- Lücke geschlossen: Flächendeckend MINT-Bildungsregionen in allen Tiroler Bezirken
- Budget von 1,3 Millionen Euro, um Kindern und Jugendlichen MINT-Fächer näher zu bringen
- Zehnte regionale Bildungsoffensive: MINT-Bildungsregion Außerfern
Tirol wird das erste Bundesland mit flächendeckenden MINT-Bildungsregionen. MINT meint die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Tirol will diese Zukunftsfächer mit fixen und mobilen MINT-Laboren, sogenannten Spürnasenecken und mittels Workshops in die Tiroler Kindergärten und Schulen tragen. Die Tiroler Landesregierung hat heute, Dienstag, auf Antrag von LH Anton Mattle mit der Umsetzung des Projekts „MINT-Bildungsregion Außerfern“ den Lückenschluss beschlossen. Mit diesem insgesamt zehnten Projekt in Tirol und dem in Schwaz bereits beschlossenen MINT-Projekt sind damit nun in allen Bezirken flächendeckend MINT-Regionen etabliert. Die Kosten der Projekte werden zum Großteil durch EU-Förderungen, unterstützt durch Bundes- und Landesmittel, getragen. Insgesamt stehen rund 1,3 Millionen Euro für das MINT-Bundesland Tirol bereit.
„Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sind die Fächer der Zukunft. Tirol wird deshalb das erste MINT-Bundesland. Österreichweit haben wir als erstes Bundesland ein flächendeckendes Bildungsangebot mit Laboren und Workshops etabliert“, freut sich LH Mattle über den Meilenstein in der Bildungslandschaft Tirol und führt weiter aus: „Das Ziel unserer MINT-Offensive in Tirol ist klar: Kinder und Jugendliche spielerisch mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik in Berührung bringen und damit Interesse für diese Fächer wecken. Diese ersten Berührungspunkte können Startschuss für eine spätere berufliche oder wissenschaftliche Karriere sein.“
MINT-Projekte mit starker regionaler Vernetzung
Umgesetzt werden die Projekte gemeinsam von Land Tirol, der Bildungsdirektion Tirol und den Tiroler Regionalmanagements. „Die Projekte und Maßnahmen sind maßgeschneidert auf die jeweiligen Bedarfe und Potenziale der Regionen. Möglich wird das nur durch die enge Einbindung der Tiroler Regionalmanagements als wesentliche Partner für die Entwicklung und Begleitung der Umsetzung vor Ort. So gelingt auch eine gute Vernetzung mit den Vereinen, Betrieben und sonstigen Akteuren vor Ort. Das erzeugt konkreten Nutzen und Antrieb für weitere Umsetzung“, erklärt LHStv Philip Wohlgemuth.
Vielfältige Vorteile für Kinder und Jugendliche
Ob Startschuss für die berufliche Laufbahn oder für die Allgemeinbildung – der Zugang zu MINT-Fächern bringt viele Vorteile. „MINT-Kompetenzen fördern nicht nur logisches Denken, Kreativität und Problemlösefähigkeiten, sondern sind entscheidend für eine selbstbestimmte und chancengerechte Zukunft. Der Zugang zu MINT-Fächern schafft Vertrauen in die Wissenschaft sowie die eigene Innovationskraft. Mit unserer MINT-Offensive fördern wir also sowohl im Speziellen junge Tiroler Talente als auch allgemein selbstständiges und kritisches Denken sowie Kreativität. Gleichzeitig profitieren auch die Lehrerinnen und Lehrer von den ‚Labs‘, die zusätzliche Möglichkeiten erhalten, Wissen zu vermitteln und den Unterricht noch spannender und interaktiver zu gestalten“, so Bildungslandesrätin Cornelia Hagele.
Begeisterung wecken: MINT-Labore („Labs“) und Spürnasenecken
Der erste Blick durchs Mikroskop, neugieriges Experimentieren mit Magneten oder Staunen über den Farbenwirbel im Wasser: Der Fokus der Tiroler MINT-Offensive liegt auf dem Ausbau der MINT-Ausstattung in den Tiroler Kindergärten und Schulen. Dafür werden MINT-Labore in Schulen und Spürnasenecken im Elementarbereich aufgebaut. Dabei handelt es sich um Lern- und Experimentierumgebungen. Sie bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, bei Workshops neue Technologien in den Bereichen Technik, Kreativität, Informatik, Biologie, Chemie und Physik spielerisch zu entdecken und praktisch auszuprobieren. Als Teil der Workshops werden Themen wie Programmierung von Microcontrollern und Apps, KI, Mixed Reality, Robotik, Automatisierungstechnik, 3D-Druck, Lasercutting, Design, erneuerbare Energien, Nanochemie oder chemische Analyse aufgegriffen und in einem den Bedürfnissen der SchülerInnen angepassten und praxisorientierten Umfeld forschend-entdeckend erarbeitet.
„Die eingerichteten MINT-Labore sind nicht nur Lernorte, sondern auch Leuchttürme, die Impulse für die Weiterentwicklung der Bildungslandschaft in Tirol geben. Rund um diese Labore entstehen Bildungsnetzwerke, die Bildungssystem, Wirtschaft, Expertinnen und Experten sowie politische Akteurinnen und Akteure in der Region vernetzen und es ermöglichen, gemeinsam neue Wege in der MINT-Bildung zu gehen. Mobile MINT-Labore und MINT-Mini-Labore an Schulen sorgen außerdem dafür, dass insbesondere auch Kinder aus periphereren Gebieten mit und damit MINT machen können“, so Bildungsdirektor Paul Gappmaier.
