Das Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum
Der Bergisel ist ein geschichtsträchtiger Ort. Vor mehr als zweihundert Jahren lieferten sich hier Tiroler Aufständische und das Heer der bayerischen Regierungsmacht blutige Gefechte. In der Bergiselschlacht vom 13. August 1809 gelang es den Tiroler Aufgeboten, die Bayern zurückzuschlagen und zum Abzug zu zwingen.
Ende des 19. Jahrhunderts ließen Innsbrucker Bürger die legendäre Schlacht in einem Panoramabild darstellen – tausend Quadratmeter, Kampfgetümmel vor einer majestätischen Naturkulisse. Das „Riesenrundgemälde“ sollte patriotische Gefühle wecken und im Ausland für Land und Leute werben. Zugleich war das Bild auch eine Beschwörung: Die Heimat kann gerettet werden!
Am Bergisel begegnen sich Ereignis und Erinnerung. Die Tiroler Kaiserjäger sahen sich als Erben der Freiheitskämpfer von 1809. Sie errichteten hier einen Schießstand, Denkmäler und ein Museum. Das alte Europa taumelte aber bereits seinem Ende entgegen und zwischen den Nationen und Klassen taten sich tiefe Gräben auf. Als sich mit der Teilung Tirols nach dem Ersten Weltkrieg die Geschichte der Fremdherrschaft zu wiederholen schien, wurde 1809 endgültig zum Mythos eines leidgeprüften Landes.
Das Tirol Panorama erzählt von der Behauptung Tirols, vom Widerstand gegen zentrale Gewalten und fremde Mächte, von Weltoffenheit und Abwehr der Moderne, von starkem Glauben und erfundenen Traditionen, von der Auseinandersetzung mit der Natur und der Überwindung der Grenzen – ein Land auf der Suche nach sich selbst.