Tradition trifft Zukunft: Förderaktion „Altes Handwerk“

24 Tiroler Handwerksbetriebe durch Landesförderung unterstützt bzw. weitergeführt

  • Bis zu 30 Prozent der förderbaren Kosten für Investitionen, bis zu 20.000 Euro für Betriebsübernahmen
  • Infos und Antragsformular unter www.tirol.gv.at/alteshandwerk 

Rund 400 Betriebe in Tirol zählen zum „Alten Handwerk“ – darunter GlasbläserInnen, HolzschnitzerInnen, KrippenbauerInnen oder HutmacherInnen. Um diese traditionellen Berufe auch weiterhin zu erhalten und die Weitergabe jahrhundertealter Techniken zu sichern, startete das Land Tirol vor einem Jahr auf Initiative von Wirtschaftslandesrat Mario Gerber die Förderaktion „Altes Handwerk“. 37 Ansuchen sind seitdem eingelangt. Davon wurden bislang 24 genehmigt – 19 Betriebe erhielten eine Investitionsförderung, fünf weitere wurden bei der Übernahme des Unternehmens mit je 20.000 Euro unterstützt. Anträge können nach wie vor unter www.tirol.gv.at/alteshandwerk eingebracht werden. 

„Traditionelle Handwerksbetriebe bewahren nicht nur wertvolles Wissen, sondern sind auch ein wichtiger Teil der Tiroler Identität. Die Förderung des Landes gibt dem alten Handwerk neuen Schwung. Jeder einzelne Handwerksbetrieb, den wir dadurch erhalten können, ist ein Erfolg für die Qualität des heimischen Wirtschaftsstandorts sowie die Erhaltung der Tiroler Tradition“, betont LR Gerber.

Investitionen und Übernahmen werden gefördert

Die Landesförderung besteht aus zwei Säulen: der Investitionsförderung und dem Übernahmebonus. Mit Ersterer werden Investitionen in Sachlagen wie Gebäude, Einrichtungen oder Ausrüstungen, die unmittelbar mit dem traditionellen Handwerk verbunden sind, gefördert. Die Förderung beträgt bis zu 30 Prozent der förderbaren Kosten. Diese müssen zwischen 5.000 und 50.000 Euro betragen. Ein Übernahmebonus in Höhe von bis zu 20.000 Euro wird gewährt, wenn ein Handwerksbetrieb an eine/n NachfolgerIn übergeben und mindestens fünf Jahre weitergeführt wird. 

„Alte Handwerksbetriebe sind ein wesentlicher Bestandteil unseres kulturellen Erbes. Sie bewahren Techniken und Fertigkeiten, die über Generationen weitergegeben wurden. Die Förderaktion des Landes leistet einen aktiven Beitrag, damit dieses wertvolle Wissen nicht verloren geht“, erklärt Franz Jirka, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Tiroler Wirtschaftskammer.

Förderbeispiel: Federkielstickerei Seiringer aus Faggen

Einer der 24 Kleinstbetriebe, der vonseiten des Landes unterstützt wird, ist die Federkielstickerei Seiringer in Faggen im Bezirk Landeck. Im Jänner 2025 hat Benjamin Seiringer das Unternehmen von seiner Mutter übernommen, weshalb ein Übernahmebonus gewährt wurde. Den Beruf des Federkielstickers, der nicht als Lehrberuf erlernt werden kann, hat Benjamin Seiringer von seinem Vater gelernt. Neben der Stickerei und Lederarbeiten – z. B. Herstellung von Ranzen, Gürteln, Geldtaschen, Schallriemen etc. sowie Reparaturarbeiten – verkauft das Unternehmen auch Trachtenmode. Seit vielen Jahren werden rund 150 Vereine in den Bezirken Landeck, Imst und Reutte sowie Musikkapellen und Schützenkompanien aus dem Vinschgau eingekleidet und beliefert.

Zur Förderaktion „Altes Handwerk“

Im Rahmen der Förderaktion wird die Aufrechterhaltung, Revitalisierung sowie die Übernahme von Unternehmen gefördert. Antragsberechtigt sind Kleinstunternehmen mit Standort in Tirol, die traditionelle handwerkliche Tätigkeiten anwenden und eine aufrechte Gewerbeberechtigung besitzen.

„Ich lade alle alten Handwerksbetriebe in Tirol ein, einen Antrag zu stellen und damit die Zukunft des alten Handwerks und die Weitergabe von einzigartigem Wissen an kommende Generationen in Tirol zu sichern“, so LR Gerber abschließend.

Alle Informationen zur Förderaktion sowie das Antragsformular stehen auf der Website des Landes unter www.tirol.gv.at/alteshandwerk zur Verfügung.