Nordumfahrung Ehrwald Talkessel machbar – Studie als Grundlage

Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für Talkesselumfahrung mit Bürgermeistern besprochen

  • Studie Grundlage für weitere Gespräche der Gemeinden und Planung des Landes
  • Umsetzung bedarf aktiver Mitarbeit der Gemeinden und breitem Rückhalt von GrundeigentümerInnen und Bevölkerung
  • Nach Fertigstellung Kramertunnel in Garmisch-Partenkirchen: Dosierampel in Ehrwald/Schanz verhindert Verkehrsüberlastung

Durch den Bau der Kramertunnels in Garmisch-Partenkirchen wird von den Gemeinden des Ehrwalder Beckens eine erhebliche Verkehrszunahme auf der B 187 Ehrwalder Straße und damit eine Zusatzbelastung der Ortsdurchfahrten und der AnrainerInnen befürchtet. 

Zum Schutz der Bevölkerung vor möglichen negativen Auswirkungen des Kramertunnels hat das Land Tirol als vorsorgliche Sofortmaßnahme nicht nur die Dosieranlage Ehrwald/Schanz installiert. Auf Initiative der Gemeinden wurden auch verschiedene Varianten für eine Nordumfahrung des Talkessels untersucht. Die Ergebnisse liegen nun vor. Fazit: Eine Nordumfahrung ist machbar. „Das Land Tirol bekennt sich zur Umsetzung der Talkesselumfahrung“, bekräftigt LHStv Josef Geisler, betont aber auch: „Es braucht nun die aktive Mitarbeit der hauptbetroffenen Gemeinden. Sie geben unter Berücksichtigung von Kosten und Nutzen die Marschrichtung vor.“

Trassen-, Tunnel- und Brückenlängen, Grundverbrauch, Bau- und Erhaltungskosten, Umwelteinwirkungen, Berührungspunkte mit Gefahrenzonen, Anpassungen an das bestehende Straßennetz und Lärmschutz: Die Varianten für eine Nordumfahrung Lermoos wurden gestern, Dienstag, mit den Bürgermeistern von Lermoos, Ehrwald und Biberwier besprochen. „Wir wollen nun auf Basis der aus der Untersuchung hervorgegangenen Bestvarianten in den einzelnen Abschnitten die nächsten Schritte gehen und das Gespräch in unseren Gemeinden und mit allenfalls betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern suchen“, erklären die Bürgermeister Stefan Lagg (Lermoos), Markus Köck (Ehrwald) und Harald Schönherr (Biberwier). 

Im Rahmen der Studie wurde die Strecke auf einer Länge von rund fünf Kilometern zwischen der Einmündung der B 187 Ehrwalder Straße in die B 179 Fernpassstraße bis zum Knoten beim Bahnviadukt in verschiedene Abschnitte unterteilt. Pro Abschnitt wurden mehrere Varianten auf ihre Auswirkungen und Machbarkeit untersucht und Bestvarianten identifiziert.

Forcierte Planung bei Einigkeit in der Region

Während des Baus des Fernpasstunnels, der zweiten Röhre sowie der Sanierung des Lermooser Tunnels sind viele Ressourcen gebunden. „Ist sich die Region einig und gibt es breite Zustimmung für eine in Sachen Ökologie, Technik und Kosten realisierbare Variante, können wir die Zeit für die Detailplanung nutzen, um dann rasch in die Umsetzung zu kommen“, so LHStv Geisler. 

Dosierampel als Sofortmaßnahme und Dauereinrichtung

Die Sorge, dass das Ehrwalder Becken nach Inbetriebnahme des Kramertunnels, die voraussichtlich 2027 erfolgen soll, überrollt wird, ist nicht begründet. Vorausschauend hat das Land Tirol bereits im vergangenen Sommer eine Dosierampel in Ehrwald/Schanz sowie zusätzliche Zählstellen installiert. Die Dosierampel beschränkt den Verkehrszufluss derzeit auf maximal 500 Fahrzeuge pro Stunde. Bislang wurde diese Grenze nur an wenigen Tagen erreicht bzw. überschritten. Auch nach Realisierung der Talkesselumfahrung soll das Dosiersystem bestehen bleiben, um eine Überlastung der B 179 Fernpassstraße zu verhindern. 

Der technische Bericht B 187 Ehrwalder Straße Talkesselumfahrung (Machbarkeitsstudie) ist auf der Website des Landes abrufbar.