Sillregulierung in den Gemeinde Matrei a.Br., Mühlbachl, Navis und Pfons
In den Jahren 2008 bis 2016 wurde die Sill in den Gemeinden Matrei am Brenner, Navis, Mühlbachl und Pfons von der Brücke nach Mühlen bis zur ehemaligen TIWAG - Wehranlage KW Mühlen neu reguliert. Der gesamte Bereich wurde auf ein 100-jährliches Hochwasserereignis (ein sogenanntes HQ100) d.h. auf eine Durchflussmenge von bis zu 219 m³/s ausgebaut. Die Gesamtkosten betragen rund € 8.000.000.
Die Projektvorbereitung und die Abwicklung der Förderungsangelegenheiten erfolgten durch das Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Wasserwirtschaft, Sachgebiet Schutzwasserwirtschaft und Gewässerökologie, gemeinsam mit dem Bundesministerium für Land und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung VII/5 sowie den Gemeinden Matrei am Brenner, Navis, Mühlbachl und Pfons. Die Bauabwicklung erfolgte über das Baubezirksamt Innsbruck. Zwei Abschnitte wurden ausgeschrieben und an die Billigstbieter vergeben. Die weiteren Abschnitte wurden in Eigenregie unter Anmietung von Firmengeräten durchgeführt.
Im Zuge der Regulierungsarbeiten wurden:
- im Auftrag der TIWAG die ehemalige Wehranlage abgerissen und eine fischpassierbare Rampe errichtet.
- ein 2 km langer Gewässerabschnitt, welcher durch den dicht besiedelten Bereich der Gemeinden führt, mittels Deckwerke aus Bruchsteinen und Erneuerungen der bestehenden Schwergewichtsmauern, gesichert.
- Engstellen beseitigt und die Sohle stellenweise eingetieft.
- die Bergsteinbrücke, die Brücke nach Mühlen sowie die ehemalige Lechnerbrücke erneuert.
- auf eine naturnahe Gestaltung und Erhöhung der Strukturvielfalt Bedacht genommen.
- im Zuge der Bauarbeiten die Sohle durch sogenannte "Fischsteine" strukturiert, welche wertvolle Unterstände für die Fischfauna darstellen.
- in den Schwergewichtsmauern "Nisthöhlen" eingebaut, die von den Wasseramseln sehr gerne angenommen werden.
- die Uferböschungen mit standortgerechten Gehölzen wie Grauerlen und Weiden bepflanzt.