werden mit den entsprechenden Wetterbedingungen, der Schneequalität und der Personendichte in den Schigebieten in Zusammenhang gebracht, um präzise Verhaltensempfehlungen für WintersportlerInnen zu entwickeln.

Die Pilotstudie des Projekts wurde bereits in der Wintersaison 2022/23 im BKH St. Johann durchgeführt, bei der 584 WintersportlerInnen mit einem digitalen Fragebogen evaluiert wurden. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die umfassende Tiroler Wintersportstudie in den kommenden Jahren.