BM Hattmannsdorfer zu Antrittsbesuch bei LH Mattle

Ausbau der Wasserkraft und Sicherstellung der Gasversorgung als zentrale Themen

  • Nachhaltigkeit, günstige Energiepreise und Versorgungssicherheit im Fokus der Bundesregierung
  • Wasserkraft als verlässlicher und planbarer Energieträger: Bürokratische Hürden sollen abgebaut werden

Landeshauptmann Anton Mattle hat diese Woche den Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus, Wolfgang Hattmannsdorfer, zu einem Antrittsgespräch im Landhaus in Innsbruck empfangen. Inhalt des Gesprächs waren der Ausbau der Wasserkraft als Schlüssel für die Energiewende, die Sicherstellung der Gasversorgung für Tirol und Vorarlberg über Deutschland sowie ein gemeinsames Bekenntnis zu schnelleren Verfahren im Energiebereich.

„Wir setzen alles daran, aus Kohle, Öl und Gas herauszukommen und erneuerbare Energieträger auszubauen. Damit leisten wir unseren Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung, dem Klimaschutz sowie der Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit. Der Ausstieg aus fossiler Energie funktioniert aber nicht von heute auf morgen. Deshalb brauchen wir Brückenenergieträger, wie Gas einer ist. Im Februar 2023 haben deshalb die Energieminister Österreichs und Deutschlands einen bilateralen Gasdurchleitungsvertrag unterzeichnet, der die Versorgung von Tirol und Vorarlberg sicherstellt. Nachdem dieser Vertrag mit Deutschland Ende des Jahres ausläuft, braucht es dringend Klarheit und eine Garantie für die westlichen Bundesländer“, fordert LH Mattle.

„In der Vergangenheit haben wir Klimapolitik um jeden Strompreis gemacht. Mit der neuen Bundesregierung wird sich das ändern. Nachhaltigkeit, günstige Energiepreise und Versorgungssicherheit stehen gemeinsam im Fokus. Um die Energiewende in Tirol erfolgreich zu gestalten, setzen wir auf den Ausbau der Wasserkraft, die weitere Sicherstellung der Gasversorgung über Deutschland im Krisenfall und deutlich schnellere Verfahren im Bereich der erneuerbaren Energien. Nur so können wir die regionale Energieunabhängigkeit stärken, Versorgungssicherheit garantieren und gleichzeitig für stabile Preise sorgen“, betonte Bundesminister Hattmannsdorfer.

„Versorgungssicherheit muss für Tirol im Energiekrisenfall gewährleistet sein“

Das Gasnetz der westlichen Bundesländer wird über Deutschland befüllt, aktuell gibt es für Tirol und Vorarlberg keinen direkten Anschluss an das österreichische Gasnetz. In einem Abkommen verpflichtet sich Deutschland, die Versorgung Tirols und Vorarlbergs über das deutsche Fernleitungsnetz sicherzustellen. Das Abkommen ist jedoch bis zum 31. Dezember 2025 befristet, nun will man sich, neben den bestehenden Rechtsgrundlagen, um weitere Zusagen aus Deutschland bemühen. „Denn auch im Krisenfall braucht es eine verlässliche Gasversorgung für die Tirolerinnen und Tiroler sowie für die Tiroler Wirtschaft“, so LH Mattle. 

„Selbstverständlich werde ich, sobald ich meine neue deutsche Amtskollegin treffe, auch diesen für Tirol und Vorarlberg so wichtigen Punkt auf die Tagesordnung setzen“, ergänzt Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer. 

„Beschleunigte Verfahren als Schlüssel für den Ausbau der erneuerbaren Energien“

Der Ausbau erneuerbarer Energien in Tirol erfordert außerdem raschere Genehmigungsverfahren, um die Energieversorgung nachhaltig und krisensicher zu gestalten. Der Fokus liegt dabei besonders auf der Wasserkraft, die als verlässlicher und planbarer Energieträger zentrale Bedeutung für die regionale Energieunabhängigkeit hat. Gemeinsam haben sich Land und Bund darauf verständigt, bürokratische Hürden abzubauen und Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien zügig voranzutreiben. „Schnellere Verfahren sind der Schlüssel, um die Energiewende effektiv umzusetzen und gleichzeitig Versorgungssicherheit und stabile Energiepreise zu gewährleisten“, betonte Bundesminister Hattmannsdorfer. 

Ziel ist es, die Genehmigungsprozesse so zu straffen, dass Tirols Energieinfrastruktur den Anforderungen der Zukunft gewachsen ist. Diesbezüglich kündigte der Energieminister an, das entsprechende Gesetz bis zum Sommer vorzulegen.