Ein neues MINT-Labor steht beispielsweiße in Osttirol, in der Tiroler Fachberufsschule (TFBS) Lienz. Das ermöglicht SchülerInnen eine praxisnahe Ausbildung in Cyber-Craft (die Kombination aus traditionellem Handwerk und digitalen Werkzeugen), Künstliche Intelligenz (KI) und Mixed Reality (die Kombination aus virtueller und physischer Umgebung) (siehe dazu die Presseaussendung des Landes vom 26. Februar 2025).
MINT-Bildungsregion Außerfern
Die neue regionale Bildungsinitiative im Bezirk Reutte wird federführend vom Regionalentwicklung Außerfern gemeinsam mit dem Werkhaus Reutte, dem IKA Reutte und der Mittelschule Lechtal umgesetzt. Die Projektkosten von 132.000 Euro werden zu 75 Prozent durch EU-Förderungen sowie Bundes- und Landesmittel gedeckt.
Inhaltlich besteht das Projekt aus zentralen und mobilen MINT-Workshops für rund 40 Schulen im Bezirk Reutte. Zudem werden über die MINT-Bildungsregion Außerfern ergänzende Geräte und Materialen für Werkstätten zur Verfügung gestellt. Der Schwerpunkt liegt insbesondere darauf, Mädchen für die MINT-Fächer zu begeistern.
Factbox: Elf MINT-Projekte in Tirol
- Leuchtturm MINT-Minilab – Bezirk Landeck
- Leuchtturm MINT-Forscherecken – Bezirk Landeck
- Rollout MINT-Minilab – Bezirk Landeck
- MINT-Lab – Bezirk Imst
- MINT-Regionslabore – Innsbruck-Land
- Aufbau MINT-Region KUUSK
- MINT-Region Kitzbühel
- MINT-Impulse für Osttirol
- STEAM LAB Wörgl
- MINT-Bildungsregion Außerfern
- MINT-Bildungsregion Schwaz
Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung
Ausweisfoto direkt in der Bezirkshauptmannschaft – wöchentliches Update „Vereinfachung & Entbürokratisierung“: Pünktlich zu Beginn der Sommerferien hat Landeshauptmann Anton Mattle die Tiroler Landesregierung über die Einrichtung von digitalen Fotostationen in den Bezirkshauptmannschaften informiert. Damit wird der Prozess zur Ausstellung von Ausweisdokumenten vereinfacht und vollständig digitalisiert. „Künftig sparen sich die Tirolerinnen und Tiroler das mitgebrachte Passfoto. Mit digitalen Fotostationen kann das Foto für Ausweise direkt in der BH gemacht werden. Das spart Zeit und Geld, vor allem aber ermöglicht es einen komplett digitalisierten Prozess zur Ausstellung von Ausweisdokumenten. Wir wollen einen möglichst einfachen, unbürokratischen und kundenorientierten Service“, informiert LH Mattle, dass dieser Service künftig auf alle Bezirkshauptmannschaften ausgerollt wird. Bislang musste für Ausweisdokumente ein standardisiertes Foto angefertigt und in die BH mitgebracht werden. Entsprechende Fotostationen werden von MitarbeiterInnen des Landes in der hauseigenen Tischlerei angefertigt. Die Fotos werden dann vor Ort an den BHs gemacht und direkt an den Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin übermittelt. Damit kann beispielswiese die Antragstellung eines neuen Reisepasses vollkommen digital und schnittstellenfrei in der Behörde erfolgen. Die Unterschrift für das amtliche Dokument ist bereits digital möglich, da alle BHs mit Unterschriften-Pads ausgestattet sind. Positive Erfahrungen wurde mit dem digitalisierten One-Stop-Shop-Prinzip bei Ausweisdokumenten bereit an der BH Schwaz gemacht. Dabei konnten der Service für die BürgerInnen gesteigert sowie behördeninterne Abläufe vereinfacht und MitarbeiterInnen entlastet werden. Als nächstes folgen die BH Innsbruck und die BH Kufstein, die Ausrollung auf die weiteren BHs wird schrittweise im heurigen Jahr abgeschlossen.
Landesfuhrpark & Ausstattung LLA: Ein Kommunaltraktor für die Straßenmeisterei Ried im Oberinntal im Wert von 185.000 Euro und ein Kartoffelvollernter für die LLA Rotholz im Wert von 151.200 – das sind zwei Neuanschaffungen im Landesdienst, die heute auf Antrag LHStv Philip Wohlgemuth und LHStv Josef Geisler gefasst wurden. „Stetige Investitionen in zeitgemäße Arbeits- und Lerngerätschaften bilden die Basis für eine hervorragende Arbeitsqualität – ob in einer Straßenmeisterei oder Ausbildungsstätte“, sind sich LHStv Wohlgemuth und LHStv Geisler einig. Mit dem neuen Kartoffelvollernter wird ein fast 30 Jahre altes Gerät ersetzt, das nicht mehr den Anforderungen eines modernen, praxisnahen Unterrichts entsprach. Die LLA Rotholz bewirtschaftet rund 30 Hektar Ackerfläche, davon sind fünf bis sechs Hektar für den Kartoffelanbau vorgesehen. Dieser Bereich stellt einen zentralen Produktionszweig dar – jährlich werden etwa 150 Tonnen Bio-Speisekartoffeln geerntet. Auch bei der Straßenmeisterei Ried wird durch die Neuanschaffung ein veraltetes Gerät ersetzt. Der bisher eingesetzte Kommunaltraktor war wirtschaftlich nicht mehr instandzusetzen. Investitionen wie diese sichern die Einsatzfähigkeit und Modernität des Landesfuhrparks. Zugleich wird darauf geachtet, Gerätschaften möglichst lange im Einsatz zu halten, ohne dabei auf notwendige technische Erneuerungen zu verzichten.