Ausradeln - Bericht
Gaistal/Leutasch mit Coburger Hütte am 08. September 2018
Hartnäckigkeit macht sich eben bezahlt. Nach der letztjährigen Absage wegen der kalten Witterung meinte es der Wettergott ausnehmend gut mit uns und bescherte uns ein Idealwetter zum „Ausradeln“ – nicht zu heiß und auch nicht zu kalt.
Beim Parkplatz Salzbach in der Leutasch „sattelten“ wir vorerst zu acht auf und gingen gleich in die erste (der wenigen nennenswerten) Steigungen. Flugs begann das Feld, sich aufzulösen in Ausreiser, Peloton und Nachzügler, quasi in bester Rad-WM-Manier. Nach ca. einem Viertel der Strecke wurden die Nachzügler von der Barbara und der Irene „gestellt“. Die beiden hatten sich etwas verspätet eingefunden, was aber angesichts ihres Tempos kein Problem darstellte. Da waren‘s nunmehr zehn (TeilnehmerInnen).
Dass auch der nötige Ernst bei der Sache vorhanden war, sah man an mancher Rennmaschine. Beispielsweise hatte der Herman eine goldene Kette nicht am Hals, sondern am Kranzl, und die frisch poliert. Da kaufte ihm niemand ab, dass er sich dieses Bike nur zum Vererben besorgt hätte.
Die Morgennebel zogen langsam an der südseitig gelegenen Munde und der nachfolgenden Bergkette gipfelwärts, die Sonne strahlte – es war einfach herrlich, das Gaistal so von Ost nach West gemütlich durchzuradeln. Einmal kam plötzlich von rechts aus dem Unterholz ein zottiges Ungetüm herausgetrottet, das wir staunend als schottisches Hochlandrind identifizierten. Gleich darauf mussten wir abbremsen, da uns eine kleine Herde dieser Langhornrinder den Weg versperrte. So wild sie aussahen, so teilnahmslos waren sie aber – schlussendlich kein Problem, durchzukommen und weiterzuradeln.
Sicherlich anders als bei der Rad-WM wurde immer wieder kameradschaftlich zusammengewartet, sodass wir schließlich mit nicht großen Zeitabständen bei der Seebenalm eintrafen. Hier meinte Brigitte, dass Werner und sie hier bleiben und auf uns warten würden.
So nahmen gezählte acht das Schlussviertel in Angriff. Beim malerischen Seebensee die Räder abgesperrt, stiegen wir die 300 hm hinauf zur Coburger Hütte, wo wir gerade noch einen freien Tisch für uns ergatterten, so ein Zugang war da oben.
Nach ca. 20 min trauten wir unseren Augen nicht, als auf einmal die Brigitte und der Werner ums Eck bogen. An dieser Stelle sei einmal große Hochachtung diesen beiden treuen Teilnehmern ausgesprochen. Hoffen wir, dass wir mit einem solchen Alter auch noch diese Leistung erbringen können.
Nach wichtiger Stärkung in fester und flüssiger Form und lustiger Unterhaltung gingen dann Brigitte und Werner voraus hinunter zur Seebenalm. Der Rest folgte ca. eine ¾ Stunde später. Bei der Seebenalm angekommen, meinten die beiden, dass sie noch dort etwas länger verweilen wollten und wir ohne sie das Tal hinausradeln sollten. Das ging dann wirklich flott von statten. Nur zwei kleinere Steigungen waren zu bewältigen, ansonsten ging‘s in rasendem Tempo zum Parkplatz retour. Passiert ist gottseidank nichts und so gönnten sich noch ein paar in der Leutasch zum Abschied einen kleinen Schlusstrunk.
Alles in allem – wir haben wieder einen, besonders landschaftlich, wunderschönen Radausflug verbringen dürfen.
Ich bedanke mich herzlich bei allen TeilnehmerInnen mit einem zünftigen
„Radl heil“
und freue mich auf weitere solche Touren mit so angenehmen Leuten wie euch
Eure Christine Kiechl