- Forderung nach frühzeitigen Verhandlungen, um Finanzierung im Elementarbereich zu sichern
- Tirol fordert Informationen zum aktuellen Stand der dringend erforderlichen Lehrplanreform für die Bildungsanstalten für Elementarpädagogik
- Fokus Schulstart: Reibungsloser Übergang vom Kindergarten in die Schule
- Unterstützungspersonal an Schulen: Reform der Zuständigkeiten und Aufgaben gefordert
Heute, Freitag, traf sich Landesrätin Cornelia Hagele mit den ElementarpädagogikreferentInnen und BildungsreferentInnen der Bundesländer und Bildungsminister Christoph Wiederkehr in Bad Blumau (Steiermark). Im Fokus der Konferenz standen Maßnahmen für den Übergang vom Kindergarten in die Schule, das seitens des Bundes geplante zweite verpflichtende Kindergartenjahr und die nachhaltige Finanzierung in der Elementarpädagogik bzw. im Schulbereich sowie das Unterstützungspersonal an Schulen.
„Die Konferenz der Referentinnen und Referenten für Elementarpädagogik und Bildung ist eine wichtige Plattform, um länderübergreifend an Lösungen zu arbeiten. Diese kommen dann direkt den Kindern, Familien und pädagogischen Fachkräften zugute. Tirol bringt sich hier mit klaren Positionen und praxisnahen Vorschlägen ein“, betont LRin Hagele. Weitere Bereiche, die Tirol bei der Konferenz zum Thema machte, waren die ganztägige Bildung und Betreuung an Schulen, die Anrechnung von Vordienstzeiten aus der Privatwirtschaft beim Umstieg ins Lehramt und eine Überarbeitung des Gesetzes, um die Bildung von Schulclustern zu vereinfachen.
Frühzeitige Verhandlung zur Finanzierung der Elementarpädagogik gefordert
Mit einer sogenannten 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Ländern werden unter anderem die finanziellen Rahmenbedingungen für Kindergärten geregelt. Tirol forderte stellvertretend für die anderen Bundesländer, die Verhandlungen der neuen Vereinbarung frühzeitig und mit allen Bundesländern zu starten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und Planungssicherheit für Träger, Gemeinden und die PädagogInnen zu sichern. „Die Elementarpädagogik ist das Fundament unseres Bildungssystems. Daher braucht es rechtzeitige, partnerschaftliche und verlässliche Verhandlungen – damit die hohe Qualität der frühen Bildung in Tirol und Österreich erhalten bleibt“, erklärt Bildungslandesrätin Hagele, die den Antrag einbrachte. „Nur so schaffen wir Verlässlichkeit für Einrichtungen, unser pädagogisches Personal und die Familien.“ Die bisherige Vereinbarung zwischen Bund und Ländern trat mit dem Kindergartenjahr 2022/23 in Kraft und läuft noch bis 2026/27.
Besserer Schulstart: Übergang vom Kindergarten in die Schule stärken
Neben strukturellen Fragen drehten sich die Tiroler Anträge auch um die pädagogische Qualität: Ziel ist es, den Übergang vom Kindergarten in die Schule künftig noch besser zu begleiten. „Der Start in die Schule ist einer der prägendsten Momente der Kindheit“, betont LRin Hagele. „Wir wollen diesen Schritt bestmöglich gestalten – deshalb braucht es eine enge Zusammenarbeit von Kindergarten und Schule, die aktive Einbindung der Eltern und Erziehungsberechtigten sowie gezielte Weiterbildungen für das Personal. Damit legen wir die Basis für einen erfolgreichen Bildungsweg.“ Dazu sollen Kooperationsprojekte zwischen elementarpädagogischen Einrichtungen und Schulen, die Weiterentwicklung der Elternarbeit sowie gemeinsame Fortbildungsangebote für PädagogInnen – an Kindergärten und Schulen – gefördert werden.
„Schulen brauchen weniger Bürokratie und mehr Klarheit“
Ein weiteres zentrales Thema der Konferenz betraf die Zuständigkeiten und Finanzierung für das Unterstützungspersonal an Schulen. Neben den Lehrpersonen sind an den allgemeinbildenden Pflichtschulen zahlreiche weitere Berufsgruppen tätig – von SchulassistentInnen und FreizeitpädagogInnen bis hin zu administrativen Fachkräften in den Sekretariaten und der Schulsozialarbeit. Die bestehenden Finanzierungsregelungen sind dabei über mehrere Ebenen verteilt, was eine klare Planung erschwert. Tirol spricht sich daher für mehr Transparenz, klare Zuständigkeiten und eine Entflechtung der Finanzierungsstruktur aus. „Unsere Schulen brauchen weniger Bürokratie und mehr Klarheit. Wir brauchen klare Zuständigkeiten, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schule das tun können, was sie am besten können: unterrichten, fördern und begleiten “, betont LRin Hagele.
Freiraum Schule und regionale Bedürfnisse beachten
Im Zuge des Reformprozesses „Freiraum Schule“ soll laut Tirol auch geprüft werden, wie die Ressourcen zur Schulleitungsentlastung künftig flexibler eingesetzt werden – etwa durch Freistellungsstunden für Lehrpersonen oder zusätzliche Personalressourcen im Sekretariatsbereich. „Unsere Schulen brauchen die Freiheit, jene Entlastungsform zu wählen, die vor Ort am meisten bewirkt. Ein Gymnasium in der Stadt hat andere Rahmenbedingungen als eine kleine Volksschule im ländlichen Raum – das müssen wir berücksichtigen“, so die Landesrätin abschließend.