Landeshauptleute der Europaregion beraten über aktuelle Corona-Situation

Euregiopräsident Platter lud zu Videokonferenz

Anlässlich der aktuellen Entwicklungen lud Euregiopräsident LH Günther Platter heute, Freitag, zu einer Euregio-Videokonferenz. Inhalt des Gesprächs mit den Amtskollegen LH Arno Kompatscher (Südtirol) und LH Maurizio Fugatti (Trentino) waren die steigenden Zahlen an Corona-Infizierten in den jeweiligen Landesteilen und die geplanten Maßnahmen zur Eindämmung der sich erneut ausbreitenden Pandemie – auch in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. „Wir stehen alle vor derselben großen Herausforderung, die Pandemie einzubremsen und die steigenden Corona-Zahlen so schnell wie möglich zu senken. Vor allem die zunehmenden Hospitalisierungszahlen bereiten uns große Sorge. Bereits im Frühjahr haben wir gesehen, wie schnell diese Entwicklung uns an die Grenzen der medizinischen Belastbarkeit bringen kann“, sagt LH Platter.

In Tirol gelten derzeit 3.690 Personen (Stand 13.30 Uhr) als aktiv mit dem Coronavirus infiziert, auch in Südtirol gab es in den letzten Wochen starke Zuwächse, sodass aktuell 4.561 Personen als aktiv positiv geführt werden. Im Trentino ist die Lage aktuell noch etwas besser, aber auch dort sind starke Zuwächse in den letzten zehn Tagen zu verzeichnen. 1.621 Personen gelten dort mit Stand 29. Oktober als positiv. Was die Hospitalisierungen betrifft, befinden sich in Tirol derzeit 169 Personen in medizinischer Betreuung in den Krankenhäusern, 28 davon benötigen eine intensivmedizinische Betreuung. In Südtirol befinden sich 233 Personen auf Normalstationen in Krankenhäusern und Privatkliniken und 18 erhalten eine intensivmedizinische Betreuung. Im Trentino sind mit Stand vom 29. Oktober 118 Personen hospitalisiert, davon neun Personen auf der Intensivmedizin.

Gegenseitige Unterstützung innerhalb der Europaregion

„Wir haben aus den Erfahrungen des Frühjahres gelernt, dass es zwischen dem Nachweis einer positiven Testung und den Hospitalisierungszahlen eine zeitliche Verzögerung von etwa zwei Wochen gibt. Daher gibt es bei den aktuellen Zahlen einen dringenden Handlungsbedarf, um unsere Gesundheitssysteme aufrecht zu erhalten und nicht zu überlasten“, fasst LH Platter die Situation zusammen. „Die gesundheitspolitische Situation in den verschiedenen Teilen der Europaregion ist vergleichbar. Vor allem in solchen Situationen sieht man wie wichtig der Zusammenhalt und der intensive Austausch zwischen den drei Ländern ist. Daher bin ich froh, dass wir uns heute schnell darauf einigen konnten, dass bei eventuellen Engpässen auf den Intensivstationen eines Mitgliedslandes der Europaregion, die beiden anderen mit ihren freien Kapazitäten aushelfen werden“, zeigt sich LH Kompatscher zufrieden. Die drei Landeshauptleute unterstrichen, dass gerade in schwierigen Zeiten die Solidarität untereinander einen wichtigen Eckpfeiler der Zusammenarbeit in der Euregio darstellt. „Aus diesem Grund halten wir auch an dem Beschluss von Anfang Oktober fest, dass es unser oberstes Ziel ist, die Grenzen offen zu halten, um die Mobilität in der Europaregion zu gewährleisten. Auch die Mobilität für Pendlerinnen und Pendler soll gewährleistet bleiben, um an den jeweiligen Arbeitsplatz zu gelangen“, so LH Platter.