- Einstieg in Pflegeberuf an zwei weiteren Landwirtschaftlichen Schulen in Imst und Landeck möglich
- Kooperation mit Ausbildungszentrum West (AZW) und St. Vinzenz Bildungszentrum (BiZ)
- In circa 3,5 Jahren zwei vollwertige Berufsausbildungen
Nach Rotholz folgen nun die Landwirtschaftliche Landeslehranstalt Imst (LLA Imst, Fachrichtung ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement) und die Fachschule für ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement Landeck/Perjen, wo ab dem kommenden Schuljahr 2021/2022 der Einstieg in den Pflegeberuf möglich sein wird. Durch Kooperation zwischen dem Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe der Tirol Kliniken (AZW) mit der LLA Imst sowie dem St. Vinzenz Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Zams (BiZ) mit der Fachschule in Landeck/Perjen können junge Menschen im Laufe ihrer dreijährigen Schullaufbahn auch das erste Semester der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistenz absolvieren. „Ich freue mich, dass wir in Tirol mit diesem Konzept ein Vorbildprojekt vorweisen, im Rahmen dessen interessierte junge Menschen innerhalb von 3,5 Jahren zwei Berufe erlernen können. Ihnen stehen damit zahlreiche berufliche Türen offen. Ziel muss es weiterhin sein, mit dem nun an drei Standorten initiierten Projekt Jugendliche für den Beruf der Pflegeassistenz und darüber hinaus zu motivieren: So wollen wir letztendlich auch mehr Pflegekräfte für die Akut- und Langzeitpflege gewinnen und ausbilden“, sagt LH Günther Platter.
Pflegeassistenz: Direkteinstieg in das zweite Semester
Beschlossen wurden die zwei weiteren Schulversuche auf Antrag des für das landwirtschaftliche Schulwesen verantwortlichen LHStv Josef Geisler und Gesundheitslandesrätin Annette Leja. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern wird dabei die Ausbildung zur Pflegeassistenz in die jeweilige Ausbildung vor Ort implementiert. „Wir wollen jungen Menschen nicht nur einen Einblick in den Pflegeberuf geben, sondern einen echten Einstieg mit Zukunftsperspektiven bieten und treten mit dieser Ausbildungsschiene auch dem Pflegkräftemangel aktiv entgegen“, betont LHStv Geisler. Dieser innovative Ansatz ist auch deshalb erfolgversprechend, weil 40 Prozent der AbsolventInnen eine weitere Ausbildung im Gesundheits- und Sozialbereich anstreben. LRin Leja ergänzt: „Dadurch wird den jungen Menschen ein früherer Eintritt in den Beruf als Pflegeassistentin bzw. Pflegeassistent ermöglicht, da sie nach ihrem Schwerpunkt ‚Gesundheit und Soziales‘ direkt in das zweite Semester der Ausbildung der Pflegeassistenz einsteigen können.“ So erfolgt ein Teil der Ausbildung als praktischer Unterricht im AZW bzw. BiZ. Außerdem bewerkstelligen die SchülerInnen einen weiteren Teil ihrer Ausbildung als verpflichtendes Praktikum, das zwischen dem zweiten und dritten Jahrgang der Fachschule zu absolvieren ist.
„Um die Pflegefachkräfte von morgen in Tirol zu halten, ist es wichtig, attraktive Ausbildungs- und Arbeitsangebote in der heimatlichen Umgebung anzubieten“, sind sich LHStv Geisler und LRin Leja einig. „Ein derartiger Ausbildungsverbund vor Ort, wo tagtäglich Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern der Fachschule und den in der Ausbildung tätigen Pflegefachkräften besteht, kann und wird ein vertiefendes Bild dieses qualitätsvollen Berufes vermitteln. Interessierte lade ich herzlich ein, sich anzumelden und ihre berufliche Zukunft damit in die Hand zu nehmen“, betont LRin Leja. Der Schulversuch wird weiterhin laufend evaluiert und soll auf weitere Standorte in Lienz und St. Johann/Weitau ausgerollt werden.
Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung
Naturwaldreservate Karwendel: 13.100 Euro pro Jahr werden für die Jahre 2022 bis 2040 auf Antrag von Naturschutzlandesrätin LHStvin Ingrid Felipe und LHStv Josef Geisler für das Naturschutzgebiet Karwendel bereitgestellt. „Bei der Entwicklung des Naturpflegeplans für das Gebiet Karwendel vor 20 Jahren wurden fünf ökologisch wertvolle Waldbiotope benannt, die sich auf über 190 Hektar erstrecken. Sie sind Lebensraum vieler geschützter Tier- und Pflanzenarten sowie seltener Waldgesellschaften, die es zu schützen und zu pflegen gilt. Die Naturwaldreservate leisten damit einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität im Naturschutzgebiet und Natura 2000 Gebiet Karwendel“, begründet LHStvin Felipe den heutigen Beschluss. Konkret kommen in den Naturwaldreservaten neben Fichten-Tannen-Buchenwälder, ein Ulmen-Ahornwald, ein Bergahorn-Buchenwald sowie Latschengebüsche vor. „In Tirol werden bereits jetzt 30 Prozent der Waldfläche aufgrund der natürlichen Gegebenheiten nicht regelmäßig genutzt und weisen damit einen hohen Natürlichkeitsgrad auf. Die fünf Naturwaldreservate im Naturschutzgebiet Karwendel leisten darüber hinaus einen weiteren wichtigen Beitrag zur Biodiversität“, ist auch LHStv Geisler überzeugt.
Weiterbestellung Taxispalais: Seit 2017 leitet Nina Tabassomi das Taxispalais – Kunsthalle Tirol. Die Tiroler Landesregierung beschloss heute, Dienstag, ihre Weiterbestellung bis Ende Dezember 2026. „Nina Tabassomi hat das Taxispalais erfolgreich als Kunsthalle mit internationaler Ausrichtung und exzellentem Ruf in der zeitgenössischen Kunstszene positioniert. Wir sind überzeugt, dass sie die positive Entwicklung dieser für das Land Tirol bedeutenden Kunsthalle auch in den kommenden Jahren fortsetzen und mit einem ambitionierten Ausstellungsprogramm wesentlich zur Förderung und Vermittlung zeitgenössischer Kunst in Tirol beitragen wird“, betont Kulturlandesrätin Beate Palfrader.