LH Mattle: „Höchststand an Arbeitnehmern und viele Investitionen“

Über 358.000 unselbständig Beschäftigte in Tirol

  • Stabile Entwicklung trotz verhaltener Wirtschaftsprognosen erwartet
  • Hohe Zahl an Betriebsansiedlungen und Firmenerweiterungen mit Unterstützung der Standortagentur Tirol GmbH
  • Investitionen von über 90 Millionen Euro und Schaffung von 250 Arbeitsplätzen die nächsten drei Jahre geplant
  • 11,2 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) 

Das Jahr 2024 war von großen wirtschaftlichen Herausforderungen ebenso geprägt wie von einer hohen importierten Teuerung und einer anhaltend wirtschaftlichen Zurückhaltung. Das hat sich auch auf den Tiroler Wirtschaftsstandort und Arbeitsmarkt ausgewirkt. Dennoch konnte mit über 358.000 unselbständig Beschäftigten ein historischer Höchststand an ArbeitnehmerInnen verzeichnet werden – eine von zahlreichen Erkenntnissen, die der Tiroler Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht darlegt. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird die Situation analysiert und Prognosen für das Jahr 2025 abgeleitet. Der Wirtschafts- und Arbeitsmarktbericht 2025 wurde in der vergangenen Sitzung der Tiroler Landesregierung besprochen und wird in weiterer Folge dem Tiroler Landtag vorgelegt.

„Tirol ist ein starker, widerstandsfähiger und chancenreicher Standort. Nach wie vor begleiten uns aber der Arbeits- und Fachkräftemangel, hohe Lohnstückkosten und herausfordernde Rohstoffpreise in der Tiroler Wirtschaft. Dennoch deuten aktuelle Prognosen nach schwierigen zweieinhalb Jahren auf eine Stabilisierung mit Aussicht auf ein spürbares Wirtschaftswachstum im Jahr 2026 hin“, stellt LH Anton Mattle fest. „Der Mix der Tiroler Wirtschaft sichert eine solide Grundlage in Tirol. So erwarten wir beispielsweise im Tourismus – unserem Fels in der Brandung - trotz verhaltener Wirtschaftsprognosen dennoch eine stabile Entwicklung.“

Zielgerichtete Integrationsmaßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit 

„Obwohl die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent gestiegen ist, liegt Tirol im langjährigen Vergleich mit einer Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent weiterhin auf einem erfreulich niedrigen Niveau. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist hingegen auf 1.800 Personen angestiegen. Ich bin aber überzeugt, dass unsere arbeitsmarktpolitischen Initiativen, wie insbesondere die Sozialökonomischen Betriebe, auch im Jahr 2025 ihre Wirkung zeigen. Dementsprechend freue ich mich, dass die finanzielle Unterstützung der Sozialökonomischen Betriebe auch für das heurige Jahr gesichert werden konnte“, betont Arbeitslandesrätin Astrid Mair.

„Im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit konnten wir auch im Jahr 2024 mit zielgerichteten Integrationsmaßnahmen unterstützen, um die Teilhabechancen zu verbessern und Perspektiven zu eröffnen. Mit der ‚Strategie Arbeitsmarkt Tirol 2030‘ haben wir zudem einen klaren Fahrplan für unsere Arbeitsmarktpolitik entwickelt. Unser Ziel ist es, den Tiroler Arbeitsmarkt weiterhin krisenfest, zukunftsfähig und chancengerecht zu gestalten.“

EU-Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+)

Insgesamt 11,2 Millionen Euro stehen dem Land Tirol für innovative arbeitsmarktpolitische Maßnahmen aus ESF-Mitteln zur Verfügung. „Die Schwerpunkte dabei sind Gleichstellung, Armutsbekämpfung, Inklusion und soziale Innovation“, erklärt LRin Mair. Der ESF+-Fördersatz beträgt in der Regel 40 Prozent. Weitere 60 Prozent werden zusätzlich aus nationalen Mitteln aufgebracht.

Tirols Wirtschaft kämpft mit großen Herausforderungen

„Heimische Unternehmen stehen vor Herausforderungen wie gestiegenen Produktionskosten, schwacher Nachfrage und einem anhaltenden Arbeits- und Fachkräftemangel“, gibt Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Mario Gerber zu bedenken und verweist aber auf einen positiven Ausblick in die Zukunft: „Tirol ist wirtschaftlich breit aufgestellt und dadurch auch nach wie vor attraktiv für Unternehmensgründungen und Start-ups. Das zeigt die hohe Anzahl an Betriebsansiedlungen und Firmenerweiterungen durch die Standortagentur Tirol GmbH, die in den nächsten drei Jahren Investitionen von über 90 Millionen Euro auslösen und 250 Arbeitsplätze schaffen.“

Stabiler Tourismus erwartet

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen konnte auch im Tourismus ein stabiles Niveau gehalten werden. „Grundlage für eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung des Tourismus mit einem Fokus auf Qualität statt Quantität bildet dabei weiterhin die Tiroler Tourismusstrategie ‚Tiroler Weg‘“, so LR Gerber. „Mein Dank gilt allen Unternehmerinnen und Unternehmern in Tirol, die mit ihrem Engagement und Innovationsgeist zur wirtschaftlichen Stärke unseres Landes beitragen, Arbeitsplätze sichern und Tirol als Wirtschafts- und Tourismusstandort weiterbringen.“

Tirol investiert in die Zukunft

„Damit die Tiroler Unternehmen weiter investieren, wachsen und Arbeitsplätze sichern können, wird das Land Tirol die Wettbewerbsfähigkeit ausbauen, den Standort im Rahmen des Tiroler Wirtschafts- und Technologieförderprogramms stärken und die Lehrlings- sowie Fachkräfteoffensive fortsetzen“, betonen Arbeitslandesrätin Astrid Mair und Wirtschaftslandesrat Mario Gerber unisono. 

Factbox – Kennzahlen 

Wirtschaft 2024

  • 3.191 Unternehmensgründungen
  • 8,6 Milliarden Euro Exportvolumen im ersten Halbjahr 2024
  • 2.400 Arbeitsplätze wurden von Betrieben mit Unterstützung der Tiroler Wirtschaftsförderung neu geschaffen

Förderstatistik 2024

  • Wachstum und Innovation: 4,6 Millionen Euro
  • Tourismus und Regionalität: 3,2 Millionen Euro
  • Nachhaltigkeit und Ökologisierung: 6,5 Millionen Euro
  • Infrastrukturförderung: 4,6 Millionen Euro
  • Sonderförderungsprogramme: 5,1 Millionen Euro
  • Technologieförderungen: 13,6 Millionen Euro
  • Breitbandförderung: 8,1 Millionen Euro

Tourismus 2024

  • Sommersaison 2024: 6,4 Millionen Ankünfte (+1,6 Prozent) und 22,7 Millionen Nächtigungen (-0,2 Prozent)
  • Wintersaison 2024/25: 6,1 Millionen Ankünfte (+2,6 Prozent) und 26,4 Millionen Nächtigungen (+1,0 Prozent)
  • Kalenderjahr 2024: 12,4 Millionen Ankünfte (+2,5 Prozent), 49,2 Millionen Nächtigungen (+1,6 Prozent)

Arbeitsmarkt 2024

  • Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt: 16.027 Personen
  • Anstieg bei Arbeitslosen um 9,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023
  • Anstieg bei unselbstständiger Beschäftigung um 2.377 Personen (+0,7 Prozent)
  • Arbeitslosenquote: 4,3 Prozent (Österreich-Durchschnitt: 7,0 Prozent)