B180 Niklasgalerie
Bauumfang:
Das gegenständliche Baulos umfasst im Wesentlichen den Neubau der Niklasgalerie, die Verbreiterung und den Tragwerksneubau der Stillerbachbrücke sowie den Ausbau des Naturtunnels. Weiters sind Ufermauern am Stillerbach und eine bergseitige Stützmauer beim Portal Nauders sowie eine talseitige Stützmauer im Anschluss an die Stillerbachbrücke zu errichten. Über den Portalen der Galerie sind in den Felswänden permanente Steinschlagschutznetze zu errichten, im übrigen Baulosbereich temporäre Netze zur Sicherheit der Bauarbeiter.
Die Niklasgalerie weist eine Länge von rund 320 Meter zwischen den Portalen auf und wird in 18 Blockabschnitten mit einer Regellänge von 15 Meter errichtet. Die Galerie kommt mit einer Flachdecke zur Ausführung, die Stärke des Tragwerkes ist variabel und beträgt mindestens 90 cm. Die Galerie schließt beidseitig an den bestehenden Naturtunnel, der in der Straßenachse eine Länge von ca. 45 Meter aufweist, an und wird durch diesen in einen nördlichen Abschnitt mit einer Länge von 226,5 und in einen südlichen mit einer Länge von 48,5 Meter geteilt.
Die Rückwand der Galerie wird als Stahlbeton-Winkelmauer ausgebildet und monolithisch mit der Galeriedecke verbunden. Talseitig werden die quadratischen Galeriestützen auf Streifenfundamenten gegründet. Zur Ableitung der Kräfte in den Untergrund kommen rund 20 Meter lange Verpresspfähle mit einem Gesamtumfang von über 6000 Meter (Galerie und Stillerbachbrücke) zur Ausführung.
Die Niklasgalerie dient der Aufnahme von Steinschlaglasten und wird deshalb mit einer Überschüttung von bis zu 3,8 Meter ausgestattet. Insbesondere im südlichen Galerieabschnitt dient sie auch der Lawinensicherheit.
Das Tragwerk der aus der Monarchie stammenden und im Jahr 1954 verbreiterten Stillerbachbrücke wird neu errichtet. Die Widerlager werden oberwasserseitig verlängert und im erforderlichen Umfang adaptiert. Da die Galerie auf der Oberwasserseite über die Brücke hinausreicht, muss die Stillerbachbrücke durch eine Sprengwerkskonstruktion überbaut werden.
Der bestehende Naturtunnel wird bergseitig aufgeweitet. Die Ausbruchssicherung des Naturtunnels erfolgt mittels einer 15 cm starken Spritzbetonschale, Stahlgitterbögen und SN-Ankern. Vor der Aufweitung des Tunnels sind umfangreiche Ankerarbeiten über der Tunnelfirste erforderlich. Die Innenschale des Tunnels wird wegen der geringen Länge mit Spritzbeton hergestellt.
Verkehrsführung:
Zur Umsetzung des Bauvorhabens wurde orographisch rechts vom Stillerbach eine rund 400 Meter lange, zweispurige Baustellenumfahrung mit einer Hilfsbrücke und einem überschütteten Stahlrohrdurchlass hergestellt. Der Verkehr kann daher weitgehend ohne Behinderungen an der Baustelle vorbeigeführt werden.
Bauzeit:

Mit den Arbeiten wurde im Juli 2014 begonnen. Bis zur Winterpause 2014/15 wurde das Tragwerk der Stillerbachbrücke hergestellt, die anschließende talseitige Stützmauer und der Tunnel aufgeweitet. In den Wintermonaten wurde der Verkehr wieder über die B 180 geführt.
Im Jahr 2015 wurde im wesentlichen die Niklasgalerie errichtet.
Die Bauarbeiten werden bis Juni 2016 abgeschlossen.
Die feierliche Eröffnung mit LH-Stv. ÖR Josef Geisler fand am Freitag, dem 10. Juni 2016 statt.
Baukosten:
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund € 8,0 Millionen.
- Bauherr: Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Verkehr u. Straße, SG Brücken- und Tunnelbau, Herrengasse 1 – 3, 6020 Innsbruck
- Bauaufsicht: Baubezirksamt Imst, Eichenweg 40, 6460 Imst
- Ausführende Firma: Teerag-Asdag AG, Porr-Straße 1, 6175 Kematen
- Planung: IBPA Passegger-Autengruber ZT-Ges.mbH, Grubenweg 1, 6071 Aldrans
- Geotechnik: Bmst. Dipl.-Ing. Jürgen Ewerz, Eichenweg 42, 6460 Imst
- Geologie: Dr. Herber Müller, Höhenstraße 45, 6020 Innsbruck