Törggelen und Wandern in Südtirol
19. und 20. Oktober 2018
Freitag 19.Oktober 14 Uhr beim Bauhof trudeln nacheinander die Pkws ein. Begrüßung und gespanntes Warten auf den Bus und darauf, was die „Leitners“ diesmal für ein Programm ausgekundschaftet haben. Knapp ¼ Stunde später naht der Audererbus mit dem aus Lübeck stammenden Fahrer Renee. Gepäckverladung, wobei manche ob der Menge an eine mehrwöchige Reise gedacht haben dürften. Eine neuerliche Begrüßungszeremonie, da im Bus, vom Landhaus 2 kommend, schon zahlreiche Personen saßen. Dann ging’s los zur Brennerautobahn mit der obligaten Begrüßungsrede unseres Obmannes Mike, die er gekonnt im Stile eines Politprofis abwickelte. Seine neue ZPV-Funktion scheint da schon Wirkung zu erzeugen: knapp, pointiert, nur einige Male unterbrochen von seinem Singleschicksal, da seine Manuela anscheinend Krankheit der Begleitung vorgezogen haben soll. Unsere gute Stimmung litt leider etwas durch seine Ankündigung, seine Obmannfunktion beenden zu wollen. Kurz darauf der zweite Dämpfer als Leitner Gerhard seine Programmvorstellung mit der Feststellung, dass dies seine letzte Veranstaltung sei, beendete.
Der Inhalt des Programmes und die Vorfreude auf die tolle Veranstaltung machte spätestens beim Erreichen des Hotels „Weißes Kreuz“ in Lazfons wieder gute Stimmung. Nach dem raschen Zimmerbezug ging es gleich zum Bus, der uns nach Felthurns zum Beginn des bekannten „Keschtnweges“ brachte.
Lediglich wir zwei Gehbehinderten: Vereinskassenchef Edi und ich leisteten Renee Gesellschaft, der mit dem großen Audererbus auf den engen und kurvigen Bergsträßchen bis zum Törggelelokal „Moar in Viersch“ seine liebe Not hatte. Moar in Viersch ein alter Bauernhof mit einer schönen kleinen Kirche war für unser Törggelen abseits von touristischen Abläufen genau richtig. Die alte Stube mit Riemenboden und Bauernofen war mit uns 46 Personen brechend voll und die bereits vor dem Essen geleerten Weinkrüge ließen Stimmung und Lautstärke rasch steigen. Dann ging’s los mit Gerstensuppe, Spinatschlutzkrapfen, Hauswurst, Geselchtes und Sauerkraut, Zwetschgen- und Preiselbeerkrapfen sowie Kastanien. Wirtin Ulli unterhielt uns zwischen den Gängen mit Witzen im Südtiroler Dialekt; dafür erhielt sie beim Abräumen und Getränkeholen aus dem Keller die Hilfe vor allem von Mike, der sich vielleicht dadurch ein warmes Bett in Zweisamkeit erhoffte. Daraus wurde aber nichts, denn um 23 Uhr ging es zurück nach Latzfons, ein in der Nacht noch schwierigeres Unterfangen für den Busfahrer, der sich jedoch am nächsten Tag etwas ausruhen konnte, da mit diesem großen Bus die Auffahrt zur Klausnerhütte nicht möglich war. Gerhard hatte jedoch die Sache wie üblich im Griff und so wurden wir mit 3 Kleinbustaxis zum Parkplatz Kühweiderhof gebracht bzw. wir Gehbehinderten: Edi, Walter Neuwirth und Ingrid Pöll und ich fuhren ein Stück weiter zum GH. Schöneben am Ende der Rennrodelbahn, von wo am Nachmittag alle mit den Taxis zurückfahren sollten. Wir Vier nützen den strahlend schönen Tag zur Unterhaltung in der Sonne auf der Terrasse, während die anderen je nach Kondition mit Gerhard und Monika zur Klausnerhütte, Latzfonser Kreuz und Kassianspitze auf und abstiegen. Mangels Kenntnis der dortigen Ereignisse kann ich nur feststellen, dass alle fröhlich, mit sonnengerötetem Gesicht gegen 15 Uhr bei uns eintrafen und meist ihren Appetit nach der Klausnerhütte oder dem Schutzhaus Latzfonser Kreuz nochmals stillten. Die Tschons hatten noch nicht genug und gingen gleich weiter 1 Stunde nach Latzfons. Lediglich Irmi hatte ihr Alter unter- und ihre Kondition überschätzt, sodass ihr Rückweg von Latzfonserkreuz vor allem zu einem Zeitproblem wurde. Mike musste daher seinen Charme sprühen lassen und der freundliche Wirt von Schöneben holte sie mit seinem Pkw trotz der vielen Gäste im Lokal von oben ab. Damit konnten wir alle pünktlich um 16 Uhr mit den Taxis nach Latzfons zurückkehren. Ein letztes Glasl in der Sonne auf der Hotelterrasse und schon startete Renee den Bus Richtung Heimat.
Freudig über die schönen Erlebnisse dieser 1 1/2Tage lauschten wir dankbar Mikes und Gerhards zusammenfassenden Worten. Pünktlich um 18 Uhr erreichten wir unseren Ausgangspunkt in Innsbruck, wo sich nach kurzem Abschied alle zerstreuten. Manchem von uns kam jedoch in Erinnerung an die Abschiedsgedanken von Mike und Gerhard in den Sinn, ob es noch einmal zu einem so tollen Ausflug, der alle „Stückeln gespielt hat“, kommen wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!
Mir bleibt somit noch im Namen Aller unseren kampferprobten Organisatoren Gerhard und Monika sowie Obmann Mike recht herzlich zu danken.
Gerhard Liebl