Alte Musik neu gedacht: Premiere am Landeskonservatorium

Tirol setzt neue Maßstäbe in der historisch informierten Musikausbildung

Die Renaissance aufleben lassen, den Meistern des Barock nachspüren und den eigenen Aufführungsstil begründen: Im Studienjahr 2025/26 startet am Tiroler Landeskonservatorium erstmals der Lehrgang „Alte Musik Akademie“. Damit ruft das Land Tirol ein einzigartiges Weiterbildungsangebot ins Leben, das sich an MusikerInnen, Musikschullehrkräfte und AbsolventInnen eines Instrumental- oder Gesangsstudiums richtet. Interessierte können sich noch bis 1. September 2025 auf der Website des Tiroler Landeskonservatoriums anmelden. 

Lernen von den Besten: Erstklassiges Team an Dozierenden

Mit dem neuen Lehrgang festigt das Tiroler Landeskonservatorium Innsbrucks Renommee als Zentrum der Alten-Musik-Szene: „Wie klang die Musik vor 400, vor 500 Jahren – und was kann sie uns heute noch sagen? Alte Musik wurde oft nur von theoretischer Seite aus beleuchtet. Genau das wollen wir mit dieser Ausbildung ändern“, meint Bildungslandesrätin Cornelia Hagele. „Gerade die historisch informierte Aufführungspraxis verdient die große Bühne – und wir hauchen ihr mit diesem Lehrgang neuen Atem ein.“

Internationale ExpertInnen aus dem Bereich der Alten Musik ergänzen das Team der hochkarätigen Dozierenden am Landeskonservatorium. „Der Lehrgang baut neben Theorie-Einheiten und dem künstlerischen Unterricht auf sogenannten Impulstagen auf. Dafür holen wir die europäische Avantgarde der Alten Musik direkt nach Tirol“, sagt Maximilian Bauer, Direktor des Tiroler Landeskonservatoriums. „Die externen Künstlerinnen und Künstler teilen in den einzelnen Modulen ihren Erfahrungsschatz und bieten einen wertvollen Blick ‚von außen‘.“

Acht Module, ein Diplom – Anmeldungen weiterhin möglich

Der Lehrgang „Alte Musik Akademie“ ist modular aufgebaut und umfasst acht inhaltlich abgestimmte Module. Diese erstrecken sich über vier Semester – vom Renaissance-Repertoire über französischen und italienischen Hochbarock bis hin zum „Bach-Atelier“, in dem Werke des Komponisten für historische und moderne Instrumente bearbeitet werden. Jedes der Einzelmodule besteht aus einem Grundlagenseminar – mit begleitender Literaturarbeit – und einem künstlerischen Projekt. Weitere Säulen des Lehrgangs sind der musikalische Einzelunterricht und Impulstage mit Meisterklassen und Exkursionen. Das Ausbildungsangebot hat einen Gesamtumfang von 30 ECTS-Anrechnungspunkten und schließt mit einem Diplom.

„Der Lehrgang ‚Alte Musik Akademie‘ schärft nicht nur das musikalische Profil des Landeskonservatoriums. Vielmehr lädt er auch zum musikalischen Dialog ein – zwischen Generationen, Stilen und Ländern“, so LRin Hagele abschließend. Die Aufnahmeprüfungen im Rahmen der Anmeldung finden ab dem 8. September statt und bestehen aus einem Vorspiel bzw. Vorsingen und einem Motivationsgespräch.


Factbox: Module des Lehrgangs „Alte Musik Akademie“ im Detail

  • Modul 1: Renaissance
  • Modul 2: Frühbarock
  • Modul 3: Italienischer Hochbarock
  • Modul 4: Französischer Hochbarock
  • Modul 5: Deutscher Hochbarock
  • Modul 6: Alte Musik in England
  • Modul 7: „Bach-Atelier“ – Bearbeiten im historischen Verständnis
  • Modul 8: „As you like it …“ – Instrumentenspezifische Vertiefung