Tirol investiert heuer 33 Millionen Euro in Hochwasserschutz

345 Millionen zum Schutz vor Hochwasser in den vergangenen 20 Jahren

  • Klimaveränderung erfordert laufende Investitionen
  • Bund, Land und Gemeinden ziehen an einem Strang
  • Hochwasserschutz Brixentaler Ache: Baubeginn im Herbst
  • Weitere Grundankäufe für Hochwasserschutz im Unterinntal

Mehr als 345 Millionen Euro wurden in Tirol in den vergangenen 20 Jahren in den Hochwasserschutz allein im Bereich der Talgewässer investiert. „Doch die Klimaveränderung und zunehmende Extremereignisse erfordern auch in Zukunft laufende Investitionen in den Schutz vor Hochwasser. Bund, Land und Gemeinden stellen sich gemeinsam dieser Herausforderung“, betonen Bundesminister Norbert Totschnig und LHStv Josef Geisler

Für das heurige Jahr sind Investitionen in der Höhe von rund Euro 33 Millionen Euro für den Hochwasserschutz an den Tiroler Haupt- und Talgewässern vorgesehen. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft hat für einen wesentlichen Teil davon kürzlich rund 21 Millionen Euro an Bundemitteln für Vorhaben zum Hochwasserschutz genehmigt. Damit kann beispielsweise das Hochwasserschutzprojekt an der Brixentaler Ache im Herbst in die Umsetzung starten. Wesentliche Voraussetzung werden auch für die Umsetzung des Hochwasserschutzes im Unterinntal geschaffen. Der Bund unterstützt Grundankäufe der beiden Wasserverbände. Diese sind notwendig, um das Hochwasserschutzprojekt im Unterinntal zu realisieren und betroffenen GrundbesitzerInnen Tauschflächen anbieten zu können. 

Erster Bauabschnitt an Brixentaler Ache zwischen Brixen und Hopfgarten

Entlang der Brixentaler Ache werden auf einer Länge von rund 13 Kilometern Dämme, Mauern und Uferschutzbauten sowie eine Flussaufweitung errichtet. Mithilfe der nunmehr genehmigten Bundesmittel kann der erste Bauabschnitt an der Brixentaler Ache zwischen Brixen im Thale und Hopfgarten in Angriff genommen werden. Um das durch die Schutzmaßnahmen verdrängte Wasser nicht an die unterliegenden Gemeinden weiterzuschicken und dort die Hochwassersituation zu verschärfen, braucht es zum Ausgleich ein Rückhaltebecken. Dieses soll für den ersten Bauabschnitt im Gemeindegebiet von Itter errichtet werden. Spatenstich für das Hochwasserschutzprojekt an der Brixentaler Ache soll im Herbst dieses Jahres sein, um in der Niedrigwasserperiode mit den Arbeiten zu beginnen. 

Tauschflächen für Umsetzung der Retentionsräume im Unterinntal

Einen weiteren Meilenstein für den Hochwasserschutz am Inn sind die geförderten Grundankäufe durch die beiden Wasserverbände im Unterinntal. Die Wasserverbände –bestehend aus sieben Gemeinden zwischen Brixlegg/Kramsach und Wörgl im Unteren und 13 Gemeinden zwischen Terfens und Münster/Reith i. A. im Mittleren Unterinntal sowie vier Infrastrukturträgern – zeichnen für die Hochwasserschutzprojekte verantwortlich. 

Mehr als zwölf Hektar an Tauschflächen zur Realisierung des Hochwasserschutzes im Unterinntal befinden sich bereits im Besitz der beiden Wasserverbände. Mit Unterstützung des Bundes kommen dazu jetzt noch weitere 13 Hektar dazu. In Summe haben die beiden Wasserverbände Unteres und Mittleres Unterinntal somit mehr als 250.000 Quadratmeter Fläche erworben, um die geplanten Retentionsräume für den Hochwasserrückhalt ohne übermäßige Belastung der GrundeigentümerInnen umsetzen zu können. Weitere Grundankäufe durch die beiden Wasserverbände zur Umsetzung der Rückhalteräume im Projektgebiet sind für 2026 und 2027 geplant.