LH Platter: „Kostenlose Lernbegleitung, um Lerndefizite auszugleichen“

Über 4.000 Lernplätze für Kinder und Jugendliche in Tirol

  • Initiative „Land Tirol–AK–BFI Lernbegleitung“ auf Schiene: Über 4.000 Lernplätze für Kinder und Jugendliche in Tirol
  • Kostenloses Lernbegleitungsangebot für SchülerInnen ab der fünften Schulstufe ab Ostern
  • Im Sommer Lernangebot auch für Kinder der Volksschule

Schuljahr 2020/21: Weniger Schultage mit Präsenzunterricht – mehr Stunden vor Bildschirmen und in den eigenen vier Wänden im Zuge von Distance Learning und Home Schooling. Die Coronakrise ist für SchülerInnen, PädagogInnen und Eltern gleichermaßen eine besondere Herausforderung. „Trotz des vorbildhaften Einsatzes der Lehrerinnen und Lehrer wie auch der Eltern kommt es immer wieder zu einer Überforderung von Schülerinnen und Schüler und auch deren Erziehungsberechtigten. Weil der Unterricht zu Hause für viele Eltern eine psychische Belastung darstellt, ihre Kinder im erforderlichen Ausmaß schulisch zu unterstützen und den Anforderungen gerecht zu werden, haben wir uns als Land gemeinsam mit der Arbeiterkammer Tirol und dem BFI Tirol dazu entschlossen, mit Beginn der Osterferien bis zum Ende der Sommerferien eine kostenlose und qualitativ hochwertige Lernbegleitung zu initiieren“, betont LH Günther Platter. Die Initiative wurde auf Antrag von Bildungslandesrätin Beate Palfrader heute, Dienstag, im Rahmen der Regierungssitzung beschlossen. Die Kosten in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro werden von Land Tirol und der Arbeiterkammer Tirol getragen. Der Landesanteil beträgt knapp 776.000 Euro.

Insgesamt werden mit der Initiative über 4.000 Lernplätze geschaffen. Für  LRin Palfrader ein wichtiger Schritt, um bereits vorliegende Lerndefizite aufzuholen: „Es wird eine Zeit nach der Coronakrise geben, in welcher auch der Schulbetrieb vollständig regulär verlaufen kann. Jetzt entstehende Lerndefizite müssen bis dahin unbedingt aufgeholt.“

Von der Lernbegleitung bis zur Sommerschule

Starten wird die Lernbegleitung ab 29. März mit einer Oster-Intensiv-Lernwoche. Anmeldung sind ab sofort unter 0512 59 6 60 bzw. info@bfi-tirol.at möglich. In Kleingruppen können SchülerInnen ab der fünften Schulstufe Wissenslücken in Mathematik, Deutsch, Englisch (weitere Fächer auf Anfrage) schließen und Gelerntes durch individuell begleitetes Üben festigen. Bis zum Sommer wird es dann eine regelmäßige Lernbegleitung geben, mit Ende des Schuljahres startet die „Sommerschule Plus“ (für SchülerInnen bereits ab der ersten Schulstufe), die ab August von einer intensiven Lernbegleitung für den erfolgreichen Schulbeginn ergänzt wird (für SchülerInnen ab der fünften Schulstufe). Stattfinden wird die Lernbegleitung jeweils am BFI in Innsbruck sowie an den BFI-Bezirksaußenstellen. 

Dahingehend betont der Präsident der Arbeiterkammer Tirol Erwin Zangerl: „Bildung darf nicht vom Einkommen der Eltern abhängen. Die Arbeiterkammer Tirol bietet seit Jahren ein umfangreiches Bildungsangebot, bei dem auch großer Wert auf effektive Nachhilfe gelegt wird. In diesem Sinne ist auch unsere Initiative ‚Land Tirol–AK–BFI-Lernbegleitung‘ zu verstehen, die vom Land Tirol dankenswerterweise unterstützt wird. Gemeinsam wurde dadurch eine durchgehende kostenlose Lernbegleitung geschaffen, die von den Osterferien bis zum Ende der Sommerferien Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, Wissenslücken zu schließen und Neues spielerisch zu lernen.“ 

Erfolgsprojekt Sommerschule

Bereits im Vorjahr nahmen 1.900 SchülerInnen das Angebot der „Sommerschule“ wahr. „Mit der Sommerschule erhalten Jugendliche nicht nur eine Intensiv-Lernbegleitung, sondern es gibt auch interessante Workshops für Volksschülerinnen und Volksschüler, in denen auf spielerische Art und Weise Wissen vermittelt wird“, hebt LRin Palfrader den Mehrwert der Angebote hervor.


Factbox – Übersicht und Anmeldungen

 

Informationen zur Anmeldung unter 0512 59 6 60 bzw. info@bfi-tirol.at

Lernbegleitung in den Osterferien (KW 13)

  • Lernen in Kleingruppen
  • Zielgruppe: SchülerInnen ab der 5. Schulstufe
  • Ablauf: 10 Unterrichtseinheiten – 4 Termine mit 2,5 Unterrichtseinheiten pro Tag (es können auch zwei Fächer belegt werden)
  • Ort: BFI Tirol Innsbruck sowie BFI Bezirksstandorte

Lernbegleitung Endspurt (KW 14 bis 25)

  • Lernen in Kleingruppen
  • Zielgruppe: SchülerInnen ab der 5. Schulstufe
  • Ablauf: 12 Unterrichtseinheiten – 4 Termine mit 3 Unterrichtseinheiten pro Tag (es können auch zwei Fächer belegt werden)

