Tbc
Häufig gestellte Fragen
Lokale Bekämpfung von Tbc
In den vergangenen Jahren wurde im Oberen Lechtal sowohl beim Rotwild als auch in einigen wenigen Fällen bei Rindern Tuberkulose (Tbc) nachgewiesen. Da Tbc vom Rotwild auf Rinder und in weiterer Folge auf Menschen übertragbar ist, müssen lokal begrenzt Maßnahmen gesetzt werden. Um zu verhindern, dass sich Tbc weiter ausbreitet, muss der Rotwildbestand auf ein gesundes Maß reduziert werden.
Allgemeine Informationen
Was ist Tbc?
Tuberkulose (Tbc, Schwindsucht, Morbus Koch) ist eine weltweit verbreitete bakterielle Infektionskrankheit, die beim Menschen am häufigsten die Lunge befällt. An Tuberkulose können Menschen sowie alle Säugetiere und Vögel erkranken.
Wie kann man sich mit Tbc anstecken?
Tuberkulose wird in der Regel durch Tröpfcheninfektion von erkrankten Menschen übertragen. Durch Husten entsteht ein infektiöses Aerosol, das stundenlang in der Raumluft bleiben kann. Seltener ist die Übertragung über den Blutweg, über Organe oder andere Körpersekrete. Tbc zählt zu den Zoonosen, das sind Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen durch direkten Kontakt über Tröpfcheninfektion oder indirekt über von erkrankten Tieren stammenden Lebensmittel übertragen werden können. Eine gewisse Übertragungsgefahr geht von Rohprodukten aus (Rohmilch, aus Rohmilch hergestellte Produkte, Rohwürste, Rohschinken). Durch die Pasteurisierung der Milch bzw. die küchenmäßige Zubereitung von Rohprodukten werden die Tuberkulose-Bakterien jedoch abgetötet.
Welche gesundheitlichen Folgen hat eine Tbc-Infektion beim Menschen?
Nach einer Ansteckung beim Menschen bilden sich in der Lunge Entzündungen und in der Folge kleine Knötchen. So abgekapselt führen die Tuberkuloseherde zu keinen Beschwerden. Man spricht hier auch von einer geschlossenen Tuberkulose, die nicht ansteckend ist. Symptome einer Tbc-Infektion beim Menschen können Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Nachtschweiß, Fieber, Husten und Gewichtsverlust sein. Zu den typischen Beschwerden einer Lungentuberkulose gehört Husten und „Hüsteln", ohne dass viel Auswurf produziert wird. Auch atemabhängige Schmerzen können bei Mitbeteiligung des Rippfells auftreten. Bei fortgeschrittener Erkrankung hustet der Kranke Blut ab, im Extremfall kommt es gar zum so genannten Blutsturz.
Kommen Bakterien jedoch über die Bronchien in die Lunge, dann spricht man von einer offenen Tuberkulose, welche von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Die Infektion spielt sich zumeist in der Lunge ab, das Bakterium kann aber prinzipiell jedes Organ befallen.
Warum muss der mit Tbc infizierte Rotwildbestand drastisch reduziert werden?
Eine weitere Ausbreitung der Tuberkulose in der Rotwildpopulation der betroffenen Gebiete und die Gefahr der Ansteckung für die Rinderbestände kann nur durch eine nachhaltige Reduktion der Rotwildpopulation verhindert werden. Nur so kann die damit verbundene Gefährdung der menschlichen Gesundheit verhindert werden. Falls es nicht gelingt, die Tuberkulose einzudämmen, droht ein Verlust der Tbc-Freiheit der Rinderbestände der Region Tirol. Die Tbc-Freiheit ist eine Grundvoraussetzung für den Handel mit Rindern. Ein Verlust der Anerkennung wäre gleichbedeutend mit einem länger dauernden Exportstopp für Rinder.