LH Mattle: „Kraft der Sonne: Großflächiger PV-Ausbau schreitet voran“

Aktuelles aus der Regierungssitzung

Bis Ende der Legislaturperiode sollen es fünf Millionen Quadratmeter in Tirol sein, auf denen Photovoltaik-Anlagen zu finden sind. Sie werden sich auf Einkaufscenter-Parkplätzen ebenso wie auf Hofanlagen finden lassen. Mit der Förderung für die Unterkonstruktion von großflächigen PV-Anlagen, die im Vergleich zu Großanlagen auf Grünflächen teurer sind, schaffte die Tiroler Landesregierung auf Antrag von LH Anton Mattle Mitte dieses Jahres einen Anreiz für die Umsetzung. Heute, Dienstag, beschloss die Tiroler Landesregierung die Förderung der ersten konkreten Projekte. Diese werden mit den PV-Anlagen rund 600 Megawatt-Stunden (MWh) sauberen Strom erzeugen – könnten mit der dadurch jährlich erzeugten Strommenge rund 120 Einfamilienhäuser (durchschnittler Verbrauch) ein Jahr lang versorgt werden. Weitere Projekte befinden sich in der Bearbeitung, geprüft werden unter anderem die notwendigen Netzvoraussetzungen sowie große Abnehmer in der Nähe, um das Stromnetz nicht zu überlasten. „Der PV-Fördercall für Unterkonstruktionen hat Interesse geweckt und verleiht dem Ausbau von Photovoltaik einen neuerlichen Schub. Mit den ersten Projekten schaffen wir sichtbare Beispiele, wie man in Tirol aus Sonnenkraft großflächig Strom produzieren kann. Ich bin mir sicher, dass diesen Vorbildern viele weitere Folgen werden. Mit der Förderung beenden wir den Wettbewerbsnachteil bodensparender PV-Anlagen, die über versiegelten Flächen installiert werden“, freut sich LH Mattle.

Rund 200 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen

Die ersten vier ProjektwerberInnen – unter anderem die Fleischhof Oberland GmbH & Co.KG – erhalten nach rechtlicher Bewilligung die Förderungen. „Insgesamt werden eine halbe Million Euro im Zuge der aktuell beschlossenen Projekte bereitgestellt. Dass damit die ersten Vorhaben auf Schiene sind, ist ein Schritt in die richtige Richtung – denn jede einzelne, nachhaltig erzeugte Kilowatt-Stunde ist ein Gewinn für Tirols Zukunft“, ist LH Mattle überzeugt, dass die versiegelten Flächen in Tirol optimal genutzt werden müssen. Denn so können durch die saubere Stromgewinnung alleine der heute vier beschlossenen Projekte rund 200 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden – umgerechnet wären dies 9.300 gepflanzte Bäume.

„Wir haben uns zu einer boden- und ressourcensparenden Politik bekannt. Für eine nachhaltige Bodenstrategie zählt auch, dass wir bestehende und bereits versiegelte Flächen zusätzlich auch für die Energiegewinnung nutzen“, sagt LH Mattle und betont zudem: „Vonseiten des Landes stellen wir daher nicht nur für großflächige PV-Anlagen bzw. deren Unterkonstruktionen Förderungen bereit – vor allem sind es auch Private, die von vereinfachten Verfahren und erhöhten Förderungen für PV-Anlagen im Zuge der Wohnbauförderung profitieren. Mein Dank gilt hierbei Wohnbaureferent LHStv Georg Dornauer und Energielandesrat LHStv Josef Geisler, die sich beide massiv für den Ausbau von PV in Tirol ein- und Maßnahmen umsetzen.“

Zweiter Fördercall: Interessentenkreis wird ausgeweitet

Um bis zum Jahr 2050 energieautonom zu sein, seien es jedoch auch weiterhin bestehende und noch nicht zur Energiegewinnung genutzte Flächen, die die Tiroler Landesregierung mobilisieren will – dafür werden nun die Voraussetzungen adaptiert: „Der zweite Fördercall startet am 16. Oktober. Als Voraussetzung für eine Förderung gelten dann anstelle von 100 Kilowatt-Peak Modulspitzenleistung nur mehr 50 Kilowatt-Peak. Dadurch wollen wir noch mehr Unternehmen, Vereine, Gemeinden und Genossenschaften erreichen, die einen Beitrag leisten wollen. Jeder Wille zählt und vonseiten des Landes werden wir dies auch unterstützen“, sagt LH Mattle. Insgesamt stehen für die Förderung der PV-Unterkonstruktionen acht Millionen Euro bereit.


Factbox – Projektbeispiele

 

1. PV-Anlage auf Parkplatz Fleischhof Oberland GmbH & Co. KG (Imst)

  • MitarbeiterInnen- und KundInnenparkplatz wird mit PV-Anlage überdacht
  • Alle 49 Parkplätze bleiben erhalten
  • Modulspitzenleistung: 101 Kilowatt-Peak
  • Jährliche Energieerzeugung: 122 Megawatt-Stunden
  • Dadurch eingesparte CO2-Emissionen: 10,37 Tonnen 
  • Zusätzlich 5 E-Ladestationen geplant

2. PV-Anlage auf Hofanlage Michelerhof (Mieming)

  • Fahrsilo- und Düngeranlage wird mit PV-Anlage überdacht
  • Modulspitzenleistung: 190,92 Kilowatt-Peak
  • Jährliche Stromerzeugung: 200 Megawatt-Stunden
  • Dadurch eingesparte CO2-Emissionen: 62,7 Tonnen 

3. PV-Anlage auf Parkplatz Pittl Transporte GmbH (Lans)

  • Fuhrparkhalle wird mit PV-Anlage überdacht
  • Modulspitzenleistung: 101,64 Kilowatt-Peak
  • Jährliche Energieerzeugung: 68 Megawatt-Stunden
  • Dadurch eingesparte CO2-Emissionen: 33 Tonnen 


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Sonderförderungen:Einmal mehr werden im Zuge der Sonderförderungsprogramme finanzielle Mittel bereitgestellt: Auf Antrag von LH Anton Mattle erhält das Sonderförderungsprogramm Natura 2000 Region Isel rund 275.000 Euro und der Planungsverband 12 – Pitztal rund 83.000 Euro. Mit den Mitteln können in den Regionen Vorhaben umgesetzt werden, die den regionalen Wirtschaftsstandort ebenso stärken wie touristische Angebote oder die Nachhaltigkeit fördern