• 11.07.2025, 19:00
  • Veranstalter: MMag. Sandra Falch-Lindner, Mag. Wolfgang Falch
  • Ort: Museum Hangar SW, 6604 Höfen, Lechau 5b

B-17 Absturz am Füssener Jöchl im Juli 1945. Eine archäologische Aufarbeitung des Unfalls und seiner Folgen.

Juli 1945 – ein großer Bomber des Typs B-17 zerschellt an der Felswand weit oberhalb der Vilser Alm. Die Leichen werden von der lokalen Bevölkerung geborgen und von amerikanischen Soldaten mit Lastwägen abgeholt. Der Grund für den Absturz ist bis heute ein Rätsel. Und was wurde aus den Wrackteilen? Warum liegen dort nach wie vor Flugzeugreste unter den Latschen und im Gestein, doch mindestens 10 Tonnen Material fehlen? Die Not machte auch damals schon erfinderisch und viele dieser Flugzeugteile fanden eine neue Verwendung …

Juli 1945 - der Krieg vorbei und geschlagen. Die Besatzungsmächte flogen aber weiter mit ihren großen B-17 Bombern über Deutschland und Österreich, nur jetzt waren es Hilfsgüter, die sie transportierten. Eine B-17 „Flying Fortress“ stürzte am 16. Juli 1945, etwa zwei Monate nach Kriegsende, bei einem Überstellungsflug mit dringend benötigter medizinischer Versorgung im Alpenvorland in der Nähe von Vils (Bezirk Außerfern) ab. Das Ziel wäre Kaufbeuren gewesen, doch vorherrschende Schlechtwetterbedingungen führten zu einem Kollisionskurs, der allen sieben Besatzungsmitgliedern das Leben kostete. 

„Ein ohrenbetäubender Lärm, dann ein Knall und dann brannte es.“, so ein Zeitzeuge. 

80 Jahre später liegen an der Absturzstelle noch immer die großen schweren Fahrwerksbeine, Sternmotoren, kleinere Aluminiumbleche und allerlei korrodierte Flugzeugteile unter den Latschen neben dem Wanderweg zum Füssener Jöchl. 

Was geschah also damals nach dem Aufprall mit dem Flugzeugwrack? Warum kann man auf den Luftbildaufnahmen der französischen Alliierten aus dem Jahr 1947 keine großen Wrackteile am Unfallort erkennen? Wohin wurden die Teile gebracht?

Diese Fragen und mehr werden im Vortrag zur Luftfahrtarchäologie beantwortet und erörtert. 

Mit einer archäologischen Sicht auf diesen speziellen Flugzeugabsturz am „Steinschlag“ sollen Zusammenhänge zwischen Bildern, Texten, Artefakten und Zeugenaussagen hergestellt werden, um Einblicke in die Vorgänge der Vergangenheit zu veranschaulichen. 

Im deutschsprachigen Raum gibt es bis dato im Verhältnis zu anderen Schwerpunkten in der Archäologie wenig akademisch wissenschaftliche Beschäftigung mit der Thematik, darum möchte dieser Vortrag einen kleinen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Luftfahrtarchäologie leisten.

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