Franz Hofer
Franz Hofer ist der mächtigste Mann im Gau Tirol-Vorarlberg. Als Gauleiter leitet er den Parteiapparat, als Landeshauptmann bzw. Reichsstatthalter lenkt er die staatlichen Abteilungen. Sein Büro befindet sich im Raum nebenan. Er ist ein skrupelloser Machtmensch und bereichert sich auf Kosten der Verfolgten. In vielen Fällen entscheidet sein Wort über Leben und Tod. Hofer betreibt in Innsbruck ein Radiogeschäft. Ab November 1932 – Hofer ist gerade einmal 30 Jahre alt – steht er an der Spitze der Tiroler NS-Bewegung. Nach dem Verbot der NSDAP im Juni 1933 wird er verhaftet, zwei Monate später gelingt ihm die Flucht nach Deutschland. Ende Mai 1938 kehrt Hofer nach Tirol zurück. Nach seiner Ernennung zum Obersten Kommissar der Operationszone Alpenvorland hält er sich ab September 1943 die meiste Zeit in Bozen auf. US-amerikanische Truppeneinheiten inhaftieren Hofer nach Kriegsende in verschiedenen Lagern in Deutschland. Im Oktober 1948 flieht er aus dem Gefängnis. In München verurteilt ihn ein Gericht in Abwesenheit zu zehn Jahren Arbeitslager und Vermögensverfall. Seine Strafe wird später heruntergesetzt. Er arbeitet wieder als Kaufmann und lebt bis zu seinem Tod 1975 als freier Mann in Mülheim an der Ruhr.