Mehrjähriger Plan zur besseren Rotwildüberwinterung im Bezirk Landeck präsentiert

Großteil des Landecker Rotwilds braucht Zusatzfutter im Winter.

Der Winterlebensraum für Rotwild ist in den letzten Jahrzehnten durch Siedlungstätigkeit und Freizeitindustrie stark unter Druck geraten. Deshalb hat das Regionalmanagement Landeck Horst Leitner vom „Büro für Wildtierökologie und Forstwirtschaft“ (Kärnten) mit dem Projekt „Rotwildüberwinterung Terra Raetica“ beauftragt. Ziel war die Schaffung einer Grundlage für einen gesunden und klimafitten Wald sowie eine wildökologisch vertretbare Überwinterung des Rotwilds. Bereits im Vorfeld wurden von der BH Landeck Interessensgruppen der Land- und Forstwirtschaft sowie der Jagd in den Prozess eingebunden. Zur Verbesserung der Situation wurde auf Basis der Projektergebnisse von den Projektbetreibern ein mehrjähriger Plan zur Umsetzung ausgearbeitet und heute, Freitagvormittag, in Nauders vorgestellt. Eckpunkte sind die Verbesserung der Rotwildfütterungen, die Herstellung eines auf den Lebensraum abgestimmten Wildbestands und die Sensibilisierung der Bevölkerung und der Gäste für den Lebensraum des Rotwilds.    

„Ziel des Landes Tirol ist es, eine nachhaltige Sicherung der Biotoptragfähigkeit der Tiroler Wälder und zugleich den Schutz der Rückzugsräume des heimischen Wildes zu erreichen“, betont LHStv Josef Geisler. „Die Maßnahmen werden dabei von Jägerinnen und Jägern, Forst, Behörde und Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer getragen und beinhalten unter anderem die Verbesserung der Fütterungstechnik – ein Großteil des Rotwilds braucht im Winter Zusatzfutter - sowie die Herstellung eines dem Lebensraum angepassten Wildbestands. Außerdem werden Bevölkerung und Gäste sensibilisiert, in der Überwinterungsphase dem Rotwild die nötige Ruhe zu gewähren. Regelmäßige Evaluierungen der Maßnahmen durch die Projektgruppe bilden ein entsprechendes Kontrollinstrument“, so LHStv Geisler weiter.

Bezirks-Daten zum Rotwild in Landeck

Der Rotwildbestand im Bezirk Landeck beläuft sich auf rund 3.500 Tiere. Diesen stehen lediglich 17.000 Hektar gut geeigneter Lebensraum zur Verfügung. Das sind nur elf Prozent der gesamten Bezirksfläche. Die übrigen Bereiche sind entweder besiedelt, von Tourismus- oder Freizeitwirtschaft stark beeinflusst oder aufgrund der Vegetations-, Gelände- und Schneeverhältnisse nicht gut für die Überwinterung des Rotwilds geeignet.

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Rotwildüberwinterung Terra Raetica“ sind Manuel Wolf (Vorsitzender, BH Landeck), Michael Knabl (Bezirksforstinspektion Landeck), Thomas Spiss (BH Landeck), Hermann Siess (Bezirksjägermeister Landeck), Artur Birlmair (Landesjägermeister-Stellvertreter), Peter Stecher (Hegemeister) und Elmar Monz (Obmann Bezirkslandwirtschaftskammer Landeck).

Der Bericht zum Projekt kann unter folgendem Link abgerufen werden:          www.tirol.gv.at/landeck/projektabschluss-rotwildueberwinterung-terra-raetica/