- LRin Hagele und LRin Pawlata: „Gesundheit ganzheitlich denken“
- Tiroler Frauengesundheitsstrategie: 34 Handlungsfelder für bessere Gesundheitsversorgung von Frauen
Anlässlich des morgigen Internationalen Aktionstags für Frauengesundheit unterstreicht die Tiroler Landesregierung ihr klares Bekenntnis zu einer geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung. „Mit der im Frühjahr beschlossenen Frauengesundheitsstrategie Tirol verfolgt das Land einen umfassenden Ansatz, um die gesundheitlichen Bedürfnisse von Frauen noch besser zu berücksichtigen. Von Menstruation über Schwangerschaft bis zur psychischen Gesundheit adressieren wir gezielt frauenspezifische Anliegen“, erklären Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und Frauenlandesrätin Eva Pawlata.
Gesundheit ganzheitlich denken: Frauengesundheitsstrategie
„Gesundheit ist die wichtigste Grundlage für ein erfülltes Leben. Zugleich dürfen wir die Medizin nicht als Einheitslösung verstehen. Mit der Frauengesundheitsstrategie haben wir eine fundierte Basis geschaffen – um Prävention, Versorgung und Aufklärung für Frauen in allen Lebenslagen zu verbessern“, betont LRin Hagele.
Definiert wurden elf zentrale Themenbereiche, die in 34 konkreten Handlungsfelder gebündelt sind: „Wir setzen neue Schwerpunkte – von der Endometriose-Erkennung über Sexualpädagogik bis hin zu besserer psychischer Versorgung. Es ist mir ein besonderes Anliegen, das Thema Frauengesundheit aus der Tabuzone zu holen und mit gezielter Aufklärung mehr Wissen in die Bevölkerung zu bringen“, so LRin Hagele.
Gesundheit aus sozialer Perspektive
Das im Zuge der Strategie definierte Maßnahmenpaket verdeutlicht laut Soziallandesrätin Eva Pawlata außerdem, dass Frauengesundheit mehr umfasst als medizinische Diagnosen: „Viele Frauen leiden unter gesundheitlichen Folgen von Armut, sozialer Überlastung oder Gewalterfahrungen. Es sind nicht nur körperliche Symptome, sondern auch gesellschaftliche Missstände, die krank machen.“ In Tirol wurde der Gewaltschutz in Gesundheitseinrichtungen in den letzten Jahren deutlich ausgebaut – etwa durch das Projekt „Dr. Viola“, mit dem Gewaltbetroffene niederschwellig Hilfe erhalten, oder durch Routine-Screenings an Notaufnahmen. Ein Netzwerk speziell geschulter Gewaltschutzbeauftragter an mehreren Tiroler Krankenhäusern unterstützt zudem bei der Sensibilisierung des medizinischen Fachpersonals.
Tiroler Frauenpreis für Pionierin der Frauengesundheit
Ein sichtbares Zeichen für Frauengesundheit setzte das Land Tirol heuer auch mit der Verleihung des Tiroler Frauenpreises 2025 an Angelika Bader. Die Ärztin aus Hall in Tirol war federführend am Aufbau des Frauengesundheitszentrums der Innsbrucker Klinik involviert und engagiert sich seit über 25 Jahren für eine geschlechtersensible Medizin. „Angelika Bader hat unermüdlich daran gearbeitet, dass Frauen mit ihren Gesundheitsanliegen Gehör finden – im Behandlungszimmer genauso wie im öffentlichen Diskurs“, streichen LRin Hagele und LRin Pawlata heraus. Der Tiroler Frauenpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jährlich verliehen. Heuer gingen insgesamt 16 Nominierungen ein.