- Forschungsschwerpunkt liefert konkrete Handlungsempfehlungen für Tourismusbetriebe und Mobilitätsanbieter
- Forschungsergebnisse auf Website Aktiv & Mobil abrufbar
- Projektleiterin Ursula Scholl-Grissemann seit 2025 Inhaberin der BMIMI-Stiftungsprofessur „Aktive Mobilität: Bewegung in Freizeit und Alltag“
- Land Tirol fördert Stiftungsprofessur bis 2030 mit 500.000 Euro
Vom Check-in beim Hotel über Ausflugsgespräche bis hin zur Wahl des Transportmittels: Was motiviert TouristInnen dazu, im Urlaub klimafreundliche Verkehrsmittel zu nutzen – ohne dabei auf Komfort und Erlebnis zu verzichten? Mit dieser Frage beschäftigt sich das fachübergreifende Forschungsprojekt DiVOMO (Digitalisierung der touristischen Vor-Ort-Mobilität) der Universität Innsbruck und der UMIT TIROL. Im Zentrum steht die Erforschung klimafreundlicher Mobilitätslösungen vor Ort mithilfe innovativer Virtual-Reality-Experimente. Getestet wird dies in einem Labor am Institut für Sportwissenschaft. Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele besuchte die Räumlichkeiten samt Eye-Tracking-Station an der Universität Innsbruck.
Vor Ort tauschte sich LRin Hagele mit Projektleiterin Ursula Scholl-Grissemann aus, die seit Juni 2025 auch Inhaberin der BMIMI-Stiftungsprofessur „Aktive Mobilität: Bewegung in Freizeit und Alltag“ ist. „Mit dieser Stiftungsprofessur wurde ein forschungsstarker Schwerpunkt geschaffen, der Mobilitätsverhalten, Gesundheit und Klima verbindet“, betont Wissenschaftslandesrätin Hagele. Ein zentraler Schwerpunkt der Professur liegt dabei auf der Bündelung von Kompetenzen aus den Bereichen Mobilität, Sport, Gesundheit, Klima und Tourismus – und so auch auf Forschungsprojekten wie DiVOMO. Das Land Tirol fördert die Stiftungsprofessur für die nächsten fünf Jahre mit einer halben Million Euro.
„DiVOMO“: Verhalten verstehen, Mobilität verändern
„Das aktuelle Forschungsvorhaben zeigt, wie eng Wissenschaft und Praxis in Tirol miteinander verzahnt sind. Immer vor dem Hintergrund, innovative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln“, beschreibt LRin Hagele das Forschungsprojekt DiVOMO. Untersucht wird, welche Faktoren die Entscheidung von TouristInnen für klimafreundliche Mobilitätsformen im Urlaub beeinflussen und wie entsprechende Angebote am besten kommuniziert werden können. Mithilfe von Virtual-Reality-Simulationen tauchen ProbandInnen in realitätsnahe Urlaubssituationen ein. Auf der Website „Aktiv & Mobil“ sind die Forschungsergebnisse – in einfacher Sprache und für ein großes Publikum – verständlich aufbereitet.
Projektleiterin Scholl-Grissemann erklärt dazu: „Mit ‚Aktiv und Mobil‘ zeigen wir, wie aus theoretischen Erkenntnissen alltagstaugliche Ansätze entstehen, die Lust auf Bewegung und nachhaltige Verhaltensänderung machen. Statt erhobenem Zeigefinger setzen wir auf Motivation und Kommunikationsmaßnahmen sowie praxisnahe Lösungen, die Gesundheit fördern, Lebensqualität steigern und so einen echten gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.“ Gemeinsam mit Scholl-Grissemann haben Elisabeth Happ (Universität Innsbruck/UMIT TIROL) und Felix Wachholz (Universität Innsbruck) die Leitung des Forschungsprojekts inne.
Impulse für Forschung, Tourismus und heimische Betriebe
„Ein Umdenken in der Gesellschaft gelingt nur, wenn nachhaltige Mobilität nicht als Verzicht, sondern als Gewinn erlebt wird“, erklärt LRin Hagele. „Das vom Land Tirol geförderte Leuchtturmprojekt DiVOMO liefert dafür wissenschaftliche Grundlagen und praxisnahe Ansätze. Tirol profitiert doppelt: durch innovative Forschung und durch Impulse für eine klimafreundliche Tourismusentwicklung. Diese Verbindung von Forschung und Praxis ist ein Aushängeschild des Tiroler Wissenschaftsstandorts.“
In Gruppeninterviews und begleitenden Befragungen erfasst das Forschungsteam anschließend Wahrnehmung, Motivation und Entscheidungsverhalten der ProbandInnen. Ziel ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für Tourismusbetriebe, Regionen und verschiedene Mobilitätsanbieter zu liefern – etwa für die digitale Kommunikation klimafreundlicher Angebote, die Gestaltung nutzerfreundlicher Mobilitätsplattformen oder die Entwicklung neuer Anreizmodelle.
500.000 Euro für Stiftungsprofessur rund um aktive Mobilität
Die BMIMI-Stiftungsprofessur „Aktive Mobilität: Bewegung in Freizeit und Alltag“ am Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck wurde im Sommer 2025 mit Ursula Scholl-Grissemann besetzt („BMIMI“ steht für Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur). Über eine Laufzeit von fünf Jahren (2025 bis 2030) steht seitens des Landes Tirol eine halbe Million Euro zur Verfügung, um das Thema aktive und klimafreundliche Mobilität wissenschaftlich zu verankern. Neben Forschung und Lehre im Bereich Fuß- und Radverkehr werden insbesondere fachübergreifende Ansätze zur nachhaltigen Mobilitätsentwicklung verfolgt.
„Zu viel Straßenverkehr bei gleichzeitig zu wenig Bewegung: Mit der Stiftungsprofessur stärken wir den heimischen Wissenschaftsstandort und fördern Forschung, die Mobilität, Nachhaltigkeit und Gesundheit gemeinsam denkt“, unterstreicht LRin Hagele. „Die Professur zeigt mit ihrem interdisziplinären Zugang, wie breit und zukunftsorientiert Forschung in Tirol aufgestellt ist.“




