Renaturierung am Großen Tramser Weiher erfolgreich abgeschlossen

Land Tirol und Stadtgemeinde Landeck investieren rund 170.000 Euro

  • Hochwertiger Lebensraum für Flora und Fauna – Erholungsgebiet für Menschen
  • Wasserzufuhr langfristig gesichert – neue Amphibienzone bereits besiedelt

Der Tramser Weiher im Gemeindegebiet von Landeck ist ein echtes Kleinod – für Tiere, Pflanzen und Menschen. Mehr als 30 Libellenarten sowie zahlreiche seltene Amphibien wie Grasfrosch und Erdkröte, aber auch Krebse, Fische und vielfältige Pflanzenarten sind in dem etwa 6.000 Quadratmeter großen Teich heimisch. Um diese wertvolle Artenvielfalt langfristig zu sichern, wurde in den vergangenen Monaten ein umfassendes Renaturierungsprojekt erfolgreich umgesetzt.

Die Gesamtinvestition beläuft sich auf rund 170.000 Euro, das Land Tirol übernimmt aus Mitteln der Naturschutzförderung rund 110.000 Euro davon. „Die Wasserzufuhr war in Trams immer wieder ein kritischer Punkt – ein instabiler Wasserhaushalt wirkt sich rasch negativ auf Flora und Fauna aus“, so Naturschutzlandesrat René Zumtobel heute, Donnerstag, beim Lokalaugenschein anlässlich des Projektabschlusses. „Mit den abgeschlossenen Maßnahmen haben wir hier einen großen Schritt zur nachhaltigen Sicherung dieses einzigartigen Lebensraums gesetzt und ein besonderes Naturjuwel wiederhergestellt.“

Revitalisierte Wasserführung und neue Amphibienzone

Die Bauarbeiten wurden während der Niedrigwasserperiode im vergangenen Winter durchgeführt. Unter anderem wurde die Wasserentnahme am Hengstbach erneuert und der Waal zum Weiher instandgesetzt. Zur Regulierung der Wassermenge im Hengstbachwaal wurde dieser freigelegt und ein Trennungsbauwerk errichtet. Neben dem Waal wurde zudem ein Begleitweg angelegt.

Da Fischarten wie Rotfedern bzw. Rotaugen keine natürlichen Fressfeinde haben, mussten diese im Sommer 2024 aus dem Gewässer abgefischt und umgesiedelt werden. Ein bisher bestehender Schilfbereich östlich des Weihers wurde zu einer artenreichen Amphibienzone umgestaltet. Durch eine standortgerechte Bepflanzung und die Trennung vom fischbesiedelten Bereich konnte ein geschützter Lebensraum für Libellen und Amphibien geschaffen werden. Erste Wiederansiedelungen sind bereits zu beobachten, so wurde beispielsweise die Libellenart Südlicher Blaupfeil schon nachgewiesen. „In den kommenden Jahren sollen hier mehr und mehr Tiere und Pflanzen zurückkehren und den Tramser Weiher wieder besiedeln“, freut sich LR Zumtobel über erste sichtbare Erfolge.

Gemeinsam für Natur und Erholung

„Die Stadtgemeinde Landeck hat sich aktiv für den Erhalt und die ökologische Aufwertung des Tramser Weihers eingesetzt“, betont Bürgermeister Herbert Mayer. „Es war uns wichtig, den Teich wieder in einen ökologisch guten Zustand zu bringen. Die Gegend rund um den Weiher ist zudem auch als Naherholungsgebiet bei der Bevölkerung sehr beliebt, somit ist das Projekt auch wichtig für die Lebensqualität der Menschen.“

Das Gebiet rund um den Tramser Weiher – oft auch als „Wasser Welt Trams“ bezeichnet – umfasst insgesamt vier Weiher, mehrere Bäche und kleinere Tümpel. „Schon in der Vergangenheit wurden hier zahlreiche Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung gesetzt. So wurden kleinere Gewässer von Schlamm befreit, neue Lebensräume geschaffen und das Gebiet naturnah gestaltet. Die nun umgesetzten Maßnahmen sorgen für einen langfristig stabilen Wasserhaushalt und damit für ein funktionierendes Ökosystem. Zahlreiche freiwillige HelferInnen aus der Umgebung engagieren sich ganzjährig, um die Weiher zu pflegen und zu erhalten“, bedankt sich Sabine Walter, die Leiterin des Umweltreferats der Stadtgemeinde Landeck bei den engagierten Gruppen. 

„Das Projekt am Großen Tramser Weiher zeigt eindrucksvoll, was durch die engagierte Zusammenarbeit von Gemeinde, Expertinnen und Experten der Fachabteilungen des Landes und naturbegeisterten Menschen möglich ist. Der revitalisierte Tramser Weiher bietet nun wieder zahlreichen heimischen Tier- und Pflanzenarten einen passenden Lebensraum – und den Menschen einen Ort der Ruhe und Erholung inmitten der Natur“, so LR Zumtobel abschließend.