Juli 1945 - der Krieg vorbei und geschlagen. Die Besatzungsmächte flogen aber weiter mit ihren großen B-17 Bombern über Deutschland und Österreich, nur jetzt waren es Hilfsgüter, die sie transportierten. Eine B-17 „Flying Fortress“ stürzte am 16. Juli 1945, etwa zwei Monate nach Kriegsende, bei einem Überstellungsflug mit dringend benötigter medizinischer Versorgung im Alpenvorland in der Nähe von Vils (Bezirk Außerfern) ab. Das Ziel wäre Kaufbeuren gewesen, doch vorherrschende Schlechtwetterbedingungen führten zu einem Kollisionskurs, der allen sieben Besatzungsmitgliedern das Leben kostete.
„Ein ohrenbetäubender Lärm, dann ein Knall und dann brannte es.“, so ein Zeitzeuge.
80 Jahre später liegen an der Absturzstelle noch immer die großen schweren Fahrwerksbeine, Sternmotoren, kleinere Aluminiumbleche und allerlei korrodierte Flugzeugteile unter den Latschen neben dem Wanderweg zum Füssener Jöchl.
Was geschah also damals nach dem Aufprall mit dem Flugzeugwrack? Warum kann man auf den Luftbildaufnahmen der französischen Alliierten aus dem Jahr 1947 keine großen Wrackteile am Unfallort erkennen? Wohin wurden die Teile gebracht?
Diese Fragen und mehr werden im Vortrag zur Luftfahrtarchäologie beantwortet und erörtert.
Mit einer archäologischen Sicht auf diesen speziellen Flugzeugabsturz am „Steinschlag“ sollen Zusammenhänge zwischen Bildern, Texten, Artefakten und Zeugenaussagen hergestellt werden, um Einblicke in die Vorgänge der Vergangenheit zu veranschaulichen.
Im deutschsprachigen Raum gibt es bis dato im Verhältnis zu anderen Schwerpunkten in der Archäologie wenig akademisch wissenschaftliche Beschäftigung mit der Thematik, darum möchte dieser Vortrag einen kleinen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Luftfahrtarchäologie leisten.
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