Luxemburgs Außenminister Asselborn in Tirol

Von LTPin Ledl-Rossmann zu Arbeitsgespräch empfangen

Neben wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen stand beim heutigen Arbeitsgespräch zwischen Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann und Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn auch der Rückblick auf die angespannte Pandemiesituation im vergangenen Herbst und Winter im Fokus. So betonten beide, dass sich insbesondere das harte Vorgehen in puncto Grenzsperren nicht mehr wiederholen dürfe.

Der dienstälteste Außenminister der EU führte dabei aus, dass rund 30 Prozent der UnionsbürgerInnen grenznahe leben würden und in deren Leben geschlossene Schlagbäume zu massiven Einschnitten geführt hätten. LTPin Ledl-Rossmann stellte fest, dass gerade auf der Ebene der bürgerinnennahen Verwaltung Konsens geherrscht hätte, dass die totalen Grenzsperren eine überschießende Maßnahme gewesen seinen. Hier müsse man im Falle stärker Druck aufbauen, sollten wieder ähnliche Pläne geschmiedet werden.

Enge Bande zwischen Tirol und Luxemburg

Thema waren zudem die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Tirol und dem Großherzogtum: 2020 betrugen die Tiroler Exporte 20,6 Millionen Euro – trotz Pandemie eine Steigerung um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein wichtiger Player ist hier die Plansee Gruppe, die mit dem Hartmetallhersteller Ceratizit die wichtigste Investition des Landes in Luxemburg tätigt. Zudem ist das Großherzogtum trotz seiner vergleichsweise kleinen Bevölkerungszahl (rd. 626.000) der 15. wichtigste Herkunftsmarkt im Tiroler Tourismus und liegt dabei vor Nationen wie Indien oder Brasilien.

Auch kulturell und in der Wissenschaft verbindet Vieles die beiden Länder. So fungierte die Uni Innsbruck lange Zeit als luxemburgische Landesuniversität, Studierende aus dem Großherzogtum sind jenen aus Österreich nach wie vor gleichgestellt – etwa bei Quotenregelungen. Aktuell studieren rund 300 LuxemburgerInnen in Innsbruck, wovon einige davon hier auch ihre Berufslaufbahn fortsetzen werden. Organisiert sind sie u.a. im Verein „Lëtzebuerger Studenten Innsbruck“.

Seit 1977 besteht zudem ein Honorarkonsulat in Innsbruck. Dieses lud anschließend an das Arbeitsgespräch zum Empfang, an dem neben Minister Jean Asselborn, LTPin Sonja Ledl-Rossmann, Botschafter Marc Ungeheuer und Honorarkonsul Armand Hausmann auch weitere VertreterInnen der Luxemburger Gemeinschaft und des Diplomatischen Corps teilnahmen.