Sommerschule Plus (KW 28 bis 34)

  • Nachhilfe und Lernunterstützung in Kleingruppen, breit gefächertes Workshop Angebot (halb- oder ganztags)
  • Zielgruppe: SchülerInnen ab der 1. Schulstufe
  • Es können auch zwei Fächer belegt werden, wahlweise mit/ohne Mittagessen

Lernbegleitung Intensiv vor Schulbeginn (KW 35 bis 36)

  • Lernen in Kleingruppen
  • Zielgruppe: SchülerInnen ab der 5. Schulstufe
  • Ablauf: 70 Unterrichtseinheiten – 10 Termine mit 6 Unterrichtseinheiten pro Tag (vormittags und nachmittags; Mittagsbetreuung möglich)

Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

 

Land schafft Bäume: Durch die Pflanzung heimischer Bäume soll die Tiroler Landschaft aufgewertet werden. „Während Bäume zum Verweilen im Schatten einladen wird die Landschaft insgesamt ästhetisch und ökologisch bereichert. Das Projekt ‚Land schafft Bäume‘ wird mit dem heutigen Regierungsbeschluss nach zwei erfolgreichen Jahren für weitere drei Jahre gefördert. Mit der Neuauflage sollen heimische Bäume nun auch als Sicht- und Lärmschutz rund um Gewerbegebiete gepflanzt werden“, sagt LHStvinIngrid Felipe. Konkret werden bis zum Jahr 2023 500.000 Euro bereitgestellt. Das Land Tirol trägt die Materialkosten für die Bäume, die Gemeinden übernehmen die Auswahl der Standorte und die Pflanzung. Bestellt werden können die Bäume von den Gemeinden über die Gemnova, die die Aktion gemeinsam mit dem Landesforstdienst und der Tirol Werbung abwickelt. „In einem Zeitraum von drei Jahren sollen nun etwa 3.200 Bäume gepflanzt werden. Das Projekt hat unsere Erwartungen in der Vergangenheit bereits übertroffen – die Rückmeldungen aus den Gemeinden bestärken uns in der Fortführung“, sagt LHStv Josef Geisler. In den vergangenen zwei Jahren wurden 1.000 Bäume gepflanzt – darunter Bergahorn, Birke, Eberesche, Eiche, Linde, Rotbuche Silberweide, Vogelkirsche und Zitterpappel.

Verlängerung Covid-Station: Die bereits im Herbst des Vorjahres eingerichtete Covid-Station an der Universitätsklinik Innsbruck, Bereich Innere Medizin, mit 30 Betten für Covid-PatientInnen wird weiterhin vorsorglich bestehen bleiben – jedenfalls bis 31. August 2021. Das beschloss die Tiroler Landesregierung heute auf Antrag von LH Günther Platter und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg. Die Finanzierung der Aufwendungen in Höhe von 750.000 Euro werden vonseiten des Landes getragen. „Aufgrund der Pandemie, die uns noch weiterhin begleiten wird, ist es erforderlich, dass wir diese Maßnahme um weitere sechs Monate verlängern“, sagt LH Platter. Weiterhin vorgesehen sind für die 30 Betten 19 Vollzeitäquivalente beim Pflegepersonal. Zusätzlich werden nun auch zwei Vollzeitäquivalente für die Physio- und Ergotherapie bereitgestellt. „Dies deshalb, da sich durch die Covid-19 Erkrankung der Allgemeinzustand mancher Patientinnen und Patienten deutlich verschlechtert hat und den Einsatz von Ergotherapie notwendig macht“, betont LR Tilg. Zudem werden wie bisher zwei weitere Intensivbetten temporär bereitgestellt, wofür drei zusätzliche PflegemitarbeiterInnen sowie eine Person aus dem ärztlichen Personal vorgesehen sind.

Betreuung in der „Mentlvilla“: Auf Antrag von Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, 82.000 Euro für die medizinische und pflegerische Betreuung in der „Mentlvilla“ in Innsbruck bereitzustellen. In der von der Caritas und der Diözese Innsbruck betreuten Einrichtung wird unter anderem drogensüchtigen Menschen Raum zur Verfügung gestellt, wo sie sich vom Leben auf der Straße erholen, sich beraten lassen und Grundbedürfnisse stillen können. „Bei dieser Personengruppe sind häufig auch gesundheitliche Probleme relevant. Vielfach sind die Angebote der Regelversorgung für sie jedoch zu hochschwellig. Aus diesem Grund wollen wir mit diesen Finanzmitteln den Menschen niederschwellig und vor Ort eine ärztliche und pflegerische Betreuung ermöglichen“, sagt LR Tilg.

Wiederbestellung von Bezirksfeuerwehrinspektor Kitzbühel: Im Rahmen der heutigen Regierungssitzung wurde auf Antrag von LHStv Josef Geisler die Wiederbestellung von Bezirks-Feuerwehrinspektor Kitzbühel Bernhard Geisler beschlossen. Bernhard Geisler ist seit 1997 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Reith bei Kitzbühel und seit 1. März 2016 Bezirksfeuerwehrinspektor. „Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit ist Bernhard Geisler mit den Angelegenheiten des Feuerwehr- und Brandschutzwesens bestens vertraut. Ich gratuliere zur Wiederbestellung und wünsche für die Tätigkeit weiterhin alles Gute“, sagt LHStv Geisler.